Pensionskasse: So funktioniert die betriebliche Altersvorsorge

Wir wissen alle, dass die Rentenbeiträge in Zukunft immer weiter sinken werden. Deshalb ist es wichtig, dass Sie rechtzeitig vorsorgen. Zum Beispiel etwa über die Pensionskasse.

Pensionskasse & betriebliche Altersvorsorge
Der Ruhestand kommt schneller als man denkt! Die Pensionskasse und richtige Altersvorsorge helfen diesen genießen zu können – luckybusiness / stock.adobe.com

Altersarmut – ein Wort, dass in den letzten Jahren immer häufiger durch die Medien ging und dem einen oder anderen über die Zukunft nachdenken lässt. Denn Fakt ist, dass das Risiko, im Alter arm zu sein, in den kommenden 20 Jahren immer größer wird. Und schon jetzt sieht es nicht sehr rosig aus. Laut www.sueddeutsche.de erhielten im Dezember 2016 etwa 526.000 Menschen die Grundsicherung im Alter. Das sind doppelte so viele Menschen wie noch 2003. Es ist also ein klarer Trend zu erkennen. Und der geht nicht in die richtige Richtung.

Gerade deswegen und auch, um vorzusorgen, sollten Sie sich rechtzeitig um andere Einnahmequellen kümmern, um ihren bisherigen Lebensstandard im Alter halten zu können. Das klappt zum Beispiel über die betriebliche Altersvorsorge. Und diese hat wiederum mehrere Vorteile. So werden zum Beispiel betriebliche Vorsorgemaßnahmen wie Direktversicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds mit Begünstigungen bei der Steuer und den Sozialabgaben belohnt. Dafür müssen Sie nur einen Teil Ihres Bruttogehaltes in eine Altersvorsorge einzahlen. Beispielsweise etwa in den Klassiker der betrieblichen Altersvorsorge: die Pensionskasse.

Was versteht man unter einer Pensionskasse?

Pensionskassen sind rechtlich selbstständige Einrichtungen zur Altersvorsorge, deren Träger ein oder mehrere Unternehmen sein können. Wer hier einzahlt, der sichert sich eine renditestarke betriebliche Altersvorsorge. Dazu hat jeder Arbeitnehmer das Recht. Und auch immer mehr nehmen dieses Recht in Anspruch. Kein Wunder, schließlich sind die Beiträge für Arbeitnehmer innerhalb bestimmter Grenzen steuer- und sozialabgabenfrei. Und auch Arbeitgeber befürworten diese Art der Altersvorsorge. Denn mit betrieblichen Versorgungsleistungen können sie ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern. Arbeitnehmer werden zudem motiviert und fühlen sich gleich mehr mit dem Unternehmen verbunden. Es haben demnach sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber etwas von dieser Form der betrieblichen Altersvorsorge.

So funktioniert das Prinzip der Pensionskasse

Das Prinzip der Pensionskasse ist ganz einfach erklärt. Ihr Arbeitgeber schließt für Sie eine Pensionskassenversorgung ab. Anschließend einigen Sie sich über die Finanzierung. Hierbei stehen Ihnen drei Möglichkeiten zur Auswahl:

❍ Entgeltumwandlung:

Bei der Entgeltumwandlung kümmern sich Arbeitnehmer selbst um die Beiträge für die Pensionskasse. Teile Ihres Gehalts werden dabei direkt in die Pensionskasse eingezahlt.

» Mehr dazu bei der Deutschen Rentenkasse

❍ Arbeitgeberfinanzierung:

Bei dieser Art der Finanzierung übernimmt der Arbeitgeber die Beiträge für die zusätzliche Altersversorgung. Beiträge bis zu 4 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze sind dabei generell steuer- und sozialversicherungsfrei. Die Beiträge zur Pensionskasse sind für Arbeitgeber zudem Betriebsausgaben.


❍ Mischfinanzierung:

Bei der Mischfinanzierung zahlen sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber in die Pensionskasse ein. Die Beiträge des Arbeitnehmers werden dabei durch die Entgeltumwandlung eingezahlt.

Egal für welche Art der Finanzierung Sie sich entscheiden: haben Sie das Rentenalter erreicht, dann wird Ihnen eine lebenslang, garantierte Rente ausgezahlt. Es ist aber auch die Auszahlung in Form von einer Einmalzahlung möglich.

Was passiert bei Kündigung oder Arbeitgeberwechsel?

Sollten Sie Ihren Arbeitgeber wechseln, dann können Sie Ihren Vertrag zum neuen Arbeitgeber mitnehmen, sodass dieser ihn weiterführt. Sie können die Beiträge dabei weiterhin aus Ihrem Bruttogehalt in die Pensionskasse abführen. Sie können den Vertrag aber auch privat weiterführen.

Private Altersvorsorge als Ergänzung zur betrieblichen Altersvorsorge

Sich über eine betriebliche Altersvorsorge für das Rentenalter ein finanzielles Polster zu schaffen, ist schon mal ein sehr guter Weg. Wer allerdings zusätzlich auch privat vorsorgt, ist später deutlich besser aufgestellt. Beispielweise über folgende Art und Weise:

Lesetipp: Private Altersvorsorge für Arbeitnehmer

❍ Aktienfonds:

Wer mit den Schwankungen der Börsenmärkte leben kann, der kann einen Teil seines Geldes zum Beispiel in Aktienfonds anlegen. Hier sind Streuung und Diversikfikation allerdings das A und O.

Empfehlenswert und mit äußerst geringen Gebühren belastet sind so genannte ETFs, die nichts weiter machen, als einen bestimmten Index (DAX, Dow Jones, S&P 500, etc.) 1:1 nachzubilden.

❍ Festgeld:

Sparbücher waren früher ein Muss für alle, die sich etwas für das Alter ansparen wollten. Das ist auch heute noch so. Und das, obwohl Festgeld im Schnitt viel besser verzinst ist. Hier können Sie sich auf einen vereinbarten Zinssatz verlassen. Das ist bei sinkenden Zinsen natürlich besonders vorteilhaft. Ein weiterer Pluspunkt: während der Laufzeit kommen Sie nicht an Ihr Geld heran. Das macht das Sparen besonders einfach, denn ansonsten ist die Verführung doch sehr groß an das Geld heranzugehen. Außerdem ist Festgeld in der Regel bis zu 100.000 Euro abgesichert. Man spricht auch von der Europäischen Einlagensicherung.

❍ Eigentum:

Eine weitere sehr gute Altersvorsorge ist das Eigentum. Sprich also die eigene Wohnung oder das Haus. Laut Wohnwegweiser.com halten einer Umfrage zufolge dreiviertel der 2.000 Befragten Wohneigentum für eine sichere Altersvorsorge. Denn ist dieses erst einmal abbezahlt, was in der Regel bei Renteneintritt der Fall ist, bleibt Ihnen im Alter durchschnittlich mehr Geld zum Leben als Mietern. Sie können das Eigentum im Alter aber auch verkaufen, da Sie ja sicherlich eh nur noch zu zweit darin leben werden und den vielen Platz nicht mehr benötigen.

Über Ringo Dühmke 633 Artikel
Gründer von Arbeitstipps.de und einigen anderen Websites. Gelernter Kaufmann mit großer Leidenschaft für (das Schreiben über) Unternehmen und Unternehmer aller Art, für Onlinemarketing, Digitalisierung und Automatisierung.

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