Homeoffice und Corona – 5 Tipps für Arbeitgeber und Arbeitnehmer

Um die Ausbreitung des Covid-19 Virus zu verhindern, werden viele Arbeitnehmer ins Homeoffice geschickt. Aber auch hier gibt es Regeln, die zu beachten sind.

Mann arbeitet im Homeoffice
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Das Cororna-Virus beeinträchtigt nicht nur unser Privatleben, auch in vielen Betrieben wurden die Arbeitsabläufe so angepasst, dass so wenig wie möglich Ansteckungsgefahr besteht. Der Abstand zum Kollegen wurde erweitert, Betriebskantinen geschlossen und wenn möglich, werden Arbeitnehmer nach Hause geschickt, um im Homeoffice zu arbeiten. Was anfangs als Notlösung gedacht war, entwickelt sich zunehmend zum Dauerzustand – Arbeitnehmer und auch Arbeitgeber müssen sich deshalb an Regeln halten, die zum Teil sogar gesetzlich verankert sind.

Tipp 1 – Anspruch auf Homeoffice – ja oder nein?

Ob Busfahrer, Maurer oder Dachdecker, mit etwas logischem Menschenverstand wird schnell klar, dass Homeoffice nicht in jeder Berufsbranche umgesetzt werden kann. Daher hat der Gesetzgeber Folgendes verfügt:

Der Arbeitgeber ist verpflichtet, den Beschäftigten anzubieten, im Fall von Büroarbeit oder vergleichbaren Tätigkeiten, die sich dafür eignen, in ihrer Wohnung (Homeoffice) auszuführen, sofern zwingende betriebsbedingte Gründe dem nicht entgegenstehen. Die Entscheidung über die Eignung bzw. evtl. entgegenstehende Gründe trifft der Arbeitgeber.

Im Klartext heißt das: Homeoffice überall dort, wo es möglich ist. Diese Maßnahme ist in der Corona-Arbeitsschutzverordnung verankert und wurde aktuell vom Bundeskabinett bis zum 30. 04. 2021 verlängert. (Stand 16.03.2021)

Tipp 2 – Vertrauen ist die Basis!

Manch Arbeitgeber fürchtet, dass seine Mitarbeiter im Homeoffice weniger produktiv sein könnten. Da die tatsächlich geleistete Arbeit nicht zu 100 Prozent nachverfolgbar ist, gilt das Vertrauensprinzip. Fakt ist, dass die Arbeitszeiten im Homeoffice sich kaum oder gar nicht von denen im Büro unterscheiden. Es können zwar einvernehmlich Absprachen zur Arbeitszeitverlagerung vorgenommen werden, das Arbeitszeitgesetz, mit Pausen- und Höchstarbeitszeiten, muss aber auch im Heimbüro eingehalten werden.

Tipp 3 – Sich selbst disziplinieren

Arbeitnehmer sollten das ihnen entgegengebrachte Vertrauen nicht missbrauchen und sich an die Weisungen des Chefs halten. Wer meint, er könne sich im Homeoffice nicht konzentrieren, oder leicht ablenken lassen, der braucht einen Plan für die Arbeit im Homeoffice, um so alles optimal zu organisieren.

Richten Sie sich einen Raum oder eine Ecke im Wohnzimmer ein, die für die Dauer Ihrer Arbeitszeit nur Ihnen gehört. Schließlich können Partner und Kinder Sie im Büro auch nicht einfach so besuchen und die Waschmaschine oder der Rasenmäher müssen warten, bis die Feierabendglocke läutet.

Tipp 4 – Kontakt halten, trotz Covid-19

Ein Schwätzchen in der Teeküche oder das traditionelle Feierabendbier mit Kollegen – all das entfällt im Homeoffice. Auch wenn sich die meisten Menschen zunächst über den eingesparten Weg zur Arbeit freuen, irgendwann vermisst man seine Kollegen und ja, auch den Chef. Für beide Seiten ist es daher wichtig, weiterhin Kontakt zu halten. Möglichkeiten gibt es dafür – dank moderner Technik – viele. Ein Griff zum Telefonhörer oder eine kurze Mail und schon lassen sich kleine Probleme im Nu lösen.

Mann im Video-Call
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Es geht aber noch persönlicher, nämlich Face-to-Face. Seit Einführung der Homeoffice-Regelung gewinnen sogenannte Videokonferenz-Tools noch mehr an Bedeutung. Beim Video-Call lassen sich alle relevanten Arbeitsthemen direkt besprechen und vor allem diskutieren. Niemand muss auf eine Antwort per Mail warten und auch das ein oder andere Späßchen kann während des Video-Meetings gemacht werden.

Noch ein Tipp an alle Arbeitgeber: Lassen Sie die offizielle Konferenz ruhig mal 15 Minuten länger laufen und die Kollegen privat plaudern – auch das fördert das Betriebsklima!

Tipp 5 – Datenschutz im Homeoffice richtig umsetzen

Eigentlich bedarf es keinerlei Gesetze, denn ein verantwortungsbewusster Arbeitnehmer sollte wissen, dass Betriebliches nicht in private Hände gehört. Trotzdem wird manchmal unbewusst und leider auch fahrlässig mit sensiblen Firmendaten oder Kundenkarteien umgegangen. Hier meine Tipps, wie Sie den Datenschutz auch im Homeoffice einhalten können:

  • Alle Unterlagen in einem abschließbaren Schrank oder Rollcontainer aufbewahren. Haben Sie Ihr Heimbüro in einem separaten Raum, diesen nach Feierabend abschließen.
  • Wenn es sich nicht vermeiden lässt, dass Familienmitglieder öfter an Ihrem Arbeitsplatz vorbeimüssen, richten Sie den Bildschirm so aus, dass nicht mitgelesen werden kann.
  • Sichern Sie alle Geräte, egal ob Laptop, Desktop-PC oder Tablet, mit einem sicheren Passwort. Die Passwortabfrage sollte auch dann kommen, wenn Sie den Arbeitsplatz nur kurz verlassen.
  • So wie im Büro die Daten auf einem Server gesichert werden, müssen Sie auch Ihre beruflichen Daten im Homeoffice regelmäßig sichern. Wie und in welchem Umfang, ist mit dem Arbeitgeber abzusprechen.
  • Schließen Sie Türen und Fenster, wenn Sie telefonieren oder in einer Videokonferenz sind.
Über Ringo Dühmke 632 Artikel
Gründer von Arbeitstipps.de und einigen anderen Websites. Gelernter Kaufmann mit großer Leidenschaft für (das Schreiben über) Unternehmen und Unternehmer aller Art, für Onlinemarketing, Digitalisierung und Automatisierung.