Als Security arbeiten – Voraussetzungen & Tätigkeitsbereiche im Sicherheitsdienst

Sie stehen vor Clubs, schützen Personen oder überwachen Gebäude: Die Rede ist von Security. Ich erkläre, welche Voraussetzungen Sie für diesen Job erfüllen müssen.

Security
Die Sicherheitsbranche hält viele verschiedene Jobs bereit – © New Africa / stock.adobe.com

Als Security vor Clubs zu stehen, Gebäude zu überwachen oder für Ordnung im Zug zu sorgen, mag sich einfach anhören. Wer als Security arbeiten möchte, trägt jedoch viel Verantwortung. Schließlich hält die Sicherheitsbranche so einige Gefahren bereit. Was ist, wenn im Zug plötzlich jemand anfängt zu pöbeln, ein Massenandrang auf Großveranstaltungen herrscht oder sich jemand mit allen Mitteln Zutritt in einen Club verschaffen möchte? Genau dann kommt die Security zum Einsatz, die sich nicht nur um Ordnung, sondern oftmals auch um Verletzte kümmern muss.

Gerade, weil es in den verschiedensten Bereichen immer wieder zu Gefahrensituationen oder Gewalt kommt, fühlen sich Menschen sicherer, wenn sich Security vor Ort befindet. Die Arbeit in der Sicherheitsbranche hat somit nicht nur einen hohen Stellenwert, sie ist obendrein abwechslungsreich. Doch kann wirklich jeder Security-Mitarbeiter werden? Ich kläre nachfolgend über die Voraussetzungen und Tätigkeitsbereiche im Sicherheitsdienst auf.

Aufgabenbereiche eines Security-Mitarbeiters

Wer in der Sicherheitsbranche Fuß fassen möchte, sollte sich vorher Gedanken darüber machen, in welchem Bereich er arbeiten möchte. Denn das Einsatzspektrum im Sicherheitsgewerbe ist groß. Hier nur mal ein paar Beispiele vorgestellt:

  • Türsteher vor Clubs
  • Objektschutz (z.B. Eingangs- und Zufahrtskontrolle, Pförtner- und Empfangsdienst)
  • Schutz von Veranstaltungen (z.B. als Ordner, bei der Einlasskontrolle, usw.)
  • Personenschutz
  • Ladenüberwachung
  • Sicherheitsmitarbeiter in Verkehrsunternehmen (Bus, Bahn, Flughafen)

Als Security vor einem Club, überwachen Sie zum Beispiel Alter, Kleidung, Alkoholpegel und Aggressionsbereitschaft der Besucher und bestimmen, wer in den Club darf. Am Flughafen hingegen kontrollieren Sie z.B. das Gepäck. Sie können aber auch in Bussen oder Zügen eingesetzt werden und dort für Ordnung sorgen. Die Aufgabenbereiche sind also riesig und sehr vielfältig. Es lohnt sich somit vorher schon einmal zu schauen, welcher Bereich für Sie am ehesten in Frage kommen würde.

Das Gute: die Nachfrage an Security-Mitarbeitern ist in den letzten Jahren extrem gestiegen. Denn die Corona-Pandemie erfordert viel mehr Sicherheitsmaßnahmen. Wenn Sie in der Sicherheitsbranche arbeiten möchten, haben Sie jetzt also gute Jobchancen. Also schauen Sie sich einfach mal um, denn laut Statista gibt es rund 5.700 Wach- und Sicherheitsdienstleistungsunternehmen in Deutschland, die immer nach Angestellten suchen.

Voraussetzungen für das Arbeiten als Security-Mitarbeiter

Wollen Sie im Sicherheitsgewerbe arbeiten, müssen Sie dafür einige Voraussetzungen erfüllen. Zunächst einmal müssen Sie volljährig sein und einen Schulabschluss besitzen. Des Weiteren ist es sehr wichtig, dass Sie ein polizeiliches Führungszeugnis ohne Einträge vorweisen können. Zudem müssen Sie für Security-Jobs eine Sachkundeprüfung gem. § 34a GewO (Gewerbeordnung) ablegen. Bei dieser wird Ihr Wissen in den Themenbereichen Recht, Sicherheit, Ordnung, Umgang mit Menschen und Gefahrenabwehr überprüft. Die Prüfung findet in der Regel bei der IHK statt und besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. Den prüfungsrelevanten Stoff können Sie in Vorbereitungskursen erlernen, die durch die Arbeitsagentur und das Jobcenter förderfähig sind.


Wer in der Sicherheitsbranche arbeiten möchte, muss zudem eine gewisse körperliche Fitness, psychische Stabilität sowie solide Deutschkenntnisse in Wort und Schrift mitbringen. Ebenfalls ist bei vielen Stellen ein Führerschein der Klasse B erforderlich. Außerdem wichtig sind ein sicheres Auftreten, ein gepflegtes Erscheinungsbild, kommunikative Fähigkeiten und ausgezeichnete Umgangsformen. Schließlich kann es auch mal vorkommen, dass Sie in Gefahrensituationen gelangen. In diesen müssen Sie ein deeskalierendes Auftreten zeigen und schnell smarte Entscheidungen treffen können.

Welche Voraussetzungen genau zählen, hängt jedoch ganz von dem speziellen Bereich ab, in dem Sie arbeiten möchten. So sind in gewissen Sicherheitsbereichen auch die Bereitschaft zur Nacht- und Schichtarbeit, sowie das Arbeiten an Wochenenden oder Sonn- und Feiertagen Voraussetzung. Manche Arbeitgeber erfordern sogar eine saubere Schufa-Auskunft, die frei von schwerwiegenden Einträgen sein muss.

Checkliste für das Arbeiten im Sicherheitsbereich

  • Mindestalter von 18 Jahren
  • Schulabschluss
  • Qualifikation nach Sachkundeprüfung gem. § 34a Gewerbeordnung
  • einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis
  • gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift
  • Fremdsprachenkenntnisse sind von Vorteil
  • psychische und physische Stabilität
  • sicheres Auftreten
  • gepflegtes Erscheinungsbild
  • gute Kommunikationsfähigkeit
  • Bereitschaft zur 24-Stunden-Arbeit
    oft auch gefordert:

  • gültiger Führerschein der Klasse B
  • positive Schufa-Auskunft

Wie hoch ist das Gehalt im Sicherheitsdienst?

Als Angestellte/r im Sicherheitsdienst haben Sie gute Verdienstmöglichkeiten. Grundsätzlich hängt das Gehalt jedoch von Ihrer Qualifikation ab. Laut www.gehaltsvergleich.com liegt das durchschnittliche Gehalt bei 2.628 Euro pro Monat. Die unteren Monatsgehälter liegen bei 1.988 Euro. Sicherheitsmitarbeiter in Jobs, die eine höhere Qualifikation erfordern, können hingegen sogar bis zu 3.590 Euro und mehr verdienen. Hinzu kommen zahlreiche Zulagen und Zuschläge, die Sicherheitsmitarbeiter erhalten können. Dazu gehören zum Beispiel Zuschläge für Nacht-, Sonntags- und Feiertagsarbeit, sowie ein 13. Gehalt und Weihnachtsgeld.

Einfluss auf den Verdienst haben jedoch auch die Firmengröße und der Standort des Arbeitgebers. So liegen die Gehälter im Süden Deutschlands tendenziell über denen im Norden. Außerdem: je älter Sie sind, desto höher ist meist auch das Gehalt. Letztendlich spielt jedoch auch der Tätigkeitsbereich eine große Rolle, wenn es um den Verdienst geht. Personenschützer verdienen demnach bedeutend mehr als Türsteher oder Ladendetektive.

Fazit:

Ein Job in der Sicherheitsbranche ist eine anspruchsvolle Tätigkeit, die mit viel Verantwortung verbunden ist. Während früher eine imposante Statur ausreichte, um als Türsteher arbeiten zu können, müssen Sie heute bedeutend mehr mitbringen. Wichtigste Voraussetzung hierfür ist die Sachkundeprüfung nach §34a der Gewerbeordnung. Ohne diese Prüfung können Sie in der Securitybranche erst gar keinen Fuß fassen. Zudem müssen Sie sich bewusst sein, dass Sie für das Arbeiten als Security absolut fit sein müssen. Sowohl physisch als auch psychisch. Dass bedeutet auch, dass Sie keinen Hang zur Spielsucht haben dürfen. Denn gerade Personen, die dem Glücksspiel verfallen sind, könnten labil und somit sogar erpressbar sein.

Soziale Fähigkeiten gehören aber auch zu den wichtigen Voraussetzungen für die Sicherheitsdienst-Arbeit. Wer schüchtern ist und sich schnell aus der Ruhe bringen lässt, hat in der Sicherheitsbranche keine Chance. Wichtig sind Selbstsicherheit, Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke und Empathie. Denn um schwierige Situationen realistisch einschätzen zu können, müssen Sie sich in Ihr Gegenüber hineinversetzen können. Es soll also keiner behaupten, die Arbeit im Sicherheitsbereich wäre ein Klacks. Ganz im Gegenteil. Sicherheit ist ein Rund-um-die-Uhr-Geschäft und verlangt von Security-Mitarbeitern so einiges ab.

Über Ringo Dühmke 633 Artikel
Gründer von Arbeitstipps.de und einigen anderen Websites. Gelernter Kaufmann mit großer Leidenschaft für (das Schreiben über) Unternehmen und Unternehmer aller Art, für Onlinemarketing, Digitalisierung und Automatisierung.