Medizin studieren ohne Nummerus Clausus – 4 Möglichkeiten vorgestellt

Medizin zu studieren – davon träumen viele. Doch der Weg dorthin ist nicht besonders einfach. Hürde Nummer 1 ist der Nummerus Clausus. Wie Sie jedoch auch ohne NC ein Medizinstudium absolvieren können, erfahren Sie hier.

Mehrere Studenten sitzen in einem Hörsaal
Auch ohne Nummerus Clausus ist ein Studium möglich | © Gorodenkoff / stock.adobe.com

Medizin gehört zu den beliebtesten Studiengängen überhaupt. Laut einer aktuellen Statistik von statista.com haben sich im Jahr 2018 zum Sommersemester 19.704 Personen auf ein Medizinstudium beworben, Studienplätze sind allerdings deutschlandweit nur 1.678 vorhanden. Da es augenscheinlich mehr Bewerber als Plätze gibt, passiert es eben auch, dass Menschen mit einem guten Abschluss keinen Platz bekommen. Nicht ganz so enorm sind die Unterschiede übrigens bei Zahnmedizin und Pharmazie.

Die größte Hürde für einen Studienplatz ist der Nummerus Clausus (kurz NC) und der ist sogar je nach Bundesland unterschiedlich. Laut der Tabelle von studymed.de haben 14 Bundesländer den Nummerus Clausus von 1,0, in zwei Bundesländern (Schleswig-Holstein und Niedersachsen) liegt der NC bei 1,1. Wer diesen nicht erreicht, hat schlechte Karten – sollte man meinen. Aber dem ist nicht ganz so, denn auch ohne NC lässt sich Medizin studieren. Welche Möglichkeiten es da gibt, möchte ich Ihnen hier einmal genau aufzeigen.

4 Möglichkeiten Medizin ohne NC zu studieren

Möglichkeit 1: Wartezeitquote nutzen

Die einfachste Möglichkeit ist, sich sein Studienplatz durch einfaches Warten zu sichern. Etwa 20 Prozent der Plätze werden durch die Wartezeitquote vergeben. Das bedeutet, dass irgendwann jeder einmal an der Reihe ist. Bis vor einigen Jahren waren es ungefähr 12 Semester, die man als Wartezeit einkalkulieren musste. Mittlerweile sind es aber wohl schon 14 Semester. Bei dieser Variante ist also Geduld gefragt.

Diese Zeit sollte aber sinnvoll genutzt werden. Eine medizinische Ausbildung oder verschiedene Praktikas lassen die Zeit schneller vergehen, erweitern und festigen das Wissen und lassen einen in verschiedene Bereiche hinein schnuppern. Außerdem sind solche zusätzlichen Aus- und Weiterbildungen im späteren Berufsleben nie von Nachteil.

Möglichkeit 2: Studienplatz einklagen

Wer sich für ein Medizinstudium beworben hat, aber eine Absage erteilt bekommen hat, der hat auch die Möglichkeit seinen Studienplatz einzuklagen.

Fakt ist, dass Bewerber ein Recht darauf haben, dass die vorhandenen Ausbildungskapazitäten an den Unis mit dem Studiengang Medizin ausgenutzt werden. Ist dies nicht der Fall, kann eingeklagt werden. Hier ist es zu empfehlen sich einen Anwalt zu Rate zu ziehen, der sich wie z.B. die Experten von heinze-studienplatzklage.de auf dieses Gebiet spezialisiert hat.

Eine Klage zieht aber auch immer immense Kosten mit sich, die Sie nicht außer Acht lassen sollten. Wenn Geld allerdings keine Rolle spielt, ist es ein Versuch wert sich seinen Studienplatz auch ohne NC zu sichern.


Möglichkeit 3: Studieren an privater Hochschule

Wer keinen Studienplatz an einer staatlichen Universität bekommt, kann sein Glück ebenfalls an einer privaten Hochschule. Hier stehen fünf zur Auswahl:

  • Kassel School of Medicine
  • Asklepios Campus Hamburg/Uni Ungarn
  • Paracelsus Universität Nürnberg
  • Privatuniversität Witten/Herdecke
  • Medizinische Hochschule Brandenburg (MHB)

Einzelne Informationen zu den einzelnen Hochschulen, deren Kriterien und welche Kosten auf einen zukommen können, erfahren Sie im Beitrag unter mediziner-test.de.

An der Universität Witten/Herdecke stehen beispielsweise jährlich 42 Plätze zur Verfügung. Um ein Auswahlverfahren kommt man hier und auch bei den anderen Unis nicht drum herum.

Wichtig zu wissen bei den privaten Hochschulen ist aber, dass sie sehr hohe Studiengebühren verlangen. So kann das Medizinstudium in Witten mal eben 50.000 EUR kosten, in Brandenburg sogar rund 100.000 EUR.

Möglichkeit 4: Medizin studieren bei der Bundeswehr

Eine weitere Möglichkeit besteht darin sein Medizinstudium über die Bundeswehr zu absolvieren. Hier stehen jährlich 250 Plätze zur Verfügung. Ganz unerheblich ist hier die Abinote aber auch nicht.

Um das Studium absolvieren zu können, muss man zum einen, die klassische Ausbildung für Soldaten absolvieren, ein hartes Auswahlverfahren durchlaufen und zum anderen sich für 17 Jahre verpflichten lassen. In diesen Jahren stehen oftmals Auslandsaufenthalte mit auf dem Programm. Das Positive hierbei jedoch ist, dass das Studium vollständig von der Bundeswehr gezahlt wird und man nebenbei ein attraktives Gehalt bekommt. Wer also hart im Nehmen ist und auch vor Auslandsaufenthalten nicht zurückschreckt, für den könnte das Studium über die Bundeswehr eine Möglichkeit sein, ein Medizinstudium ohne Nummerus Clausus zu machen.

Über Ringo Dühmke 634 Artikel
Gründer von Arbeitstipps.de und einigen anderen Websites. Gelernter Kaufmann mit großer Leidenschaft für (das Schreiben über) Unternehmen und Unternehmer aller Art, für Onlinemarketing, Digitalisierung und Automatisierung.