Evernote und OneNote bieten Ihnen die Möglichkeit, Notizen zu digitalisieren und damit übersichtlicher abzulegen. Beide Anwendungen haben Vor- und Nachteile.
Ihr Schreibtisch quillt über vor Merkzetteln und Sie kennen Evernote und OneNote nicht? Dann sollte sich dies schnellstmöglich ändern. Legen Sie sich statt unzähliger manueller Notizen lieber digitale Merkzettel an. Diese sorgen für Ordnung im Büro und gehen nicht so schnell verloren. Ganz gleich, ob schnell Einfälle und Ideen notiert werden sollen, Sie über ein bestimmtes Thema Material sammeln müssen oder einfach Ihre Zettelwirtschaft im Büro beseitigen wollen. Mit diesen digitalen Helfern wird dies zum Kinderspiel. Wie Sie mit den beiden Notizprogrammen Evernote und OneNote wirklich effizient arbeiten können und welchem Tool Sie dabei den Vorzug geben sollten, verraten wir Ihnen im Folgenden.
Vereinfachung im Alltag
Notizen werden in der Regel gemacht, um diese zu einem späteren Zeitpunkt schnell abrufen und nutzen zu können. Beschränken sich diese auf einen bunten Zettel, der unter vielen anderen bunten Zetteln auf Ihrem Schreibtisch verschwindet, wird es Sie eine Menge Zeit und Mühe kosten, die gewünschte Notiz zeitnah oder überhaupt jemals wiederzufinden.
Die glühenden Verfechter digitaler Notizen wissen, woran sie sind. Leider ist die Zahl derer, die sich das Festhalten von Notizen leichter machen, ausnehmend gering. Vielen sind die Begriffe OneNote und Evernote gar gänzlich unbekannt, obwohl sich die Tools längst auf Ihrem Rechner befinden.
Tipp: Virtuelle Notizbücher sind eine willkommene Arbeitserleichterung. Daten können kinderleicht aufgefunden werden und gehen nicht mehr verloren.
Platzhirsch bekommt Konkurrenz
Wer sich auf dem Gebiet der virtuellen Datennutzung auskennt, weiß, an Evernote kam lange Zeit niemand heran. OneNote fristete eher ein Schattendasein und bis heute kennen viel zu wenige Microsoft-Anwender das Programm wirklich. Dabei hat Microsoft einiges dafür getan, dass sich OneNote heute durchaus mit Evernote messen und auch mit einigen Vorteilen punkten kann.
Gleiches Ziel – unterschiedlicher Ansatz
Beide Programme dienen der schnellen und effizienten Dokumentation virtueller Daten. Das Ziel scheint also festgelegt. Die Wege dorthin sind allerdings verschieden. Dies wird Ihnen bereits auffallen, wenn Sie beide Programme öffnen. Bei Evernote werden die Inhalte in verschiedenen Notizbüchern verwaltet. Das Tool setzt auf die Verschlagwortsuche seiner Inhalte. So lassen sich gespeicherte Dokumente und Inhalte schneller wiederfinden. Dies macht besonders bei umfangreichen Stoffsammlungen Sinn.
Tipp: Sie können mit Evernote auch nach mehreren Schlagwörtern gleichzeitig suchen.
Bei OneNote werden die Inhalte fortlaufend auf einer Art Pinnwand platziert. Texte, Grafiken, Bilder oder Abschnitte von Webseiten können dort frei angeordnet und untereinander verschoben werden. Es können beliebig viele Notizbücher mit farbigen Unterseiten erstellt werden.
In Recherchearbeit vereint
Die Recherche erleichtern beide Tools ungemein. Beiden Anwendungen ist das Clipping-Plugin gemein. Dieses eignet sich zum Import kompletter Webseiten. Damit machen sich beide Tools unentbehrlich, wenn zu bestimmten Themen recherchiert werden soll, Blog-Beiträge erstellt werden sollen oder Präsentationen und wissenschaftliche Arbeiten vorzubereiten sind.
Bei näherer Betrachtung werden aber auch Unterschiede deutlich. OneNote setzt auf eine recht simple Methode. Es lassen sich Texte, Bilder oder auch Videos einfügen. Wer möchte, kann dem eine kleine Anmerkung an die Seite stellen. Der OneNotes Clipper ist weniger ausgereift und arbeitet auch etwas langsamer als der des Konkurrenten.
Wer bei Evernote etwas importieren möchte, kann wählen, ob er den ganzen Artikel benötigt oder nur ein Lesezeichen setzen will. Besonders praktisch ist die Möglichkeit, die zu importierenden Dokumente direkt vor dem Import bearbeiten zu können und diese auch sofort mit Anmerkungen und Notizen zu versehen.
Zwei Programme – vielfältige Funktionen
Beide Programme bieten einige hilfreiche Werkzeuge an. Die für die Formatierung des Textes benötigten Werkzeuge sind übersichtlich angeordnet. Es bedarf bei beiden Programmen nur weniger Klicks, um Bilder und Text einzufügen. OneNote arbeitet in seiner Textversion sogar noch eine Idee präziser. Alle eingefügten Elemente können vollkommen frei auf der Oberfläche platziert und untereinander verschoben werden.
Tipp: Um Wichtiges zu markieren, können Glühbirnen, Sterne und andere visuelle Elemente eingesetzt werden.
Auch eine Rechtschreibprüfung kann durchgeführt werden. Damit knüpft die Anwendung an bei Office gängigen Funktionen an. Ein Vorteil von OneNote ist auch das Einfügen von Videos. Wird ein Link zu YouTube gesetzt, finden Sie den Videoplayer bereits unmittelbar in Ihre Notiz integriert.
Was bietet mir OneNote?
- Mail to OneNote
- Doxie-Scanner
- Mod Notebooks
- Feedly
- OneNote Clipper
- Office Lense
Microsoft hat in den letzten Jahren schwer daran gearbeitet, OneNote salonfähig zu machen und an Evernote anzugleichen. Die Funktion „Mail to“ ist dabei nicht nur bei Evernote geläufig, sondern gilt auch bei Dropbox und Pocket als Service. Mit dem Doxie-Scanner können gescannte Dokumente in OneNote als Notizen aufgenommen werden. Mod Notebooks wurde nach anfänglichen Schwierigkeiten nochmals überarbeitet und steht jetzt für OneNote, Dropbox und Evernote bereit. Um den Reader Feedly zu nutzen, wird die Pro-Edition von OneNote benötigt.
Kann Evernote mehr?
OneNote ist klar im Kommen und schließt mehr und mehr zum langzeitigen Marktführer auf. Derzeit kann Evernote noch auf mehr Anwendungen verweisen und ist allgemein breiter aufgestellt. Dies mag nicht zuletzt daran liegen, dass OneNote bis heute auf zahllosen Microsoft Rechnern schlummert, Evernote aber von Beginn an als unabhängiges Start-up auftrat und sich somit besser am Markt beweisen und etablieren konnte. Evernote macht allgemein weniger Probleme als OneNote, welches zum Beispiel beim Datenimport in neuere Versionen deutliche Windows-Schwächen erkennen lässt. Evernote funktioniert hier simpler und besser. Um OneNote nutzen zu können, wird ein Account bei Microsoft benötigt. Die Online-Nutzung von OneNote ist möglich, allerdings weniger komfortabel als bei Evernote.
Tipp: OneNote online beschränkt sich eher auf das Erfassen und Lesen von Nachrichten.
Mobiler Gebrauch
Mit beiden Tools kann mobil sehr gut gearbeitet werden. Evernote bietet einen breiten Funktionsspielraum und die Suche kann schnell und einfach erfolgen. Die Evernote-App bringt einen Dokumentenscanner mit. Bei der Fotografie von Dokumenten werden die Ränder erkannt und aufgehellt. Auch die Handschrift kann erkannt und gelesen werden.
Wer an Tablet oder Smartphone bevorzugt mit einem Stift arbeitet, sollte OneNote den Vorzug geben. Die App ist sehr gut für den Gebrauch eines digitalen Stiftes entwickelt. Sie können Ihre Notizen beinahe wie auf echtem Papier aufbringen.
Verfügbarkeit
OneNote ist im Office-Paket von Microsoft enthalten. Wer nicht über Microsoft verfügt, kann sich im Netz eine Version kostenfrei herunterladen. Diese Version besitzt keine lokale Möglichkeit des Abspeicherns und ist damit in ihrer Funktionalität leicht eingeschränkt.
Tipp: Seit Windows 8 ist eine kostenfreie Desktop-App verfügbar. Auch diese ist in ihren Funktionen eingeschränkt. In weiteren Versionen steht OneNote auch für Android, iOS, Mac-OSS oder Windows Phone bereit.
Evernote hingegen ist eine selbstständige Anwendung und nicht Umfang eines bestimmten Software-Paketes enthalten. In ihrer Basisversion ist die Anwendung kostenfrei. Den kompletten Funktionsumfang gibt es für knapp 60 Euro jährlich. Verfügbar ist die Anwendung für Windows, Mac-OS, Android, iOS, Windows Phone oder Blackberry OS.
Fazit – welches Programm ist besser?
Diese Frage kann nicht in einem Satz beantwortet werden und ist sicher auch davon abhängig, wie oft und in welchem Umfang sie mit der Anwendung arbeiten möchten.
Nachfolgende Übersicht stellt die Vor- und Nachteile beider Tools gegenüber:
Anwendung | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Evernote | ✔ vielseitig verfügbar ✔ funktionale Bedienung ✔ selbsterklärend ✔ übersichtliche Gestaltung | ✘ Design etwas konservativ ✘ wenig flexibel ✘ mit uneingeschränktem Funktionsumfang nicht kostenlos |
OneNote | ✔ kostenlos ✔ läuft auf zahlreichen Geräten ✔ beste Ergebnisse beim Zeichnen mit Stift ✔ es können zahlreiche Features eingefügt werden | ✘ wenig übersichtlich ✘ langsame Synchronisation ✘ lange Startzeiten ✘ umständliche Suchfunktionen ✘ Notizen können nicht in separaten Fenstern geöffnet werden |
Welches Programm ist besser für mich geeignet?
Sie können sich diese Frage nicht beantworten? Das müssen Sie auch nicht. Warum nutzen Sie nicht beide Programme und profitieren damit von allen Vorzügen. Allgemein lässt sich sagen, dass OneNote sich natürlich eher für Windows-Nutzer anbietet. Evernote dagegen ist eher für die Nutzer größerer Projekte geeignet. Haben Sie das Speichern diverser Inhalte in digitalen Notizbüchern für sich entdeckt, ist sicher eine Kombination beider Tools ideal für Sie.
Tipp: Lernen Sie die Vorzüge beider Tools kennen . Nutzen Sie OneNote, um die Zettelwirtschaft auf Ihrem Schreibtisch verschwinden zu lassen. Wenn es darum geht, das Wissen Dritter zu speichern und sich praktisch ein virtuelles Nachschlagewerk anzulegen, greifen Sie zu Evernote.