Sie lieben das Jonglieren mit Zahlen und haben großes Interesse an Paragraphen und Gesetzen? Dann ist der Beruf des Steuerfachangestellten genau das Richtige für Sie. Er ist abwechslungsreich, zukunftssicher und bietet unterschiedliche Aufstiegschancen.
Umsatzsteuer-Voranmeldungen, Steuererklärungen, Gewinn-und-Verlust-Rechnung (GuV) und dabei auch noch die vielen Gesetze und Paragraphen beachten – für viele ist das der Albtraum schlechthin. Es gibt aber auch diejenigen, die dafür ein Händchen haben und bei den Zahlen und dem Steuerrecht erst so richtig aufblühen. Keine Frage!
Steuer deine Ausbildung
Gehören Sie zu den Menschen, die gern mit Zahlen arbeiten? Dann ist der Beruf des Steuerfachangestellten genau das Richtige. Nebenbei sind auch die Aufstiegschancen ziemlich hoch. Denn mit entsprechender Berufserfahrung und einer späteren Steuerberaterprüfung können Sie sogar bis zum Steuerberater aufsteigen und dann eine eigene Kanzlei führen (nähere Informationen auf brutto-netto.de).
Bis dahin ist es aber ein weiter Weg, der nicht zu unterschätzen ist. Die Grundlage für eine aufsteigende Karriere bildet die Ausbildung zum Steuerfachangestellten. Was diese beinhaltet und welche Voraussetzungen dafür erfüllt werden müssen, möchte ich Ihnen in diesem Beitrag einmal erläutern.
Voraussetzungen für die Ausbildung zum Steuerfachangestellten
Wer die Ausbildung zum Steuerfachangestellten anstrebt, sollte einige Voraussetzungen erfüllen. Bei der Ausbildung spielt es grundsätzlich keine Rolle, welchen Schulabschluss Sie erreicht haben, jedoch stellen Betriebe bzw. Kanzleien lieber Auszubildende ein, die ein Abitur bzw. Fachabitur vorweisen können. Es gibt jedoch auch Ausbildungsanfänger, die „nur“ einen mittleren Bildungsabschluss besitzen. Lassen Sie sich also nicht verunsichern.
Weiterhin ist für die Ausbildung wichtig, dass Sie ein Verständnis für wirtschaftliche und steuerliche Zusammenhänge besitzen. Zudem sollte auch das Interesse an Rechtsfragen ausgeprägt sein. Diese Aspekte sind in diesem Beruf einfach unerlässlich, da Sie tagtäglich damit zu tun haben werden.
Was muss man als Steuerfachangestellte/ -r können?
Zu den mehr oder weniger fachlichen Voraussetzungen gehören aber auch persönliche Anforderungen, wie z.B.
- sehr gute Auffassungsgabe
- sehr gute Ausdrucksmöglichkeiten im mündlichen und schriftlichen Bereich
- Kommunikationsfähigkeit
- Kunden- und Serviceorientierung
- Verantwortungsbewusstsein
- Sorgfalt
- Durchhaltevermögen
- Leistungsbereitschaft
Die Ausbildung zum Steuerfachangestellten ist sehr umfangreich und anspruchsvoll. Schließlich gilt es, Mandanten steuerlich zu betreuen.
Wie läuft die Ausbildung ab?
Die Ausbildung zum Steuerfachangestellten dauert in der Regel 3 Jahre und wird häufig dual im Unternehmen sowie in der Schule durchgeführt. Das bedeutet, dass Sie bei einer Kanzlei angestellt sind und dort Ihre praktischen Kenntnisse erwerben und zeitgleich in einem bestimmten Turnus die Berufschule besuchen. Wer besonders gute Leistungen erzielt, kann die Ausbildung auch um ein halbes Jahr verkürzen. Dazu muss der Auszubildende und der Ausbilder einen speziellen Antrag stellen.
Während der Ausbildungszeit müssen bestimmte Fertigkeiten und Kenntnisse erworben werden, die in der Ausbildungsordnung für die Ausbildung zum Steuerfachangestellten festgelegt sind (ausführliche Erläuterung unter gesetze-im-internet.de).
Zusammengefasst sind das die Bereiche:
- Steuerwesen
- Rechnungswesen
- Betriebswirtschaft
- Wirtschaftsrecht
Das Steuerwesen umfasst unter anderem das Erstellen von:
- Steuererklärungen
- Umsatzerklärungen
- Einkommenserklärungen
- Gewerbeerklärungen
- Vermögenssteuererklärungen
- Prüfen von Steuerbescheiden
Im Bereich Rechnungswesen erlernen Sie u.a.:
- das Erstellen von Kontoplänen
- Kontieren und Buchen von Geschäftsvorfällen
- Erstellen von Lohn- und Gehaltsabrechnungen
- Jahresabschlüsse vorbereiten und erstellen
Der Bereich Betriebswirtschaft beinhaltet allgemeine Bürotätigkeiten, wie:
- Bearbeitung der Post
- Organisieren von Terminen
- Verwalten von Akten
- Vorbereiten von Unterlagen für Ämter und Mandanten
Im Wirtschaftsrecht wird der sichere Umgang mit Gesetzes- und Fachtexten erlernt.
Was verdient man in der Ausbildung als Steuerfachangestellte?
Angehende Steuerfachangestellte verdienen im ersten Lehrjahr zwischen 850 Euro und 1400 Euro. Im zweiten Lehrjahr beläuft sich der Verdienst auf zwischen 950 Euro und 1450 Euro und im dritten Ausbildungsjahr steigert es sich dann auf zwischen 1.050 Euro und 1.500 Euro (Quelle: planet-beruf.de). Relativ viel für einen Auszubildenden, oder?
Wer im Anschluss an die Ausbildung eine feste Anstellung bekommt, verdient natürlich noch mehr. Laut gehaltsvergleich.com liegt das Gehalt eines Steuerfachangestellten zwischen 2.100 Euro und 3.000 Euro brutto, bei 40 Arbeitsstunden in der Woche. Sie sollten aber bedenken, dass das Gehalt immer unterschiedlich ausfällt. Es ist abhängig von der Berufserfahrung, dem Wohnort und weiteren Qualifikationen.
Wo arbeitet man als Steuerfachangestellte/ -r?
Steuerfachangestellte sind überall dort gefragt, wo es um Zahlen, Steuern und Buchführung geht. Mit ihrer fundierten Ausbildung und ihrem Fachwissen sind sie eine wertvolle Stütze …
- in Kanzleien von Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern und vereidigten Buchprüfern.
- in Steuerberatungsgesellschaften, Wirtschaftsprüfungsunternehmen und Buchprüfungsgesellschaften.
- bei Wirtschaftsunternehmen in den Bereichen Rechnungswesen, Buchführung oder Personalsachbearbeitung.
- in beratender Tätigkeit, bei verschiedenen Beratungsstellen, wie der Schuldnerberatung oder sogar im Hinblick auf Lohnsteuer sowie Sozialversicherungsfragen im Betriebsrat.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten bestehen?
Wer die Ausbildung zum Steuerfachangestellten wählt, muss nicht zwangsweise sein Leben lang in dieser Position arbeiten. Wer ehrgeizig ist und auf der Karriereleiter noch ein Stück nach oben klettern möchte, hat bei dieser Ausbildung mitunter die besten Chancen. Durch ein paar weitere Jahre Schulbank drücken und Fortbildungen absolvieren, können Sie zum …
- Steuerfachwirt / Steuerfachwirtin (Steuerberaterkammer Niedersachsen)
- Bilanzbuchhalter (Bundesverband der Bilanzbuchhalter und Controller e.V.)
- Lohn- und Gehaltsbuchhalter (Haufe Akademie)
- Steuerberater (beruf-steuerberater.de.)
- Wirtschaftsprüfer (Wirtschaftsprüferkammer)
- Finanzbuchhalter (Berufenet der Bundesagentur für Arbeit)
- Anlagenbuchhalter (Treuenfels GmbH)
… aufsteigen. Sie sehen, die Möglichkeiten sind vielseitig, wobei garantiert für jeden etwas dabei ist.
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