Die Private Altersvorsorge schieben Arbeitnehmer gern auf. Dabei sind die Renditen umso höher, je früher sie anfangen. Was mit geringem Risiko, hoher Rendite und wenig Gebühren möglich ist, zeige ich hier.
Die Jungen zahlen für die Alten – so das Grundprinzip der Rentenfinanzierung in Deutschland. Leider geht diese Rechnung schon lange nicht mehr auf, sodass der Bund die Rentenkassen jährlich mit über 100 Milliarden Euro bezuschussen muss (Quelle: bundesrat.de). Wer heute unter 40 ist, kann sich ausmalen, dass seine staatliche Rente nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein wird. Private Altersvorsorge ist daher ein Thema, welches frühzeitig angegangen werden muss.
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Die Lücke im Rentensystem
Einmal im Jahr verschicken die Rentenkassen persönliche Renteninformationen. Aus diesen Schreiben geht hervor, mit welcher Rente man im Alter rechnen kann. Die Zahlen sind in den meisten Fällen erschreckend gering und weichen drastisch von dem ab, was man im Arbeitsleben monatlich in der Tasche hat. Um diese Lücke zu schließen, braucht es private Vorsorge – selbst die Rentenkassen weisen ihre Mitglieder in jedem dieser Schreiben darauf hin.
Betriebliche Altersvorsorge – für wen lohnt es sich?
Bevor ich das Thema private Altersvorsorge genauer unter die Lupe nehme, möchte ich noch auf die betriebliche Altersvorsorge eingehen. Wie der Name es schon sagt, wird hier über den Betrieb eine zusätzliche Rente aufgebaut. Allerdings sind Arbeitgeber nicht verpflichtet, jedem Arbeitnehmer eine betriebliche Altersvorsorge anzubieten.
Sollte der Chef es doch tun, gibt es drei Möglichkeiten der Finanzierung:
- Der Arbeitgeber allein trägt die Beiträge.
- Der Arbeitnehmer investiert einen Teil seines Bruttogehaltes in die betriebliche Altersvorsorge (Entgeltumwandlung).
- Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen sich die Beiträge.
Ziel dieser Vorsorgemaßnahme ist, dass dem Arbeitnehmer zum Renteneintritt eine zusätzliche Betriebsrente gezahlt wird.
➔ Mitarbeiteraktien zur Altersvorsorge
Diese Vorsorgeform kommt nur infrage, wenn es sich um ein großes, börsennotiertes Unternehmen handelt – als Beispiele können Siemens oder BASF genannt werden. Hier können Arbeitnehmer Aktien des Unternehmens kaufen und somit Anteilseigner werden. Firmen versprechen sich davon mehr Mitarbeiterbindung.
Das Problem: Generell ist diese Form der Altersvorsorge nicht schlecht, allerdings kann niemand in die Zukunft schauen. Arbeitnehmer sollten sich deshalb eines gewissen Risikos bewusst sein, denn Aktienkurse gehen bekanntlich nicht nur nach oben.
Unser Tipp: Mitarbeiteraktien sind grundsätzlich eine tolle Sache, für die private Altersvorsorge gehört aber mehr Diversifikation ins Portfolio.
Sind Garantieprodukte zur privaten Altersvorsorge empfehlenswert?
Aus meiner Sicht: Nein! Diese Finanzprodukte, wie Versicherungen oder auch die Riester Rente, suggerieren dem Anleger eine Sicherheit von 100 Prozent. Bei der aktuellen Zinslage kann diese gar nicht mehr gewährt werden, somit ist ein Garantieprodukt auf lange Sicht – also für die Altersvorsorge – unrentabel. Hinzu kommen oftmals komplizierte Klauseln im Vertrag, sowie ein hoher Verwaltungsaufwand, wodurch die Rendite abermals geringer wird.
Direkte Unternehmensbeteiligung
Langfristige Geldanlage – das ist das Stichwort, was wir bei der privaten Altersvorsorge immer im Kopf haben sollten. Eine solche Möglichkeit bietet sich über direkte Unternehmensbeteiligungen. Hierbei erwerben Sie Anteile eines oder mehrerer Unternehmen, meist in Form von Aktien. Wenn Sie ein Unternehmen gezielt auswählen möchten, informieren Sie sich am besten über Value Investing – die Investmentstrategie wird auf deltavalue.de kompetent erklärt.
Durch eine direkte Unternehmensbeteiligung sparen Sie sich hohe Verwaltungskosten und sind nahezu auf der sicheren Seite. Rückblickend kann man sagen: es gab trotz aller Crashs und Krisen nie einen Zeitraum von mind. 15 Jahren, der eine negative Rendite erwirtschaftet hat. Die Vorteile lassen sich auch über das Rendite-Dreieck simulieren – hier mab-renditedreieck.hkp.net kostenlos ausprobieren.
Private Altersvorsorge mit ETF-Sparplänen
Wer sich nicht für einzelne Unternehmensbeteiligungen entscheiden kann oder will, für den ist ein breit gestreuter ETF, wie MSCI World oder S&P 500, eine gute Alternative. Diese Form der Geldanlage ist unkompliziert und im Vergleich zu anderen Sparformen auch deutlich günstiger. Erstellen Sie sich Ihren eigenen monatlichen Sparplan ganz einfach über Depotbanken wie ING, Trade Republic, Cortal Consors etc. – zum Teil auch komplett gebührenfrei.
» Extra-Tipp: Wenn Sie sich unschlüssig sind, welche private Altersvorsorge für Sie die beste ist, wenden Sie sich an einen Honorarberater. Dieser arbeitet produkt- und provisionsunabhängig und stellt nur seine Zeit und sein Know-how in Rechnung.