Berufsbild Metzger – Was während und nach der Ausbildung auf Sie zukommt

Wer eine Ausbildung zum Metzger bzw. Fleischer absolvieren möchte, braucht nicht zwingend Abitur. Dafür sind andere Voraussetzungen von Bedeutung.

Metzger bei der Arbeit im Schlachthof
Der Umgang mit rohem Fleisch gehört zum Alltag | © industrieblick / stock.adobe.com

Die Begriffe Metzger und Fleischer bezeichnen einen und denselben Beruf. Die unterschiedlichen Bezeichnungen sind lediglich ortsabhängig. So spricht man im süddeutschen Raum eher vom Metzger, während im mittleren und östlichen Teil die Berufsbezeichnung Fleischer üblich ist. Etwas älter, aber in Norddeutschland noch vertreten, ist der Ausdruck Schlachter oder Schlächter.

Wer eine Ausbildung zum Metzger machen möchte, darf nicht empfindlich sein. Zum einen ist es der Umgang mit rohem Fleisch, zum anderen die körperlich schwere Arbeit, die bei diesem Beruf gefordert wird. Abhängig ist das allerdings vom jeweiligen Ausbildungsbetrieb bzw. der späteren Arbeitsstätte.

Metzger / Fleischer – Ausbildungsvoraussetzungen

Der Grad des Bildungsabschlusses ist bei der Ausbildung zum Metzger nicht ganz so wichtig, wie vielleicht in anderen Berufen, vorausgesetzt wird aber üblicherweise ein Hauptschulabschluss. Sie sollten gute Noten in Mathematik haben und ein gewisses Interesse an biologischen und chemischen Vorgängen. Ein ganz wichtiger Punkt ist der Umgang mit Lebensmitteln, daher hat die Einhaltung von Sauberkeit und Hygiene oberste Priorität und sollte Ihnen am Herzen liegen. Auch technisches Verständnis ist eine Voraussetzung, die für den Metzgerberuf von Bedeutung ist, denn in großen Schlachtbetrieben und Fleischereien, wird die Verarbeitung und Produktion maschinell getätigt.

➩ Ausbildungsdauer und Vergütung

Die Ausbildung zum Metzger / Fleischer dauert 3 Jahre und findet in entsprechenden Betrieben und der Berufsschule statt (duale Ausbildung). Welche Ausbildungsvergütung gezahlt wird, hängt davon ab, wo Sie Ihre Ausbildung machen (Region) und in welchem Betrieb. Als Beispiel seien folgende Zahlen genannt:

1. Ausbildungsjahr: etwa 400 – 700 Euro
2. Ausbildungsjahr: etwa 500 bis 800 Euro
3. Ausbildungsjahr: etwa 600 bis 1.000 Euro.

Arbeitsaufgaben eines Metzgers

In erster Linie muss ein Metzger große Fleischteile zerlegen, deren Qualität prüfen und sie für die Weiterverarbeitung vorbereiten. Dabei gelten bestimmte Sicherheitsbestimmungen, die Sie vom ersten Ausbildungstag an einzuhalten haben. Das Tragen von berufsspezifischer Sicherheitskleidung ist dabei ebenso Pflicht, wie die Einhaltung aller hygienischen Maßnahmen. Auch die Herstellung der einzelnen Wurstsorten und Portionierung der Fleischstücke für den Verkauf, gehört zu den Aufgaben eines Metzgers, ebenso die fachgerechte Entsorgung der Schlachtabfälle.

Neben diesen Grundaufgaben sind im Laufe der Jahre viele weitere anspruchsvolle Tätigkeiten dazu gekommen. So stellen Fleischer heute auch küchenfertige Gerichte, wie Pfannengerichte, Salate oder Tiefkühlkost, nach eigener Rezeptur her. Je nach Fleischereibetrieb kann auch der Warenverkauf zu den Aufgaben des Metzgers gehören und das Anbieten eines Imbissangebotes, bis hin zum Cateringservice. Je nach Betriebsgröße stehen dafür entsprechende Maschinen und Geräte zur Verfügung, deren Bedienung und Reinigung Sie beherrschen müssen.

Weiterbildungsmöglichkeiten und Qualifizierungen

Die Ausbildung zum Metzger / Fleischer kann ein Karrieresprungbrett sein, vorausgesetzt der Wille und die entsprechenden Leistungen sind vorhanden.

Fleischermeister

Die Weiterbildung zum „Meister im Fleischerhandwerk“ kann in Teil- oder Vollzeit absolviert werden. Je nach Anbieter dauern die Kurse wenige Monate bis zu einem Jahr. Vermittelt werden unter anderem Kenntnisse in der Lebensmitteltechnologie, Kalkulation und Präsentation, sowie in der Auftragsabwicklung.

Studium Ernährungswissenschaft

Wem der Meisterbrief nicht reicht, der setzt sich erneut auf die Schulbank. Interessant ist ein Studium für Ernährungswissenschaften für alle, die sich mehr mit gesunder Ernährung auseinandersetzen wollen und eventuell den Schritt in die Selbstständigkeit planen. Ein Studium dauert etwa sechs bis acht Semester.

Staatlich geprüfter Lebensmitteltechniker

Gleich vorab, ein staatlich geprüfter Lebensmitteltechniker ist nicht gleichzusetzen mit einer Fachkraft für Lebensmitteltechnik. Die Aufstiegsweiterbildung als staatlich geprüfter Lebensmitteltechniker setzt eine abgeschlossene Berufsausbildung voraus, oder mindestens sieben Jahre Berufserfahrung als Fleischer oder ähnlich. Als staatlich geprüfter Lebensmitteltechniker sind Sie für die Qualitätskontrolle bei Nahrungsmitteln verantwortlich, ein Beruf, der mehr und mehr an Bedeutung gewinnt.

Über Ringo Dühmke 633 Artikel
Gründer von Arbeitstipps.de und einigen anderen Websites. Gelernter Kaufmann mit großer Leidenschaft für (das Schreiben über) Unternehmen und Unternehmer aller Art, für Onlinemarketing, Digitalisierung und Automatisierung.

1 Kommentar

  1. Wieso schreibt man nicht zuerst, dass man ein Tier töten muß.
    Denn hier gilt es ja besonders eine ruhige Persönlichkeit zu sein, die Stress und Hektik beim Schlachten aushält ohne sich davon anstecken zu lassen. Für das Tier ist es wichtig, dass es von einem ruhigen Menschen mit psychischer Stärke getötet wird, als von einem Möchte-gern -Kampfmenschen.
    Die Koordination spielt eine grosse Rolle. Vielleicht benötigen die Leute nicht zwingend einen Hauptschulabschluß , aber ein Persönlichkeitstest wäre für das Tier sehr hilfreich.

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*