Etikettendrucker für Unternehmen – Vorteile und Unterschiede

Worauf muss ich bei einem Etikettendrucker achten? Welche Vorteile bringt ein Labeldrucker und wo sind die Unterschiede? Alle Antworten hier.

Etikettendrucker
Barcodes werden per Etikettendrucker gedruckt | © chawannoot / stock.adobe.com

Etiketten begegnen uns im Alltag permanent, manche nehmen wir gar nicht mehr richtig wahr, weil die Beschriftungen für uns selbstverständlich sind. Erst wenn die professionelle Etikettierung fehlt und eventuell per Hand getätigt wurde, fällt auf, wie wichtig diese oft kleinen, selbstklebenden Papierstücke sind. Mit einem Etikettendrucker lassen sich zum Beispiel in sekundenschnelle Produkt- oder Versandetiketten erstellen, die meist das Finish einer Produktionskette darstellen. Ob eines dieser modernen Etikettiergeräte wirklich gebraucht wird, hängt nicht nur vom Einsatzgebiet ab, in vielen Unternehmen gibt das Produktsicherheitsgesetz (ProdSG) vor, wann und wie Produkte gekennzeichnet werden müssen.

Worauf muss ich bei einem Etikettendrucker achten?

Ist die generelle Entscheidung für einen Labeldrucker gefallen, sollten Sie sich mit den Unterschieden vertraut machen und den Etikettendrucker nach Anwendungsgebiet und Nutzung auswählen. Dazu zählen unter anderem der Einsatzort, die Nutzungsdauer, das Druckvolumen, die Druckgeschwindigkeit und das Druckverfahren.

  1. Die Nutzungsdauer ist ein wesentlicher Faktor für die Auswahl des Etikettendruckers. Je mehr dieser zum Einsatz kommt (täglich, rund um die Uhr), desto langlebiger sollte das Modell sein. Achten Sie auf eine entsprechende Garantieleistung des Herstellers.
  2. Mit steigender Nutzungsdauer steigt auch das Druckvolumen. Von einem kleinen Druckvolumen spricht man, wenn am Tag bis zu 500 Etiketten gedruck werden müssen. Ein Gerät, welches mehrere 1000 Etiketten am Tag „auswerfen“ muss, sollte entsprechend langlebig und für diese Ansprüche konzipiert sein.
  3. Zeit ist Geld – deshalb spielt bei der Auswahl des Etikettendruckers auch die Druckgeschwindigkeit eine wichtige Rolle. In der Praxis sind folgende Angaben geläufig:
    • ppm/min
      diese Abkürzung kommt aus dem Englischen (Pages per Minute) und gibt die gedruckten Seiten pro Minute an.
    • mm/s
      bezieht sich auf Millimeter pro Sekunde und wird häufig bei Etikettendruckern angegeben, die mit einer Endlosrolle (Blankoetiketten auf Rolle) arbeiten.
    • ipm
      ist die Angabe für Images per Minute, auf deutsch, Bild bzw. Abbildung pro Minute.
  4. Die Druckauflösung ist immer dann besonders wichtig, wenn Firmenlogos oder Produktbilder auf das Etikett gedruckt werden sollen. Während für Adressetiketten eine Druckauflösung von 203 dpi völlig ausreichend ist, werden hochauflösende Ausdrucke erst ab 300 dpi gewährleistet.

Etikettendrucker – Unterschiede beim Druckverfahren

Jetzt wird es technisch, denn dieser Abschnitt meines kleinen Ratgebers befasst sich mit den möglichen Druckverfahren eines Etikettendruckers. Am häufigsten zum Einsatz kommen das Thermodirektverfahren und das Thermotransferverfahren.

➔ Thermodirektdruck

Thermodirektdruck
© M. Schuppich / stock.adobe.com

Bestes Beispiel für den Thermodirektdruck ist der Kassenbon. Hierbei wird ausschließlich thermosensitives Papier verwendet. Durch Hitze färben sich die gedruckten Stellen auf dem Papier schwarz. Der Etikettendruck erfolgt einfarbig und ist leider nicht sehr lange haltbar. Allerdings ist dieses Verfahren kostengünstig und wird daher im Alltag vornehmlich zum Drucken von Adress – bzw Versandetiketten, Pfandbons oder auch Parkscheinen eingesetzt.

➔ Thermotransferdruck

Thermotransferdruck
© boitano / stock.adobe.com

Beim Thermotransferdruck können Etiketten auch mehrfarbig gedruckt werden, wie es zum Beispiel bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln üblich ist. Hierbei wird die Farbe, die sich auf einem Farbband befindet, durch Hitze geschmolzen und so auf das Papier übertragen. Im Vergleich zum Thermodirektdruck haben per Thermotransferverfahren gedruckte Etiketten eine lange Lebensdauer. Zum Einsatz kommt diese Methode bei Qualitätsaufklebern, Sicherheitsklebeband, Barcodes, Inventaraufklebern, beim Druck von Prüfplaketten und den schon genannten Etiketten für den Lebensmittelbereich.

Etikettendrucker – Software und Verbrauchsmaterial

Damit der Etikettendruck schnell und qualitativ hochwertig erfolgt, ist nicht nur die Hardware sondern auch die Software ein entscheidendes Kriterium. In den meisten Fällen wird mit dem Etikettendrucker auch eine Basissoftware mitgeliefert. Sie haben aber auch die Option, erweitere Versionen zu erwerben um die eigenen Gestaltungswünsche umsetzen zu können.

Wie bei einem normalen Drucker im Büro, entstehen auch bei einem Etikettendrucker Folgekosten. Dazu zählt in erster Linie das Verbrauchsmaterial, sprich Etikettenrollen oder Thermotransferfolie. Damit diese Kosten überschaubar bleiben, sollten Sie die zukünftigen Ausgaben bei der Auswahl Ihres Etikettendruckers mit einbeziehen, denn auch beim Verbrauchsmaterial gibt es preisliche Unterschiede.

Fazit:
Für den gelegentlichen Druck von Adressetiketten etc. lohnt sich die Anschaffung eines professionellen Etikettendruckers nicht. Unternehmen, die ihre Produkte etikettieren müssen oder ein hohes Versandvolumen haben, bringt ein Etikettendrucker viele wirtschaftliche Vorteile. Der Arbeitsablauf wird erleichtert, der automatische Druck spart Zeit und dank zugehöriger Software sind Sie jederzeit in der Lage, das Drucklayout nach Ihren Wünschen zu ändern.

Über Ringo Dühmke 632 Artikel
Gründer von Arbeitstipps.de und einigen anderen Websites. Gelernter Kaufmann mit großer Leidenschaft für (das Schreiben über) Unternehmen und Unternehmer aller Art, für Onlinemarketing, Digitalisierung und Automatisierung.