Berufsbild Controller: Aufgaben, Studium & Gehalt

Sie können gut mit Menschen, Software und vor allem Zahlen umgehen? Dann sind Sie vielleicht der geborene Controller. Erfahren Sie hier alles über Aufgaben, Studium und Gehalt eines Controllers.

Controller
Controller müssen die Geschäftsleitung von ihren Ideen und Plänen überzeugen können – © Gorodenkoff / stock.adobe.com

Von vielen gerne scherzhaft als Zahlenjongleure bezeichnet, sind Controller jedoch weitaus mehr als ein Ass im Umgang mit Zahlen und Statistiken. Wer also meint, Controller sind lediglich besser verdienende Buchhalter, der irrt sich gewaltig. Denn Controller haben einen weitaus größeren Stellenwert im Unternehmen. Schließlich ist das Controlling ein Teilbereich der gesamten Unternehmensführung.

Controller planen jedoch nicht nur, sie kontrollieren und steuern auch ganze Bereiche eines Unternehmens. Was mit dem Unternehmen passiert, wie es sich entwickelt und wie es in gewissen Situationen richtig reagiert, auch das hängt größtenteils von den Entscheidungen eines Controllers ab. Für den Erfolg eines Unternehmens sind sie also enorm wichtig.

Nachfolgend möchte ich Ihnen Genaueres über die Aufgaben eines Controllers vorstellen. Außerdem verrate ich Ihnen auch, welches Studium Sie dafür benötigen und was Sie als Controller verdienen können.

Aufgaben eines Controllers

Controller beschäftigen sich mit der Planung, Steuerung und Kontrolle unterschiedlicher Unternehmensbereiche. Dabei ist das Hauptziel eines Controllers die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens zu steigern. Um das zu erreichen, beraten sie die Geschäftsleitung bei den Themen Weiterentwicklungs- und Einsparungspotenziale. Controller sind also da, um so wenig Geld wie möglich zu investieren, dafür aber so viel Geld wie möglich herauszuholen. Dafür werten sie Finanzzahlen aus und erstellen Budgetpläne. Sie kontrollieren Betriebsabläufe, steuern Planungsprozesse und entwickeln strategische Maßnahmen.

Typische Aufgaben eines Controllers sind:

  • Planung, Steuerung und Kontrolle unterschiedlicher Unternehmensbereiche
  • Planung und Umsetzung strategischer Maßnahmen
  • Analyse, Überwachung und Übermittlung der Unternehmenszahlen
  • Beratung und Unterstützung der Unternehmensführung
  • Budgetplanung, Verkaufsprognosen und Jahresabschlussanalyse
  • Überwachung, Steuerung und Optimierung der Betriebsabläufe
  • Prozess- und Schwachstellenanalyse
  • Soll-Ist-Vergleiche

Controller sind also nicht nur mathematische Genies, sie sind auch interne Berater eines Unternehmens. Dadurch stehen sie auch immer im direkten Kontakt mit allen Abteilungen. Somit also auch mit der Geschäftsführung.


Vor- und Nachteile des Controller-Berufes

Vorteile:

➕ viel Kontakt mit den Kollegen und der Geschäftsleitung
➕ Controller haben einen hohen Stellenwert im Unternehmen
➕ Controller tragen viel Verantwortung
➕ Einblick in das gesamte Unternehmen möglich
➕ Gehälter sind überdurchschnittlich
➕ Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist in der Regel gewährleistet

Nachteile:

➖ in Hochzeiten oft keine geregelte 40-Stunden-Arbeitswoche möglich
➖ in Hochzeiten sind auch Urlaubssperren möglich (oft bis zu 3 Monate)

Voraussetzungen für den Beruf eines Controllers

Voraussetzungen für den Beruf eines Controllers
Idealerweise haben Sie einen Abschluss in BWL – © 5second / stock.adobe.com

Um den Beruf eines Controllers ausüben zu können, werden meist Personen mit einem erfolgreich abgeschlossenen wirtschaftswissenschaftlichen Studium gesucht. Idealerweise haben Sie einen Abschluss in BWL oder einen Bachelor-Abschluss in einem betriebswirtschaftlichen Ausbildungsgang. Berufserfahrung ist zudem immer wünschenswert. Idealerweise wählen Sie zudem schon während des Studiums den Schwerpunkt Controlling.

Ab dem 01.03.2022 haben Sie auch die Möglichkeit an der staatlich anerkannten Fernhochschule AKAD den Studiengang Master Controlling zu belegen. Das Gute: je nach Ihrem bereits gesammelten Wissen können Sie die Themenbereiche zu Management, FACT, KI/ Data Science und IT vertiefen. Die Studienberatung der AKAD hilft Ihnen dabei herauszufinden, ob dieses Masterstudium das richtige für Sie ist bzw. ob Sie die Zulassungsvoraussetzungen erfüllen.

Sie können aber auch auf anderem Wege ein Controller werden. Zum Beispiel, indem Sie als Quereinsteiger eine Weiterbildung machen. Eine abgeschlossene kaufmännische oder verwaltende Ausbildung sowie drei Jahre Berufserfahrung sind hierfür jedoch Grundvoraussetzung. Zur Weiterbildung zugelassen werden Sie aber auch, wenn Sie:

  • ein wirtschaftswissenschaftliches Studium absolviert haben
  • einen betriebswirtschaftlichen Abschluss besitzen
  • einen Bachelor-Abschluss in einem betriebswirtschaftlichen Ausbildungsgang plus mindestens 2 Jahre Berufspraxis nachweisen
  • einen Abschluss in einem anderen anerkannten Ausbildungsberuf (mit inhaltlichen Bezügen zum Controlling) plus mindestens 4 Jahre Berufspraxis nachweisen
  • 6 Jahre Berufspraxis (mit inhaltlichen Bezügen zum Controlling) haben

Welche Persönlichkeitseigenschaften muss man als Controller besitzen?

Wer Controller werden möchte, muss nicht nur sehr gut mit Zahlen umgehen können. Sie müssen auch analytisch und unternehmerisch denken können. Des Weiteren bedeutet der Beruf als Controller lebenslanges Lernen. Schließlich ändern sich Gesetze und Vorschriften ständig.

Doch das alleine ist natürlich nicht alles. Auch gewisse Soft Skills sind für diesen Beruf ein absolutes Muss. Der Beruf eines Controllers ist z.B. nichts für introvertierte Menschen, die es lieben für sich alleine zu arbeiten. Eine gute Kommunikationsfähigkeit ist sehr wichtig für diesen Beruf. Zudem sind Fingerspitzengefühl, Durchsetzungsvermögen und auch Geduld gefragt. Ein selbstsicheres Auftreten ist zudem immer von Vorteil. Schließlich müssen Sie die Geschäftsleitung von Ihren Ideen und Plänen überzeugen können.

Wichtige Schlüsselqualifikationen für den Job als Controller sind:

  • Teamfähigkeit
  • Überzeugungsfähigkeit
  • Koordinationsfähigkeit
  • Verhandlungsgeschick
  • Durchsetzungsvermögen
  • Analytisches Denken
  • Verlässlichkeit
  • Zahlenaffinität
  • Führungskompetenz

Gehalt eines Controllers

Da Controller im Unternehmen einen hohen Stellenwert haben, werden diese auch besonders gut bezahlt. Laut einer Statistik von Statista lag der durchschnittliche Bruttojahresverdienst von männlichen Controllern in Deutschland im Jahr 2018 bei rund 56.739 Euro pro Jahr. Bei Frauen lag dieser bei 50.443 Euro.
Wie viel Sie letztendlich als Controller verdienen, hängt jedoch ganz davon ab, wie lange Sie im Unternehmen tätig sind. In der Regel liegt das Durchschnittseinkommen für Berufseinsteiger, sprich Junior Controller, zwischen 40.000 und 60.000 Euro brutto im Jahr. Entscheidend für die genaue Höhe ist Ihr Studienabschluss und die Größe des Unternehmens.

Sind Sie etwa zehn Jahre im Unternehmen tätig und zum Senior Controller aufgestiegen, können Sie zwischen 50.000 und 70.000 Euro brutto verdienen. Wer noch länger diesen Beruf ausübt, für den sind auch 80.000 bis 90.000 Euro brutto im Jahr möglich.

Über Ringo Dühmke 632 Artikel
Gründer von Arbeitstipps.de und einigen anderen Websites. Gelernter Kaufmann mit großer Leidenschaft für (das Schreiben über) Unternehmen und Unternehmer aller Art, für Onlinemarketing, Digitalisierung und Automatisierung.