7 typische Fehler junger Existenzgründer – So überstehen Sie die Startphase

Die Gründung einer Firma ist mit viel Risiko verbunden. Nicht zuletzt, weil viele Jungunternehmer Fehler machen, die eigentlich hätten vermieden werden können.

Restaurantbesitzer prüfen ihre Rechnungen
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Laut Statista, einem Anbieter für Markt- und Konsumentendaten, wurden im Jahr 2019 in Deutschland 265.692 gewerbliche Existenzen gegründet. Einen Teil dieser Existenzen wird es aber sicherlich schon gar nicht mehr geben. Schuld daran sind vermeidbare Fehler, die viele Jungunternehmer aber leider immer wieder machen. Diese sorgen dann schnell dafür, dass ihre Existenz schon kurz nach der Gründung wieder vor dem Aus steht. Wir möchten Ihnen hier die größten Fehler, die Sie bei einer Existenzgründung unbedingt vermeiden sollten, einmal vorstellen.

Diese Fehler sollten Existenzgründer vermeiden

1. Kein Verständnis von Betriebswirtschaft:

Die wenigsten Gründer haben ein BWL-Studium absolviert. Das ist auch nicht nötig, um ein florierendes Unternehmen auf die Beine zu stellen. Was jedoch unbedingt vorhanden sein sollte, ist ein grundlegendes Verständnis von Betriebswirtschaft. Dadurch lässt sich beispielsweise besser einschätzen, wie sich regelmäßige Ausgaben wie Mieten und Gehälter für Mitarbeiter auf die Bilanz auswirken.

2. Der Klassiker – Ein zu optimistischer Businessplan:

Ein recht typischer Anfängerfehler ist auch ein allzu optimistischer Businessplan. Ein solcher Plan dient in erster Linie dazu, finanzielle Unterstützung von Kreditinstituten oder Förderern zu erhalten. Daher wird beim Businessplan nicht selten mit unrealistisch hohen Erwartungen gearbeitet. Dies wirkt sich auch auf die Haltung der Gründer aus, die dann überrascht sind, dass sich die Prognosen im Businessplan nicht erfüllen.

3. Fehlende Vorbereitung:

Die Gründung eines Unternehmens basiert in den meisten Fällen auf einer Idee für ein Produkt oder eine Dienstleistung. Danach muss es möglichst schnell damit gehen, das Angebot umzusetzen. In der Eile werden oftmals einige wichtige Maßnahmen vergessen. Dazu gehört etwa das Erstellen einer ansprechenden Homepage oder die Gründung und Pflege von Social-Media-Kanälen.

Weil derartige Tätigkeiten recht zeitaufwendig sind, kann es sich lohnen, sie in die Hände von Freelancern zu geben. So kann man sich zum Beispiel in Sachen Dienstleistungen von Fiverr helfen lassen. Das ist eine Plattform, auf der Freelancer ihre Leistungen in unterschiedlichen Bereichen anbieten. Sei es Web- oder Grafik-Design, SEO-Texten oder Übersetzen, Video- oder Audioproduktion – die passenden Fachleute sind schnell gefunden. Dafür sorgen auch die vielen Filter. So kann man das Budget eingrenzen, das man für eine Dienstleistung zu zahlen bereit ist. Auch die Lieferzeit und Details zum Freelancer, wie etwa die Kommunikationssprache oder das Land, lassen sich festlegen. Die Verkäufer auf Fiverr können mit einem Sternesystem bewertet und kommentiert werden. So ist für andere Nutzer ersichtlich, ob ein Freelancer gute und zuverlässige Arbeit leistet.

4. Konflikte zwischen den Gründern:

Hinter den wenigsten Gründungen steht nur eine einzige Person. Meist handelt es sich um ein Team aus mindestens zwei Personen – zwischen denen es in der Folge zu Streitigkeiten kommen kann. Denn häufig passiert es, dass sich die Vorstellungen von Unternehmern im Laufe der Zeit verändern. Verschieben sie sich radikal, stehen die Zeichen schnell auf Trennung, was dann das Fortbestehen der Firma gefährdet. Dieses Risiko lässt sich am besten aus dem Weg räumen, indem man viel miteinander kommuniziert und dafür sorgt, dass Konflikte gar nicht erst hochkochen.


5. Fehlendes Verständnis von Partner und Kindern:

Eine Gründung verlangt nicht nur den Firmeninhabern viel ab, sondern auch ihren Familien. Diese müssen damit rechnen, fortan mit Entbehrungen zu leben. Vor allem zu Beginn muss jede Menge Mühe und Zeit in das Unternehmen gesteckt werden. Partner und Kinder sollten dafür Verständnis haben, da es sonst auch hier zu Konflikten kommen kann.

6. Keine innovativen Ideen in der Hinterhand:

Hat ein Start-up die kritische Anfangszeit erfolgreich überstanden, bedeutet das noch lange nicht, dass es danach stets konstant wächst und Gewinne abwirft. Es kann immer passieren, dass Produkte oder Dienstleistungen aus der Mode kommen oder sich neue Trends ausbilden. Dafür sollte das Unternehmen bestmöglich gewappnet sein und innovative Ideen in der Hinterhand haben.

7. Keine fremde Hilfe annehmen:

Existenzgründung ist keine einfache Sache. Selbst, wenn Sie auf Ihrem Gebiet ein/e Fachmann/-frau sind und sich im Bereich der Betriebswirtschaft bestens auskennen, sind Sie kein/e Fachmann/-frau in Sachen Existenzgründung. Statt mit Familie, Freunden und Bekannten über Ihre Geschäftsidee zu plaudern und sich Rat zu holen, ist es ratsamer einen Experten damit zu beauftragen Sie bei der Existenzgründung zu unterstützen.

Fazit:

Wer sich für den Weg einer Existenzgründung entscheidet, der darf die Risiken auf keinen Fall aus den Augen verlieren. Möchten Sie erst gar keine Risiken eingehen, dann sollten Sie sich die Existenzgründung am besten gleich aus dem Kopf schlagen. Denn Sie müssen schließlich immer damit rechnen, dass es zu abrupten Trendeinbrüchen kommt. Oder aber, dass sich das Kaufverhalten der Kunden ändert und es so nach einigen sehr guten Jahren vielleicht sogar mal zu einer Durststrecke kommt. Also vermeiden Sie von vornherein Fehler bei der Existenzgründung und haben Sie immer innovative Ideen in der Hinterhand, um in Krisensituationen bestens gewappnet zu sein.

Das nachfolgende Video fasst noch einmal die hier genannten Fehler, die viele Existenzgründer machen, zusammen und nennt sogar noch weitaus mehr Punkte, die Jungunternehmer beachten sollten:

Über Ringo Dühmke 632 Artikel
Gründer von Arbeitstipps.de und einigen anderen Websites. Gelernter Kaufmann mit großer Leidenschaft für (das Schreiben über) Unternehmen und Unternehmer aller Art, für Onlinemarketing, Digitalisierung und Automatisierung.