E-Mail-Marketing: So finden Sie den perfekten Versandzeitraum heraus

Newsletter können noch so gut gestaltet sein. Werden sie zum falschen Zeitpunkt versendet, bleiben sie ungeöffnet. Hier ist also die richtige Versandzeit entscheidend.

Das personalisierte E-Mail-Marketing gewinnt an Bedeutung
© Song_about_summer / stock.adobe.com

In einer Zeit, in der sich viele Menschen tagtäglich einer digitalen Flut an unpersönlichen Informationen ausgesetzt sehen, gewinnt das personalisierte E-Mail-Marketing an Bedeutung. Gute Newsletter stellen eine Kundenbeziehung her, gehen auf die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Leser ein und liefern verlässliche Informationen. Nicht zuletzt wegen ihrer Schnelligkeit und niedrigen ROI-Schwelle haben sie sich als fester Bestandteil des Marketing-Mix vieler Unternehmen etabliert. Damit ein Newsletter beim Empfänger ankommt und von ihm auch tatsächlich gelesen wird, ist jedoch die richtige Versandzeit entscheidend. Wie Sie die herausfinden, erfahren Sie hier.

Zielgruppe definieren: B2B und B2C

Vor der Konzeption jeder Marketing-Kampagne steht eine detaillierte Zielgruppenanalyse. Dabei müssen Sie sich darüber klar werden, wen Sie mit Ihrer Kampagne erreichen möchten und warum. Das Entwerfen von Buyer Personas hilft Ihnen dabei, Ihre Zielgruppe greifbarer werden zu lassen. Auf diese Zielgruppe schneiden Sie dann den Versandzeitraum zu: Ein Rentner beispielsweise wird zu anderen Zeiten online unterwegs sein als eine berufstätige Arbeitnehmerin. Außerdem unterscheidet man im Marketing zwischen der Beziehung zweier Unternehmen (B2B) und dem direkten Kontakt mit dem Endverbraucher (B2C).

❍ B2B – Beziehung zweier Unternehmen:

B2B-Kunden („Business to Business“) werden Sie am besten werktags während der Arbeitszeit zwischen 9 und 18 Uhr erreichen. Dabei eignen sich Dienstag bis Donnerstag besser als Versandzeitraum als Freitag bis Montag. Denn am Anfang der Woche gibt es häufig viele E-Mails zu bewältigen, am Ende der Woche sind viele Mitarbeiter hingegen mit dem Wochenende beschäftigt.

Die höchsten Öffnungsraten werden übrigens kurz nach der Mittagspause verzeichnet – Ihre Kunden sind dann höchstwahrscheinlich entspannt und haben die wichtigsten Aufgaben des Tages bereits erledigt.

❍ B2C – direkter Kontakt mit dem Endverbraucher:

B2C-Kunden („Business to Consumer“) sind vor allem am Wochenende und werktags nach Feierabend erreichbar. Auch am frühen Morgen kann ein Versand erfolgreich sein, da viele Arbeitnehmer zu dieser Zeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind. Für den Fall, dass Ihre Zielgruppe divers ist, hilft eine Newsletter Software, um die Empfängerlisten zu segmentieren. Mit Marketing-Tools können Sie außerdem große Datenmengen Ihrer Kunden – also Kaufinteresse, soziodemografische Daten und personenbezogen Informationen – speichern und auswerten.

Trigger-basierte Kampagnen

Newsletter
© MclittleStock / stock.adobe.com

Trigger-basiertes Marketing bedeutet, dass automatisierte Marketing-E-Mails als Reaktion eines bestimmten Kundenverhaltens verschickt werden. Trigger können dabei verschiedene Kundenaktionen sein. Transaktionale Trigger beispielsweise basieren auf Transaktionshandlungen wie dem Abschluss eines Kaufes. Beispielsweise versorgen sie den Käufer kurz darauf mit nützlichen Informationen zum Produkt oder fragen nach dessen Zufriedenheit. Auch wiederkehrende Anlässe wie jährlich stattfindende Ereignisse (Weihnachten, Ostern, Geburtstag des Kunden) können genutzt werden, um eine Kampagne auszulösen.

Ein weiterer möglicher Trigger ist das Öffnen einer Willkommensmail. Wird verzeichnet, dass ein Kunde die E-Mail zu einem bestimmten Zeitraum geöffnet hat, wird eine folgende Mail zukünftig automatisch zur gleichen Zeit versendet. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand, der am Dienstag um 19 Uhr eine E-Mail öffnet, auch am Mittwoch um 19 Uhr eine weitere öffnet, ist vergleichsweise groß.

Analysieren und Testen

Es ist so weit: Sie haben sich viele Tipps für erfolgreiches E-Mail-Marketing durchgelesen, Ihre Zielgruppe definiert, Ihren Newsletter verschickt. Nun gilt es, den Erfolg zu überprüfen und auf die Kundenreaktionen zu reagieren, um die Versandzeit gegebenenfalls anzupassen. Dafür überwachen Sie Kennzahlen wie Zustellbarkeitsrate, Öffnungsrate und Klickrate.

Um zu prüfen, zu welcher Zeit Ihr Newsletter am besten ankommt, eignet sich ein A/B-Testing. Hierfür teilen Sie Ihre Empfängerliste und schicken den Newsletter zu zwei verschiedenen Zeitpunkten ab. Anhand der Kennwerte werden Sie sehen, welche Zeit aussichtsreicher ist. Dieser letzte Punkt ist besonders wichtig – den einen perfekten Zeitpunkt gibt es nämlich nicht. Stattdessen müssen Sie immer wieder auf die Informationen und Rückmeldungen eingehen, die Sie von Ihren Kunden erhalten, und Versandzeiten stets neu kalibrieren.

Über Ringo Dühmke 634 Artikel
Gründer von Arbeitstipps.de und einigen anderen Websites. Gelernter Kaufmann mit großer Leidenschaft für (das Schreiben über) Unternehmen und Unternehmer aller Art, für Onlinemarketing, Digitalisierung und Automatisierung.