Die 5 wichtigsten Rahmenbedingungen für berufliche Weiterbildung

Rahmenbedingungen beruflicher Weiterbildung umfassen deren Planung und Organisation. Sie sind wichtig, damit Arbeit und Fortbildung effektiv absolviert werden können.

Eine Gruppe männlicher und weiblicher Angestellter sitzt an Schreibtischen in einem modernen Büro und bildet sich bei einem Vortrag eines erfahrenen Dozenten weiter.
Weiterbildung der Mitarbeiter soll sich rentieren und nicht das Unternehmen schwächen. | © Studio Romantic / stock.adobe.com

In einem früheren Beitrag habe ich Ihnen bereits näher gebracht, warum berufliche Weiterbildung extrem wichtig ist. Insbesondere mittelständische Unternehmen dürfen sich der Verantwortung nicht entziehen, um mit „den Großen“ mithalten zu können. Nur wer qualifiziertes Personal hat, bleibt wettbewerbsfähig.

Die Förderung Ihrer Mitarbeiter im Zuge beruflicher Weiterbildung kostet Geld. Damit Sie dieses nicht zum Fenster herauswerfen, sind genaue Rahmenbedingungen für die Weiterbildung festzulegen und zu schaffen.

Damit legen Sie den Grundstein für motivierte Mitarbeiter, eröffnen Ihnen Karrierechancen, erhalten selbst qualifiziertes Fachpersonal und das alles ohne den laufenden Arbeitsprozess zu unterbrechen. Gut durchdachte Weiterbildungsmaßnahmen und deren Umsetzung sind also eine Win-win-Situation für Arbeitnehmer und Arbeitgeber.

Warum müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden?

Grob ausgedrückt sind Rahmenbedingungen alle Voraussetzungen und Gründe, die eine Weiterbildungsmaßnahme rechtfertigen und umsetzen. Dabei kommt es nicht nur darauf an, die „passenden“ Mitarbeiter zu schulen, sondern auch wo, wann und wie. Ist in Ihrem Unternehmen ein Betriebsrat tätig, muss dieser bei den Entscheidungen einbezogen werden. Auch die Belegschaft sollte rechtzeitig informiert und nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden.

1. Bedarfsfestlegung

Damit sich die Kosten für die Weiterbildung auch amortisieren, muss eine gewissenhafte Auswahl des zu schulenden Personals erfolgen.

  • Welcher Mitarbeiter, ist wofür geeignet?
  • Wo besteht Schulungsbedarf?

Es muss also eine genaue Analyse der innerbetrieblichen Kompetenzprofile stattfinden. Für die teilnehmenden Mitarbeiter bedeutet jede Weiterbildung eine Aufstiegsfortbildung. Sie als Unternehmen gewinnen aus „einfachen“ Angestellten engagierte Fachkräfte, Spezialisten und Führungskräfte. Diese Aspekte sind bei der Auswahl unbedingt einzubeziehen.

2. Auswahl der passenden Bildungsmaßnahme

Gerade im technisch-gewerblichen Bereich ist es von Vorteil, wenn Weiterbildungsmaßnahmen nicht nur aus Theorie bestehen, sondern auch einen hohen Praxisbezug aufweisen. Mit Fernlehrgängen können sich die Lernenden berufsbegleitend qualifizieren und das erlangte Wissen direkt in den Berufsalltag transferieren. Experimentiermaterial, Original Software und Anwendungsbeispiele unterstützen dabei bestmöglich.


Am besten lassen Sie sich bei einem der Weiterbildungsanbieter, bei den IHKs, den Handwerkskammern oder auch der Volkshochschule beraten, um das für Ihr Unternehmen passende Konzept zu finden. Auch Rückfragen bei ortsansässigen Firmen zu deren Erfahrungen können die Auswahl erleichtern. Achten Sie in jedem Fall auf eine hohe Qualität der Bildungsangebote.

Lesen Sie auch: Die richtige Weiterbildung finden

3. Arbeits- und Lernzeitgestaltung

Optimal ist es, wenn sich Weiterbildung und Arbeitszeit vereinen lassen. Dazu sind flexible Arbeitszeitmodelle notwendig. Dazu gehören sowohl Gleitzeit als auch ganz individuelle Teilzeitregelungen. Auch wenn die Umsetzung kleinen und mittelständischen Unternehmen schwerfällt, versuchen Sie es!

Vergessen Sie dabei nicht Freizeit und Familie des zu schulenden Mitarbeiters. Wer privat den Rücken freihat, geht motivierter zu Seminaren und Co. Mitarbeiter schätzen es, wenn die Chefetage sich in sie hinein versetzen kann – Ihre Arbeitgeberattraktivität steigt.

4. Arbeitnehmerorientiertes Bildungscoaching

Der Begriff klingt komplizierter, als er tatsächlich ist. Firmen, die langfristig und dauerhaft Mitarbeiter schulen wollen, sind mit einem Bildungscoach gut beraten. Er kümmert sich um jeden einzelnen Weiterbildungsteilnehmer. Persönliche Probleme und Hindernisse lassen sich so schneller aus der Welt schaffen. Außerdem ist eine Betreuung auch während der Weiterbildung gewährleistet. Zu seinen Aufgaben gehört also nicht nur die Phase der Bedarfsanalyse, sondern auch die Rahmenbedingungen zwei und drei.

5. Einbeziehung des Personal- und Betriebsrates

Wie oben bereits erwähnt, sind Unternehmen verpflichtet, den Betriebsrat (sofern vorhanden) in alle Fragen der Mitarbeiterweiterbildung einzubeziehen. Grundlage ist, dass die Kenntnisse und Fähigkeiten des zu schulenden Angestellten nicht mehr für seine betrieblichen Aufgaben ausreichen. Ausführliche Informationen dazu im Betriebsverfassungsgesetz §96.

In manchen Fällen lassen sich Arbeitszeit und Fortbildung nicht vereinbaren. Hier kann Bildungsurlaub gewährleistet werden. Der Anspruch ist allerdings bundesweit nicht gesetzlich geregelt.

Über Ringo Dühmke 633 Artikel
Gründer von Arbeitstipps.de und einigen anderen Websites. Gelernter Kaufmann mit großer Leidenschaft für (das Schreiben über) Unternehmen und Unternehmer aller Art, für Onlinemarketing, Digitalisierung und Automatisierung.

1 Kommentar

  1. Danke für diese Hinweise.

    Insbesondere das kontinuierliche Weiterbilden / Coachen finde ich wichtig.

    Lg Erhard

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