Diese Trends bestimmen die Logistik der Zukunft

In Zeiten ständigen Fortschritts entwickelt sich auch die Logistik stetig weiter. Was heute noch utopisch klingt, könnte in ein paar Jahren Realität werden.

Lagerarbeiter befördert logistisch mit einem Hubwagen eine Lieferung in das Regal einer Lagerhalle.
Die Logistik entwickelt sich stetig weiter. | © alfa27 / stock.adobe.com

Die Logistik beinhaltet die Planung, die Steuerung und die Kontrolle des Warenstroms innerhalb eines Unternehmens, sowie zwischen partnerschaftlichen Unternehmen und zwischen Lieferanten und Endkunden.

Ihren Ursprung hat die Logistik in der damaligen militärischen Strategie der römischen Legion. Damals musste die Verfügbarkeit von Kriegsmaterial in entsprechenden Mengen sichergestellt werden. Schon damals wurden Güter über den gesamten Globus transportiert und Waren konnten folglich weltweit beschafft werden.

Ziel der Logistik

Ein wichtiges Ziel der Logistik ist die Lieferung der …

  • richtigen Ware, zum
  • richtigen Zeitpunkt, in der
  • richtigen Zusammensetzung und der
  • richtigen Qualität zum
  • richtigen Preis, am
  • richtigen Ort.

Um dieses Ziel umzusetzen und um mit der rasanten Entwicklung in anderen Bereichen (vor allem der Industrie) Schritt halten zu können, entwickelt sich auch die Logistik stets weiter. Neben spezifischer Software für die Logistik haben sich auch einige Trends herausgebildet, die in Teilen noch in Planung sind und teilweise schon umgesetzt wurden.

Trends in der Logistik

➡️ Logistik-Software

Mit fortschreitender Entwicklung der Logistik muss auch die angewandte Software stetig weiter entwickelt und an die laufenden Prozesse angepasst werden. Nur mit der richtigen Software kann eine effiziente Planung der Logistik erfolgen. Experten wie die E + P-Gruppe bieten in diesem Bereich verschiedene Gesamtlösungen, die branchenübergreifend einsetzbar sind.

➡️ Verstärkung von KI in der Logistik

Ein zukünftiger Trend in der Logistik ist zweifellos die verstärkte Integration von künstlicher Intelligenz (KI). Diese Technologie wird eine entscheidende Rolle bei der Optimierung von Transportrouten, Lagerverwaltung, Lieferkettenplanung und vielen anderen logistischen Prozessen spielen. Durch die Nutzung von KI-Algorithmen können Unternehmen effizientere und kostengünstigere Lösungen finden, um Herausforderungen wie Nachfrageprognosen, Bestandsmanagement und die Steuerung der Lieferkette zu bewältigen.


➡️ Anticipatory Logistics

Durch Datenanalysen ist es den großen Händlern heute möglich, bereits vor dem Eingang einer Bestellung die Lager mit Produkten zu füllen, die aller Wahrscheinlichkeit nach in der entsprechenden Ausliefer-Region bald bestellt werden. Dadurch werden die Wartezeiten für Kunden enorm verkürzt.
Amazon beispielsweise hat diese Vorgehensweise schon verinnerlicht und „Anticipatory Shipping“ für sich patentiert.

➡️ Logistik-Marktplätze

Im B2B-Bereich (Business-to-Business) ist es längst gang und gäbe, dass Händler auf Logistik-Marktplätzen wie Inttra prüfen können, welcher Anbieter auf welcher Strecke und bei welcher Liefergeschwindigkeit am günstigsten und qualitativ hochwertigsten ist. In Zukunft soll es auch für Kunden solche Marktplätze geben.

➡️ Lieferkettenmanagement durch Digitalisierung

Durch den Einsatz modernster Technologien und digitaler Plattformen werden Lieferketten effizienter gestaltet. Durch Supply Change werden ganz einfach Lieferanten, Herstellern, Logistikdienstleistern und Kunden miteinander vernetzt, was zu einer verbesserten Transparenz und Nachverfolgbarkeit entlang der gesamten Lieferkette führt. Zudem eröffnet die Logistik-Digitalisierung neue Möglichkeiten für datengesteuerte Entscheidungsprozesse und optimiertes Bestandsmanagement. Ein Beispiel hierfür ist das Supply-Chain-Management von SAP, das Unternehmen dabei unterstützt, ihre Lieferketten effizient zu planen, zu steuern und zu optimieren

➡️ Multichannel-Logistik

Multichannel erlaubt es Kunden, zwischen verschiedenen Verkaufskanälen zu wählen:

  • Filiale
  • Online-Shop
  • Kataloge

Viele Händler bieten Ihre Waren inzwischen nicht mehr nur auf einem, sondern auf mehreren Kanälen an. Kunden haben dadurch teilweise die Möglichkeit, Produkte im Internet zu bestellen und in eine Filiale liefern zu lassen und dort auch zurückzugeben. Aber auch umgekehrt geht es: Sie als Kunde kaufen in einer Filiale ein und können die Ware an eine zentrale Stelle zurückgeben.
Noch längst nicht alle Händler bieten diesen Service an. Das könnte sich in der Zukunft aber ändern.

➡️ On-Demand-Delivery

Oftmals ist es für Kunden unmöglich, Pakete entgegenzunehmen, weil sie arbeiten sind oder Ähnliches. Dadurch entstehen erhöhte Transportkosten, weil der Paketzusteller noch mindestens ein weiteres Mal versuchen wird, die Ware zuzustellen. Um diese zusätzlichen Touren zu vermeiden, gibt es On-Demand-Delivery. Dadurch haben Sie die Möglichkeit, selbst zu bestimmen, wann und wo Ihr Paket zugestellt wird. So haben Sie beispielsweise jetzt schon diese Möglichkeiten, die Zustellung zu steuern:

  • Zustellung planen – Sie selbst geben an, wann das Paket zugestellt werden soll.
  • Zustellung an einen Nachbarn – Sie bestimmen einen Nachbarn, der Ihr Paket entgegennehmen darf.
  • Adressänderung – Sie können Ihr Paket auch an eine Alternativadresse weiterleiten.

Hier ist in der Zukunft noch eine Weiterentwicklung des On-Demand-Delivery-Services zu erwarten. Denn die meisten Transportunternehmen bieten derzeit keine Lieferung am Wochenende oder in der Nacht an. Dies ist aber durchaus denkbar.

➡️ Drohnen

Nahaufnahme einer Drohne, die logistisch ein Paket ausliefert.
Liefern bald Drohnen unsere Pakete aus? | © Peter Heimpel / stock.adobe.com

Noch werden Drohnen in der Logistik größtenteils als Hype abgetan. Das könnte sich jedoch in der Zukunft ändern. Diverse Unternehmen wie Google, Amazon und DHL experimentieren bereits mit dem Einsatz von Drohnen zur Paketzustellung. Gerade in entlegenen Gebieten oder in Großstädten im Berufsverkehr würde sich diese Art der Zustellung aus Gründen der Zeitersparnis bezahlt machen. Allerdings gibt es noch einiges mit der Luftfahrt-Regulierungsbehörde zu klären, bevor diese Art der Zustellung tatsächlich möglich wird.

➡️ 3D-Drucker

Bereits in den 80er-Jahren wurde der 3D-Drucker erfunden. Nicht nur die industrielle Fertigung kann er revolutionieren, sondern auch die Logistik. So soll es möglich werden, dass mithilfe fahrbarer 3D-Drucker die Waren während der Zustellung gefertigt und frisch gedruckt übergeben werden können. Aber noch sind sie zu empfindlich gegenüber unvermeidbaren Stößen während der Fahrt.

➡️ Augmented Reality

Die Kommissionierung im Lager gestaltet sich um einiges einfacher, wenn die Mitarbeiter dazu beide Hände freihaben und nicht noch einen Produktscanner halten müssen. Deshalb sollen Datenbrillen eingesetzt werden, die Ihnen die nötigen Informationen zu den Artikeln auf der Brille anzeigen. Die Entwicklung soll sogar so weit gehen, dass die Brille auch Fehler erkennen und darauf aufmerksam machen kann.

➡️ Robotik

Roboter sind in der Produktion längst geläufig. Auch in der Logistik sind diese denkbar. So können Roboter schon heute vereinzelt Lkw entladen und Lagerplätze einräumen. Die Technik wird noch weiter ausgebaut, sodass Mensch und Maschine in Zukunft gefahrlos nebeneinander arbeiten können.

➡️ Automatisierte Fahrzeuge

Selbstfahrende Fahrzeuge klingen noch sehr utopisch. Aber in der Logistik können diese eine echte Revolution darstellen. Derzeit gibt es schon fahrerlose Gabelstapler, die voll automatisiert Aufgaben im Lager übernehmen können.

Denkbar wären aber auch selbstfahrende Lieferfahrzeuge und automatisierte Lastwagen. Ganz führerlos würden diese Fahrzeuge jedoch nicht fahren, damit im Falle eines Systemausfalles der Fahrer wieder übernehmen kann. Ebenso sind sowohl die gesetzlichen Rahmenbedingungen als auch die Technologie für automatisierte Fahrzeuge bislang nicht ausgereift genug.

Fazit

Wie Sie sehen, ist die Logistik heute schon sehr ausgereift, bietet aber immer noch Potenzial nach oben. Die Weiterentwicklung der Prozessoptimierungen schreitet deshalb immer mehr voran. Lassen wir uns einfach überraschen, was die Zukunft noch so alles mit sich bringt und inwiefern auch wir als Kunden davon profitieren können.

Über Ringo Dühmke 633 Artikel
Gründer von Arbeitstipps.de und einigen anderen Websites. Gelernter Kaufmann mit großer Leidenschaft für (das Schreiben über) Unternehmen und Unternehmer aller Art, für Onlinemarketing, Digitalisierung und Automatisierung.