Das Grundprinzip des Morphologischen Kastens, welcher auch als Verfahrensweise bezeichnet wird, um ein Problem einer Lösung zuzuführen, besteht darin, systematisch und analytisch zu arbeiten.
Dieses systematische Arbeiten beruht darauf, sogenannte Problemparameter aufzudecken, welche sich bei alltäglichen Abläufen ständig wiederholen und welche möglicherweise ein optimales und effektives Arbeiten stören.
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Sachverhalte werden geteilt
Diese teilweise untereinander stark verknüpften Sachverhalte sollen beim Morphologischen Kasten in einzelne Faktoren geteilt werden. Dies bedeutet, dass die Strukturen der Sachverhalte aufgespalten werden. Die Problemparameter werden untereinander abgegrenzt.
Nach der systematischen Zerlegung erfolgt der Vorgang, dass den einzelnen Problemparametern eine Gestalt verliehen wird, das heißt, sie werden benannt und aufgeschrieben, dann erneut mit anderen sogenannten Gestaltvariationen in kreativer Art und Weise kombiniert. Aus diesem Verfahren entstehen ganz neuartige Ideen und Lösungsansätze für das bearbeitete Problem.
Komplexe Sachverhalte zerlegen und kreativ kombinieren
Oft stehen Menschen in ihrem beruflichen Alltag vor der Herausforderung, Arbeitstätigkeiten oder Vorgänge zu optimieren, diese effizienter zu gestalten. Dazu werden zunächst die betreffenden Situationen näher betrachtet und beschrieben. Dies kann nach einer speziellen Checkliste erfolgen, welche abgearbeitet wird. Dies sind unter anderem Bearbeitungsvorgänge im Büro, welche sich als störend, hemmend oder problematisch erweisen. Eine Beschreibung der Situation kann außerdem in einer Darstellung des Ziels liegen. Manchmal kann ein Ziel leichter formuliert werden, als ein Problem.
➡️ Probleme genau analysieren
Wichtig ist es beim Morphologischen Kasten, das Problem nach Möglichkeit genau zu benennen und zu analysieren, aus welchen Einzelproblemen dieses besteht. Wenn die Problemparameter festgestellt wurden, so können diese in einer tabellarischen Form, was die günstigste Variante darstellt, aufgeführt werden. Zum besseren Verständnis schauen Sie sich die Beispiele auf www.ibim.de an.
Hier werden in der ersten Spalte die Parameter zunächst benannt. Sie werden damit gleichzeitig geordnet. Nun erfolgt die Darstellung, wie sich der Parameter äußert und was als störend empfunden wird. Dies wird auch als denkbare Ausprägung bezeichnet. Alle Eigenschaften der Problemparameter können miteinander kombiniert werden, was zur Herausbildung interessanter kreativer Lösungsansätze führt.
➡️ Die praktische Umsetzung des Morphologischen Kastens
Für die praktische Umsetzung des Morphologischen Kastens, einer aus mehreren gedachten Dimensionen zusammengesetzten Vorlage, ist die Mitarbeit aller Teammitglieder erforderlich. Dies führt dazu, dass alle alltäglichen Arbeitsgänge und Tätigkeiten, welche sich als Problem zeigen, gesammelt werden können. Außerdem hat dies den Vorteil, dass ein umfangreicheres Wissen einfließt und vielseitigere Innovationen entstehen.
Praxisbeispiel Morphologischer Kasten
Als Beispiel für die Optimierung alltäglicher Vorgänge kann für den Morphologischen Kasten das Zusammenlegen von verschiedenartigen und nacheinander folgenden Arbeitsgängen, die Einführung eines neuen Gerätes oder die Verbesserung der Korrespondenz sein.
- Alle mit diesen jeweiligen Prozessen verbundenen Zusammenhänge werden zunächst eingebracht, ohne Wertungen oder Vorurteile zu beachten. So kann bei der Einführung eines neuen Gerätes etwa der Sachverhalt der Einarbeitung, der Positionierung, der weiteren Einarbeitung, der Lagerung der Materialien und so weiter sein.
- Nun werden zu den angezeigten Parametern Ideen gesammelt. Wo kann das Gerät am besten stehen, sodass es für jeden zeitnah und auf kürzestem Wege erreichbar ist. Wie sind die baulichen und geräteseitigen Anforderungen und Voraussetzungen. Soll ein Mitarbeiter zuerst allein angelernt werden oder alle Mitarbeiter gleichzeitig. Wer trägt die Verantwortung für das Gerät – alle Fakten sammeln, welche den Teammitgliedern einfallen und in einer tabellarischen Aufstellung zentrieren.
➡️ Lösungen sammeln aber nicht bewerten
Im nächsten Schritt werden Lösungen zu den Einzelproblemen erdacht. Diese werden ebenfalls zunächst wertungsfrei aufgenommen und es soll bis jetzt nicht geprüft werden, ob sie umsetzbar sind. Es wird einfach nur gesammelt und kombiniert. Nach einem speziellen Wertungssystem werden danach die Lösungen abgewogen und deren praktische Umsetzbarkeit entschieden. Ein bekanntes Wertungssystem ist die sogenannte Multifaktorenmethode.
Die Multifaktorenmethode
Der Morphologische Kasten, welcher auch als Morphologisches Tablett bezeichnet wird, ist in seiner Ausprägung immer abhängig von der Anzahl der Problemmerkmale. Handelt es sich beispielsweise um drei Problemparameter, so sind dies im übertragenen Sinn die drei Achsen des Kastens, Länge, Breite, Höhe. Wenn in gedachter Art und Weise die Stärke des Parameters dargestellt werden würde, dann ergäben sich jeweils unterschiedliche Distanzen auf den Achsen.
Handelt es sich beim Morphologischen Kasten um mehr als drei Probleme, welche optimiert oder verbessert werden sollen, dann ist es dennoch ratsam, nicht mehr als zehn Problemparameter zu bearbeiten. Dies führt zu Unübersichtlichkeit und mangelhafter Effektivität in der Lösungsfindung.
Schauen Sie sich ein einfaches, aber gelungenes Beispiel auf YouTube an:
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