Der Schritt in die Selbstständigkeit muss gut durchdacht sein. Unsere Checkliste für Existenzgründer zeigt, woran Sie unbedingt denken müssen.
Immer mehr Menschen in Deutschland möchten sich selbstständig machen und gehen unter die Existenzgründer. Um dabei erfolgreich zu sein, kann es hilfreich sein, sich eine Checkliste für Existenzgründer zu erstellen, in der die wichtigsten Schritte festgehalten sind.
Schritt 1 – Die Geschäftsidee
Am Beginn jeder Existenzgründung sollte eine gute Geschäftsidee stehen, denn nur mit einer solchen Idee kann man auch wirklich langfristig erfolgreich sein. Im Idealfall füllt man mit einer solchen Geschäftsidee eine Lücke aus, die bisher von niemandem besetzt wurde. Das garantiert eine große Nachfrage nach dem eigenen Produkt oder der besonderen Dienstleistung. Springt man lediglich auf einen schon fahrenden Zug auf, hat man zu viele Mitbewerber und es besteht die Gefahr, dass man sich gegen die schon vorhandene Konkurrenz nicht durchsetzen kann. Nur wenn man eine wirklich neue Geschäftsidee hat, sollte man daran denken, sie für sich zu nutzen.
Schritt 2 – Der Businessplan
Um eine Geschäftsidee mit einer Existenzgründung zu verwirklichen, benötigt man auch einen Businessplan. Ein solcher Plan wird vor allem von potenziellen Geldgebern (Banken, Sponsoren) erwartet, denn an ihm lässt sich erkennen, ob die Geschäftsidee und damit die Existenzgründung auf soliden, auch finanziellen, Beinen steht und gut durchdacht ist. Ein Businessplan muss nicht nur sehr detailliert die Geschäftsidee beschreiben und die vorhandene Nachfrage auf dem Markt analysieren, sondern auch die Realisierung planen sowie den Finanzbedarf und eventuelle Gewinne schätzen. Dadurch erhalten Investoren einen genauen Überblick, welche Risiken und Möglichkeiten die Existenzgründung mit sich bringt.
Schritt 3 – Die Finanzierung
In der Checkliste für Existenzgründer sollte die Finanzierung eine der wichtigsten Rollen spielen. Denn eine Geschäftsidee lässt sich nur umsetzen, wenn man über eine solide Finanzierung nachgedacht hat. Mit einem gut entwickelten Finanzierungsplan kann man auf die Suche nach Investoren gehen, wenn man nicht selbst über genügend Kapital verfügt. Erste Anlaufstelle werden in der Regel die Banken sein, denn sie vergeben die zinsgünstigsten Kredite an Existenzgründer. Sie fordern aber immer einen detaillierten Finanz- und Liquiditätsplan. Auch staatliche Stellen wie die Bundesagentur für Arbeit fördern Existenzgründungen. Hier sollte man sich auf jeden Fall über Existenzgründerprogramme informieren.
Schritt 4 – Der Standort
Für Existenzgründer ist die Frage nach dem Standort des neuen Unternehmens von großer Bedeutung. Bietet man beispielsweise Produkte an, die ausgeliefert werden sollen bzw. müssen, sollte auf eine gute Infrastruktur (Autobahn, Bahnhof, Flughafen) geachtet werden, damit man Ware möglichst rasch zum Kunden bekommt. Bei zu erbringenden Dienstleistungen (Finanzberatung, Versicherungen, IT-Dienstleistungen) spielt die Infrastruktur zwar ebenfalls eine wichtige Rolle für Kundenbesuche, ist aber nicht so dringlich.
Schritt 5 – Die richtige Rechtsform
Wer sich eine eigene Existenz als selbstständiger Unternehmer aufbauen möchte, der muss sich auch überlegen, welche Rechtsform sein Unternehmen haben soll. Für jede dieser Formen (GmbH, AG, KG) gibt es spezielle Gesetze, Verordnungen und Vorschriften, die natürlich zu beachten sind. Jede Rechtsform hat für den Existenzgründer Vor- und Nachteile. Deshalb sollte man sich gut informieren, welche die geeignete Rechtsform ist.
Schritt 6 – Das Steuerrecht
Als Existenzgründer und damit Inhaber eines eigenen Unternehmens unterliegt man anderen steuerrechtlichen Gegebenheiten, als dies im Angestelltenverhältnis der Fall ist. Hier sollte man sich auf jeden Fall mit den verschiedenen Steuerarten (Umsatzsteuer, Einkommenssteuer, Gewerbesteuer und Körperschaftssteuer) auseinandersetzen. Wenn man nicht selbst über fundierte betriebswirtschaftliche Kenntnisse verfügt, sollte man sich mit einem Steuerberater in Verbindung setzen und ihm die steuerrechtlichen und buchhalterischen Angelegenheiten übergeben.
Schritt 7 – Die Personalplanung
Wer als Existenzgründer ein eigenes Unternehmen gründet, der sollte auch über Personalplanung nachdenken. Je nach Größe des Unternehmens schafft man die Arbeit eventuell nicht allein und ist vielleicht darauf angewiesen, Personal einzustellen. Hier sollte man eine gute Kalkulation erstellen, wie viele Mitarbeiter man braucht, denn Personal verursacht immer Kosten. Vor allem in der Anfangsphase sollte man mit weniger Mitarbeitern planen, denn die Personalkosten zählen zu den größten Kostenfaktoren in einem Unternehmen.
Schritt 8 – Werbung und Vernetzung
Ein neugegründetes Unternehmen hat in der Regel noch keine Stammkundschaft. Deshalb ist ein wichtiger Punkt auf der Checkliste für Existenzgründer die Werbung und Vernetzung. Ohne Werbung geht heute eigentlich nichts mehr. Daher braucht es eine exzellente Werbestrategie, mit der man neue Kunden akquiriert und nach Möglichkeit langfristig an sich bindet. Hierzu sollte man auf jeden Fall alle zur Verfügung stehenden Medien nutzen, allen voran das Internet. Dazu gehört selbstverständlich auch eine ansprechende Homepage, auf der das Unternehmen selbst, die Produkte oder Dienstleistungen und natürlich die Preise vorgestellt werden. Eine andere Möglichkeit, neue Kunden zu gewinnen und Geschäftskontakte zu knüpfen, ist die Vernetzung mit Anderen (Dachverband, Innung).
Danke für diese hilfreiche Checkliste für eine erfolgreiche Existenzgründung. Ich möchte 2022 mein Unternehmen gründen und viele Sachen sind schon abgeklärt. Von befreundeten Unternehmern wurde mir auch oft gesagt, wie wichtig es ist, sich mit den neuen steuerlichen Regelungen auseinanderzusetzen. Ich werde mich wohl am besten an einen Steuerberater wenden, damit ich nichts falsch mache.