Berufliche Neuorientierung: Mit diesen 3 Schritten gelingt der Neustart

Sie wollen beruflich noch einmal komplett neu anfangen, obwohl Sie mitten im Arbeitsleben stehen? Das geht! Wir verraten Ihnen, wie der Neustart reibungslos gelingt.

Berufliche Neuorientierung
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So ziemlich jeder kommt in seinem Leben mal an den Punkt an, an dem man sich selbst fragt: Soll das alles gewesen sein? Jeden Tag den gleichen Beruf ausüben, immer die selben Aufgaben erledigen und dazu auch noch so tun, als hätte man Spaß daran, obwohl fast gar nichts mehr an dem eigenen Beruf Freude bereitet. Spätestens, wenn Sie dort angelangt sind, sollten Sie sich eines fragen: Ist das noch der richtige Beruf für mich? Oder habe ich nur ein kleines Motivationstief in Bezug auf die Arbeit?

Wenn Ihnen die erste Frage mehr als nur einmal durch den Kopf schießt, dann sollten Sie vielleicht mal über eine berufliche Neuorientierung nachdenken. Denn wie ist es denn: hat man keinen Spaß mehr an seinem Beruf oder sogar Probleme auf Arbeit, dann kann man diese auf dem Weg nach Hause nicht einfach abschütteln und den glücklichen Vater bzw. die glückliche Mutter spielen. Meist leidet dann die ganze Familie an der Unzufriedenheit des Betroffenen. Obwohl eine Veränderung oftmals mit großer Angst einhergeht, ist es in einigen Fällen genau der richtige Weg eine berufliche Neuorientierung in Betracht zu ziehen.

Schritt für Schritt zum neuen Job

❍ Schritt 1 – Hinterfragen Sie Ihre Unzufriedenheit

Unzufriedenheit im Job
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In jedem Beruf gibt es Momente und Tage, die anstrengend sind oder sogar nerven. Aber lediglich aus Frust alles hinzuschmeißen, nur weil mal ein Projekt schief gelaufen ist oder der Chef eine ungerechte Entscheidung getroffen hat, ist keine gute Idee. Denn in jedem Beruf gibt es Momente und Tage, die einem missfallen und über eine berufliche Veränderung nachdenken lassen. Laut einem Beitrag von Statista sind es vor allem diese Gründe:

  1. zu geringe Bezahlung (39,7 %)
  2. schlechtes Arbeitsklima (37,4 %)
  3. fehlende Aufstiegsmöglichkeiten (34,6 %)
  4. die Unternehmenskultur passte nicht zu mir (27,7 %)
  5. mangelnde Weiterbildungschanchen (25,2 %)
  6. fehlende Work-Life-Balance (25,1 %)
  7. mangelnde Stabilität und Jobsicherheit (22,3 %)
  8. mangelnde Sinnhaftigkeit der Tätigkeit (21,7 %)
  9. zu wenig Verantwortung (17,9 %)
  10. Arbeitsweg (17,2 %)

Ganz anders sieht es natürlich aus, wenn Sie schon über Monate hinweg Probleme auf bzw. mit Ihrer Arbeit haben und Ihnen diese mehr Bauchschmerzen statt Freude bereitet. Kommen dazu noch Angst, Stimmungsschwankungen, Leistungsabfall bis hin zu emotionalen Einbrüchen, dann sollten Sie lieber die Notbremse ziehen. Denn all das sind Vorboten einer Depression. Und das ist mehr als realistisch, denn laut der Stiftung Deutsche Depressionshilfe sind psychische Erkrankungen nach Muskel-Skelett-Erkrankungen und Atemwegserkrankungen der dritthäufigste Grund für Fehltage. Sie sollten sich, bevor Sie einen Jobwechsel oder eine berufliche Neuorientierung in Erwägung ziehen, deshalb zunächst einmal folgende Fragen stellen:

  • Wie lange bin ich schon unzufrieden?
  • Bin ich mit meinem Job oder meinem Leben unglücklich?
  • Würde es mir in einem anderen Unternehmen anders bzw. besser gehen?
  • Kann ich eine berufliche Neuorientierung zeitlich und finanziell stemmen?
  • Fühle ich mich unter- oder überfordert?
  • Möchte ich mich beruflich wirklich an etwas ganz Neues wagen?
  • Welche Vorteile hätte die berufliche Neuorientierung für mich?
  • Könnte ich im neuen Beruf tatsächlich glücklicher werden?
  • Wird mein/e Lebens- oder Ehepartner/in das mitmachen?
  • Bin ich bereit, alles aufzugeben, was ich mir so hart erarbeitet habe?

Wenn Sie wissen, wo die Probleme liegen bzw. was Sie ändern müssen, um endlich wieder glücklich bei der Ausübung Ihrer Arbeit zu sein, dann brechen Sie nicht gleich alle Zelte auf Ihrer derzeitigen Arbeit ab. Manchmal genügt es schon ein klärendes Gespräch mit dem Chef zu führen. Arbeitgeber haben schließlich in der Regel ein großes Interesse daran, ihre Mitarbeiter zu halten. Ihre berufliche Veränderung könnte somit vielleicht sogar im selben Unternehmen stattfinden.

❍ Schritt 2 – Umschulung oder direkt ein neuer Arbeitgeber?

Umschulung oder direkt ein neuer Arbeitgeber?
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Steht die Entscheidung fest, dass Sie sich beruflich neu orientieren möchten, gilt es nun herauszufinden, wie Sie das anstellen wollen. Wollen Sie als Quereinsteiger in ein neues Unternehmen einsteigen? Oder wollen Sie eine Umschulung machen? Sie haben also zwei Möglichkeiten:

➞ Umschulung:

Sie möchten einen kompletten Neustart wagen und etwas ganz neues erlernen? Dann wäre eine Umschulung die beste Möglichkeit, um dieses Vorhaben zu realisieren. Eine Umschulung ist in der Regel dann möglich, wenn Sie bereits eine Berufsausbildung abgeschlossen haben. Ansonsten wäre das eine Ausbildung. Die Umschulung ist oftmals jedoch kürzer als die reguläre Ausbildung und dauert nur zwei Jahre statt drei.


Aufgrund der aktuellen Situation begrüßt die Bundesagentur für Arbeit derzeit ausdrücklich Weiterbildungen und Umschulungen von zu Hause aus. Und das ist sogar ganz einfach möglich. Beispielsweise über Online Umschulungen bei WBS TRAINING. Dieser Anbieter ermöglicht es Ihnen eine digitale Weiterbildung sicher von zu Hause, live und datenschutzkonform nach DSGVO zu absolvieren. Das bedeutet: Sie können Ihre Umschulung sowohl am WBS Schulungsort sowie auch live über die Schulungsplattform absolvieren. Sie erhalten auf diese Weise

  • eine theoretische und fachpraktische Ausbildung
  • ergänzt durch Praktikas in ausbildungsberechtigten Betrieben
  • eine optimale Prüfungsvorbereitung und
  • letztendlich den ersehnten sowie anerkannten Berufsabschluss.

Außerdem: Sie erhalten alle Unterrichtsmaterialien, Fachbücher sowie ein Tablet kostenlos bereitgestellt.

➞ neuer Arbeitgeber:

Wenn Sie mehrere Fähigkeiten haben oder vielleicht sogar lediglich durch Zufall in Ihre derzeitige Arbeitsstelle gerutscht sind, könnten Sie nun ja Ihren gelernten Beruf ausüben. Ein einfaches Beispiel: Sie haben Florist/in gelernt, haben aber dennoch als Bürokaufmann/-frau angefangen zu arbeiten. Wie stehen Sie heute zu Ihrem gelernten Beruf? Könnten Sie sich vorstellen in diesem Berufszweig zu arbeiten? Wenn ja, dann nutzen Sie den Fakt, dass Sie darin schon eine Ausbildung besitzen. Sollte sich über die Jahre irgendetwas in diesem Beruf geändert haben, können Sie fehlende Qualifikationen immer noch erwerben. Hier kann es lohnen sich bei der Arbeitsagentur oder bei einer Volkshochschule zu informieren.

❍ Schritt 3 – Wer finanziert die Umschulung?

Finanzierung einer Umschulung
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Haben Sie sich dazu entschieden eine Umschulung zu absolvieren, dann müssen Sie nun darüber nachdenken, wie Sie diese finanziell stemmen können. Denn der Staat fördert in der Regel nur Menschen, die entweder arbeitslos sind oder arbeitslos werden könnten bzw. wenig verdienen. Aber auch diejenigen werden unterstützt, die einen Beruf erlernen möchten, in dem Fachkräfte gesucht werden. Haben Sie jedoch keinen zwingenden Grund dafür eine Umschulung zu absolvieren, müssen Sie diese selbst finanzieren. Hier kann es sich auf jeden Fall lohnen mal Kontakt mit der Bundesagentur für Arbeit aufzunehmen, um zu klären, ob Sie Anspruch auf eine Kostenübernahme haben.

Fazit:

Einen Neustart zu wagen, könnte für Sie genau das Richtige sein, um endlich zufriedener mit Ihrer Arbeit zu werden. Allerdings sollten Sie vor einer weitreichenden Entscheidung immer hinterfragen, warum Sie diese Veränderung in Ihrem Leben durchführen möchten. Sind Sie wirklich mit Ihrem Job unglücklich oder mit Ihrem Leben allgemein? Klären Sie diese Frage zunächst für sich selbst und entscheiden Sie erst dann, wie es für Sie weitergehen soll.

Über Ringo Dühmke 633 Artikel
Gründer von Arbeitstipps.de und einigen anderen Websites. Gelernter Kaufmann mit großer Leidenschaft für (das Schreiben über) Unternehmen und Unternehmer aller Art, für Onlinemarketing, Digitalisierung und Automatisierung.