Höheres Einkommen trotz Inflation? Lesen Sie hier, welche Möglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen.

Besonders in der Zeit der hohen Inflation wünschen sich zahlreiche Menschen in Deutschland ein höheres Einkommen. Schnell stellt sich die Frage, wie neue Spielräume ausgeschöpft werden können. Hier in diesem Artikel wollen wir die besten Optionen unter die Lupe nehmen, die für dieses Projekt zur Verfügung stehen.
Inhalte
Nach Gehaltserhöhung fragen
Eine Gehaltserhöhung wäre der wohl komfortabelste Weg, um jeden Monat mehr Geld zur Verfügung zu haben. Denn meist bedeutet dies, dass der gleiche Arbeitgeber beibehalten werden kann. Für die jetzige Tätigkeit oder eine neue Position gibt es dafür monatlich mehr Geld. Wer in Betracht zieht, nach einer Gehaltserhöhung zu fragen, sollte dafür aber die passende Grundlage schaffen.
Rein rechtlich gibt es keinen Anspruch auf eine Gehaltserhöhung. Dennoch besteht jederzeit das Recht, ein Gespräch zu diesem Thema zu führen. Eine Gehaltserhöhung lässt sich gut begründen, wenn sich die eigene Leistung oder Verantwortung deutlich erhöht hat, etwa durch:
- die Übernahme neuer Aufgaben oder Projekte,
- langjährige Betriebszugehörigkeit und Erfahrung,
- nachweisbare Erfolge oder messbare Ergebnisse,
- eine allgemeine Gehaltsanpassung im Tarifvertrag oder branchenüblichen Vergleich.
Wichtig ist, dass das Unternehmen zufrieden mit der eigenen Arbeit ist und den Mehrwert erkennt. Unter dieser Voraussetzung sind viele Betriebe bereit, mehr zu zahlen, um engagierte Mitarbeiter*innen zu halten.
Prämien, Provision und Sachleistungen vereinbaren
Viele Unternehmen bieten heute Möglichkeiten, das Einkommen durch individuelle Leistung oder Unternehmenserfolg zu erhöhen.
Dazu zählen:
- Leistungsprämien
Wer bestimmte Ziele erreicht oder Projekte erfolgreich abschließt, kann eine Prämie erhalten. Wichtig ist, diese Ziele klar mit der Führungskraft zu vereinbaren. - Erfolgsbeteiligung oder Gewinnbeteiligung
Manche Betriebe zahlen ihren Mitarbeitenden eine Beteiligung am Unternehmensgewinn oder am Umsatz bestimmter Bereiche. - Provisionen
Besonders in vertriebsnahen Bereichen kann eine kleine Änderung im Vergütungsmodell (z. B. ein Bonus für Neukunden oder abgeschlossene Aufträge) den Verdienst merklich steigern. - Sachleistungen
Auch wenn es kein direktes Gehalt ist, können steuerfreie oder -vergünstigte Zusatzleistungen das Netto spürbar erhöhen. Beispiele: Tankgutscheine, Jobticket, Firmenrad, Essenszuschuss oder Internetpauschale.
💡 Tipp: Sprechen Sie aktiv mit Ihren Vorgesetzten oder der Personalabteilung über mögliche Bonus- oder Beteiligungsmodelle. Oft gibt es bereits interne Regelungen, von denen viele gar nichts wissen.
Auf den Mindestlohn pochen
Seit einigen Jahren gilt in Deutschland eigentlich der Mindestlohn. Doch in der Praxis werden die Kosten für die einzelne Arbeitsstunde nicht immer erreicht. Als typisches Beispiel wird die Arbeit von Reinigungskräften angeführt. In vielen Unternehmen würden sie nur dann den Mindestlohn erreichen, wenn sie die ihnen zugeteilten Flächen in der vom Unternehmen vorgegebenen Zeit reinigen. Ist dieses Ziel aber viel zu hoch angesetzt, bleiben sie am Ende des Tages oft unter dem Mindestlohn.
Als Arbeitnehmer ist es wichtig, die eigenen Rechte rund um diese Form der Entlohnung zu kennen. Die wichtigen Infos rund um den Mindestlohn sind zum Beispiel auf dieser Seite zu finden. Wer feststellt, dass die eigene Arbeit dem nicht entspricht, der hat das Recht, seinen Arbeitgeber darauf aufmerksam zu machen.
Einen Zweitjob suchen
Millionen Erwerbstätige in Deutschland gehen inzwischen einem Zweitjob nach. Für viele ist er eine Möglichkeit, am Ende des Monats etwas mehr Geld zur Verfügung zu haben oder gezielt Rücklagen zu bilden. In der Tat lohnt es sich, einen Blick auf die verschiedenen Verdienstmöglichkeiten zu werfen. Neben klassischen Minijobs mit einer Verdienstgrenze von 556 Euro im Monat (Stand 2025) kommen auch Midijobs mit höherem Einkommen oder ein Ehrenamt mit steuerfreien Pauschalen infrage.
Auf diese Weise lässt sich ein größerer finanzieller Spielraum schaffen. Vorausgesetzt, beide Tätigkeiten lassen sich zeitlich gut miteinander vereinbaren. Wer die rechtlichen Rahmenbedingungen kennt und seine Arbeitszeit sinnvoll plant, kann von einem Zweitjob langfristig profitieren.
Steuerliche Vorteile nutzen
Ein weiterer, häufig unterschätzter Weg zu mehr Einkommen ist die Optimierung der steuerlichen Situation. Schon kleine Anpassungen können sich lohnen:
- Steuerklasse prüfen
Eine Prüfung der Steuerklasse kann sich lohnen. Beispielsweise können Alleinerziehende die Steuerklasse II beantragen, die einen Entlastungsbetrag und damit mehr Netto vom Brutto ermöglicht. Auch der Kinderfreibetrag sollte regelmäßig überprüft werden. Eine Beratung durch den Steuerberater kann helfen, alle steuerlichen Vorteile auszuschöpfen. - Werbungskosten geltend machen
Sammeln Sie alle berufsbedingten Ausgaben, wie Fachliteratur, Arbeitskleidung, Homeoffice, Fahrtkosten oder Fortbildungen. Alles, was über den Pauschbetrag von 1.230 € (Stand 2025) hinausgeht, kann Ihre Steuerlast senken. - Homeoffice-Pauschale nutzen
Arbeiten Sie regelmäßig zu Hause, können Sie pro Tag 6 € (bis zu 1.260 € im Jahr) ansetzen, auch ohne separates Arbeitszimmer. - Weiterbildungskosten absetzen
Seminare, Onlinekurse, Fachbücher oder Prüfungsgebühren, die Ihre beruflichen Kenntnisse erweitern, sind absetzbar. - Steuerfreie Arbeitgeberleistungen
Prüfen Sie, ob Ihr Arbeitgeber Ihnen steuerfreie Extras bieten kann. Das können etwa Zuschüsse zu Kinderbetreuung, Gesundheit oder zur Altersvorsorge sein.
💡 Tipp: Ein Gespräch mit einem Steuerberater lohnt sich meist, besonders wenn Sie viele kleine Posten haben, die sich summieren. Oft lassen sich Hunderte Euro im Jahr sparen, und das bedeutet letztlich: mehr verfügbares Einkommen, ohne mehr arbeiten zu müssen.
Selbstständig machen
Auch die Selbstständigkeit ist ein Weg, die eigene Arbeitskraft gezielt in mehr Einkommen zu verwandeln. Sie bietet die Chance, den Verdienst nach oben deutlich zu steigern, da die Höhe des Einkommens in erster Linie von der eigenen Leistung, Auftragslage und Preisgestaltung abhängt.
Gleichzeitig trägt man als Selbstständige*r aber auch mehr finanzielle Verantwortung: Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung müssen vollständig selbst gezahlt werden, ebenso wie Rücklagen für Rente, Steuern und Betriebsausgaben. Auch Ausgaben für Arbeitsmittel, Büro, Versicherungen oder Weiterbildungen fallen für Selbstständige höher aus als bei Angestellten.
Wer sich für diesen Schritt entscheidet, sollte daher genau prüfen, welches Risiko und welchen Aufwand die Selbstständigkeit im eigenen Fall mit sich bringt. Wer gut damit umgehen kann und unternehmerisch denkt, findet darin jedoch eine Möglichkeit, das eigene Potenzial voll auszuschöpfen.
💡 Tipp: Mut zur Unabhängigkeit: Schritt in die Selbstständigkeit