Gehaltsvorstellung in der Bewerbung formulieren – So geht’s!

Ob Berufseinsteiger oder Neuorientierung, wer seine Gehaltsvorstellung formulieren soll, tut sich oft schwer. Die besten Formulierungen hier lesen.

Nahaufnahme, wie jemand eine Bewerbung unterschreibt.
Experten empfehlen, die Gehaltsvorstellung rund 10 Prozent höher anzusetzen. | © PheelingsMedia / stock.adobe.com

Ein tadelloses Bewerbungsschreiben zu verfassen, eines, das noch dazu aus der Fülle der Bewerberpost heraus sticht, ist schon schwierig. Die eigenen Gehaltsvorstellungen schriftlich zu formulieren, erfordert eine absolut realistische Einstellung zu sich selbst. – Zum eigenen Können, zur eigenen Ausbildung, zur Erfahrung und nicht zuletzt die Kenntnis der Marktlage.

Gehaltsvorstellungen formulieren erfordert Fingerspitzengefühl

Wenn Sie also ein Bewerbungsschreiben verfassen, in dem Ihre Gehaltsvorstellungen schon unverrückbar festgelegt werden müssen, dann ist ein gewisses Fingerspitzengefühl unerlässlich. Wenn Sie weit überzogene Gehaltsvorstellungen niederschreiben, wandert Ihre Bewerbung im Papierkorb. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob die Bewerbung besonders kreativ und originell ist.

Verkaufen Sie sich im Bewerbungsschreiben schlecht und setzen Ihre Gehaltsforderungen zu niedrig an, kommen Sie unter Umständen in die nähere Auswahl. Stehen aber dann als „Billigkraft“ da. Eine Korrektur nach oben ist zwar immer möglich, erfordert aber großes Verhandlungsgeschick.

Wie kann man die Gehaltsvorstellung formulieren?

Experten empfehlen, das Gehalt rund 10 Prozent höher anzusetzen, als das zuletzt Erhaltene. Berücksichtigen Sie auch immer, ob Sie zusätzliche Ausgaben, wie Fahrtkosten oder Übernachtungskosten haben.

» Feste Gehaltsformulierung

„Da ich Erfahrungen im Bereich … habe, halte ich eine Vergütung von … Euro für angemessen“.

» Gehaltsspanne

„Meine monatlichen Gehaltsvorstellungen liegen zwischen … und … Euro brutto.“

» Unklare Gehaltsvorstellung

„Mein Gehalt sollte meiner Qualifikation und dem Verantwortungsgrad der ausgeschriebenen Stelle entsprechen.“

Für Berufseinsteiger gelten andere Regeln

Besonders Berufseinsteigern fällt es schwer, ihre Gehaltsvorstellung zu formulieren.

Wenn keine Berufserfahrung vorliegt, hat man kaum eine Vorstellung, welches Gehalt in etwa verlangt werden kann. Da hilft Ihnen das Internet weiter. Hier gibt es Gehaltstabellen für fast jeden Beruf und jede Ausbildung. Orientieren Sie sich nicht am höchsten Gehalt, nehmen Sie besser einen Mittelwert.

Sollten Sie sich um einen Job bewerben, der nach Tarif bezahlt wird, gibt es die Gewerkschaften, die Ihnen Auskunft geben müssen. Sie können auch im Freundes- und Bekanntenkreis (vergleichbare Anstellung) Informationen über Gehälter einholen und danach ihre Gehaltsvorstellung in der Bewerbung formulieren.

Wenn Sie ihre Gehaltsvorstellung formulieren, achten Sie in erster Linie auf ihre persönlichen Verhältnisse. Das Gehalt muss natürlich ausreichend sein, um ihre Fixkosten zu decken.

Wenn das Jahreseinkommen verlangt wird

  • Formulieren Sie, ob Sie an 12 oder 13 Gehälter gedacht haben.
  • Erwarten Sie weitere Leistungen, etwa Urlaubsgeld, vermögensbezogene Leistungen (Betriebspension) sollten Sie das ebenfalls in der Gehaltsvorstellung formulieren.

Verhandlungsbereitschaft signalisieren

Natürlich ist es wesentlich einfacher, die wichtige Frage des Gehalts in einem persönlichen Gespräch zu führen. An den Reaktionen des Gegenübers können Sie am besten ablesen, ob Sie mit Ihrer Gehaltsvorstellung richtig liegen.

Ein Argument bei zu schlechten oder zu niedrigen Gehaltsvorstellungen ist immer recht wirksam: Schlagen Sie dem Personalchef vor, drei Monate zu dem von Ihnen angegebenen Gehalt zu arbeiten. Praktisch eine Einarbeitungszeit zu machen, dann aber einen Gehaltssprung von 15 Prozent zu verlangen. Das ist sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer interessant. Sie wissen dann, wo es im neuen Job langgeht. Ihr Chef weiß dann, was Sie zu leisten imstande sind.

Über Ringo Dühmke 633 Artikel
Gründer von Arbeitstipps.de und einigen anderen Websites. Gelernter Kaufmann mit großer Leidenschaft für (das Schreiben über) Unternehmen und Unternehmer aller Art, für Onlinemarketing, Digitalisierung und Automatisierung.

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