Erst das Passwort gestohlen und dann das Konto leer geräumt. So etwas passiert, wenn der Computer ungesichert bleibt. Wie Sie es besser machen, verraten meine 7 Tipps.
Die neuesten Hackerangriffe und Datenklau-Skandale, haben es mal wieder gezeigt, wie schnell man Opfer von Cyberkriminalität werden kann. Erst im April wurden 18 Millionen Datensätze gestohlen, was Deutschland in Angst und Schrecken versetzte, weil fast jeder bangen musste, ob sein E-Mail-Postfach betroffen war.
Zum einen ist es natürlich die Privatsphäre, die jeder für sich beansprucht und das zu Recht. Zum anderen können Sie aber auch selbst „Auslöser“ einer Cyberattacke werden, wenn Sie Ihren Computer ungeschützt benutzen und dann unbewusst schadhafte Programme an Dritte weiter geben. Dies geht leichter als Sie vielleicht annehmen, denn manche Trojaner oder Viren hängen sich unbemerkt an ausgehende Emails an. Nicht umsonst setzen zahlreiche Unternehmen auf das Know-How von erfahrenen IT-Systemhäusern, um sich vor einem möglichen Cyberangriff zu schützen. Aber auch als Privatnutzer können Sie sich effektiv gegen mögliche Angriffe schützen, wie Lars Heymeier vom IT Systemhaus „Sentinel“ aus Hamburg mitteilt. Schützen Sie also sich selbst und andere und sorgen Sie für eine ausreichende Computersicherheit.
Tipp 1 – Systempasswort vergeben
Der erste Schritt, den Sie zur Sicherheit Ihres Computers tun sollten ist, ihn vor dem äußeren Zugriff Fremder zu schützen. Damit ist aber noch nicht der Eingriff aus dem Internet gemeint. Besonders wenn Sie mit einem Laptop arbeiten und diesen auch außer Haus mitnehmen, empfiehlt es sich, ein Systempasswort anzulegen. Wie Sie dazu unter Windows 7 vorgehen, erfahren Sie hier. Windows 8 Nutzer haben sogar die Möglichkeit, sich über einen Bildcode anzumelden. Die genaue Anleitung zum Erstellen finden Sie direkt bei microsoft.com.
Tipp 2 – Antivirensoftware nutzen und aktuell halten
Nach der Absicherung mittels Passwort geht es an den Schutz vor Viren und schadhaften Programmen. Generell gilt: Ohne Antivirensoftware sollten Sie niemals online gehen! Aktuelle Tests und Vergleiche dazu finden Sie auf www.netzsieger.de. Achten Sie außerdem darauf, dass die Software regelmäßig ein Update ausführt, sprich die Datenbank aktualisiert.
Interessant: So funktioniert ein Antivirenprogramm
Tipp 3 – Sichere Passwörter erstellen
Egal ob beim Shoppen im Internet, Einloggen in Foren oder sozialen Netzwerken, sowie beim Onlinebanking – sie benötigen immer ein Passwort. Es ist leider weiterhin Unsitte, bei der Passwortvergabe auf Namen von Familienangehörigen zurückzugreifen, oder auch markante Zahlenkombinationen wie Geburtstag oder Hochzeitstag, zu benutzen. Wenn Sie so vorgehen, öffnen Sie den Hackern die Tür zu ihren persönlichen Daten.
Mit dem Passwortgenerator automatisch und kostenlos ein sicheres Passwort erstellen.
www.sicherespasswort.com
Ein sicheres Passwort sollte so „kompliziert“ wie möglich sein. Das heißt, benutzen Sie sowohl Groß- als auch Kleinbuchstaben und verwenden Sie neben Zahlen auch Sonderzeichen.
➤ Beispiel für unsicheres Passwort: Andrea2689
➤ Beispiel für sicheres Passwort: E)kpVa3#bE<
Tipp 4 – Datensicherung auf externen Speichermedien
Genau so, wie Sie offline ein Anrecht auf Privatsphäre haben, so steht Ihnen dies auch online zu. Bewerbungen, Korrespondenz mit Versicherungen oder Ihre persönlichen Fotos gehören daher nicht in die Hände Dritter. Führen Sie deshalb regelmäßig eine Datensicherung durch. Hierzu benötigen Sie lediglich ein externes Speichermedium. Für geringe Datenmengen reichen ein USB-Stick oder eine SD-Karte völlig aus. Ein komplettes Backup sichern Sie am besten auf einer externen Festplatte, zum Beispiel der Elements Portable von Western Digital mit 1 TB Speichervolumen.
Tipp 5 – Schützen Sie Ihr Betriebssystem
Die Welt der Cyberkriminellen findet immer wieder neue Lücken um auf die Computer ahnungsloser Nutzer zu gelangen. Auch Softwareriesen wie Microsoft sind solchen Angriffen ausgesetzt, reagieren aber umgehend. Für Sie ist es daher wichtig, auf Aktualisierungen bzw. Updates des Betriebssystems zu achten. In der Systemsteuerung können Sie einstellen, ob diese Updates automatisch vorgenommen werden sollen. Dies geschieht dann meist im Hintergrund und stört Ihre Arbeit am PC nicht. Es ist aber auch möglich, sich die Updates erst anzeigen zu lassen, um dann zu entscheiden, welche installiert werden sollen. Letzteres ist für Laien aber nicht empfehlenswert.
Tipp 6 – WLAN verschlüsseln
Bleiben bei Ihnen Fenster und Türen offen wenn Sie die Wohnung verlassen? Sicher nicht! Genauso wie Sie den Haustürschlüssel rumdrehen um abzuschließen, sollten Sie auch Ihr WLAN-Netz sichern. Damit versperren Sie Datendieben nicht nur den Zugang auf all Ihre Geräte, wie PC, Tablet oder Smartphone, sondern verhindern auch, dass Fremde auf Ihre Kosten surfen. Im schlimmsten Fall nutzen die Eindringlinge nämlich den Zugang um illegale Downloads durchzuführen, für die Sie dann haftbar gemacht werden. (siehe BGH Urteil I ZR 121/08)
Tipp 7 – Seien Sie skeptisch bei unbekannten Emails
Behandeln Sie Post in Ihrem Email-Account genau so sensibel wie jeden anderen Schriftverkehr. Öffnen Sie nur Mails, bei denen Ihnen der Absender bekannt ist. Nachrichten von Unbekannten, in denen Sie aufgefordert werden, bestimmte Anhänge zu öffnen oder Ihre Daten auf einer nicht bekannten Internetseite einzugeben, sollten Sie tunlichst löschen. Gleiche Sorgfalt gilt bei Mails, die beispielsweise von Ihrem Bankinstitut oder von Onlineshops kommen. Die raffinierten Gauner haben inzwischen Mittel und Wege gefunden, solche Mails für sich zu nutzen. Bei der sogenannten Phishing-Methode werden Sie dann auf Ihre angebliche Kontoseite geführt um dort persönliche Daten zu aktualisieren. Schauen Sie also immer zweimal hin, bevor Sie solchen Hinweisen folgen.
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