Ansprechende Präsentationen gestalten – 4 Möglichkeiten

Präsentationen können unter Umständen recht trocken sein und den Zuhörer geradezu überfordern. Umso wichtiger ist der Einsatz geeigneter Präsentations-Medien.

Präsentationsmethoden
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In einigen Berufszweigen gehören Präsentationen zur Tagesordnung. Ob vor Kunden, Geschäftsleuten, den eigenen Mitarbeitern oder aber vor dem Chef selbst – man muss überzeugen können und die jeweiligen Präsentationspunkte übersichtlich und anschaulich darstellen.

Powerpoint das Nonplusultra

Wer heutzutage an eine Präsentation denkt, denkt automatisch an Powerpoint. Dies ist wohl die beliebteste Form, eine Präsentation darzustellen. Etliche Folien, zahlreiche Überschriften, Unterpunkte und Bilder – je bunter, desto besser, denken die Meisten. Dabei ist es aber oft so, dass diese vom eigentlichen Vortrag ablenken und bei manch einem sogar für Langeweile sorgen. Da Powerpoint-Präsentationen aber, so denkt man, das Nonplusultra sind, denkt kaum jemand darüber nach, einfach mal etwas anderes auszuprobieren. Dabei gibt es einige wirklich gute Präsentations-Möglichkeiten, die Sie unbedingt einmal in Betracht ziehen sollten.

Bei seiner Entscheidung ist allerdings immer zu bedenken, dass sich nicht jede Variante für jedes Business eignet. Hier muss man gut abwägen können. Welche Möglichkeiten sich Ihnen neben Powerpoint noch bieten, möchte ich Ihnen hier einmal auflisten.

Flipcharts

Flipchart
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Flipcharts sind große Tafeln, an denen große Notizzettel haften. Sie können aufgestellt, an die Wand gehängt oder mit einer speziellen Leiste an einer Tür angebracht werden. Beschrieben werden sie mit speziellen Flipchart-Markern, die in verschiedenen Farben erhältlich sind.

Flipcharts sind sehr beliebt, um interaktiv mit den Mitarbeitern oder Geschäftsleuten zusammenzuarbeiten. Anders als bei Powerpoint können Sie hier zu jedem Zeitpunkt einen Punkt schriftlich hinzufügen. Dies kann beispielsweise beim gemeinsamen Brainstorming der Fall sein. Das Hinzufügen einzelner Punkte hat immer den Vorteil, dass die Aufmerksamkeit beim Publikum erhalten bleibt.

➡️ Wichtige Regeln beim Arbeiten mit dem Flipchart

  • Sie sind bei dem Vortrag der Mittelpunkt und nicht das Flipchart. Stellen Sie dieses also etwas seitlich, aber trotzdem gut sichtbar auf.
  • Schaffen Sie eine übersichtliche Darstellung mit unterschiedlichen Farben und Grafiken. Arbeiten Sie mit kräftigen Farben, da diese auch von der Seite gut erkannt werden.
  • Schreiben Sie nur in Stichpunkten. Lange Sätze werden sich kaum bis gar nicht gemerkt.
  • Eine große und deutliche Schrift ist unerlässlich. Nutzen Sie am besten die Druckschrift.
  • Strichmännchen sorgen für Emotionen und lockern das Fachliche auf.
  • Bereiten Sie das Flipchart im Vorfeld mit den wichtigsten Kernpunkten vor, sodass während des Vortrages nur ergänzt werden muss. Generell gilt dabei aber: Erst sagen, dann schreiben.

Weitere Tipps finden Sie in diesem Video


➡️ Flipchart Vorteile

Dass Flipcharts gern genutzt werden, kommt ja nicht von ungefähr. Die Vorteile liegen klar auf der Hand:

  • relativ günstig in der Anschaffung
  • sparsamer Materialverbrauch
  • leichte Anwendung
  • keine technischen Pannen möglich
  • spontane Darstellungsmöglichkeiten
  • geringer Vorbereitungsaufwand
  • flexibel im Einsatz
  • leicht zu transportieren

Magnettafel

Magnettafel
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Die Magnettafel besteht meist aus Edelstahl oder auch aus Glas und kann in den verschiedensten Farben daher kommen. Je nach Beschaffenheit können Sie diese auch mit abwaschbaren Stiften beschriften. Eine weiße Magnettafel ähnelt daher dem Whiteboard in der Handhabung und der Funktion sehr.

➡️ Magnettafel Vorteile

Weiße Magnettafeln bieten den Vorteil, dass sie bei Präsentationen auf mehre Weisen nützlich sein können:

  • … als Projektionswand für den Projektor, um eine Powerpoint-Präsentation vorzustellen oder einen Film abzuspielen
  • … zum Beschreiben und Skizzieren während einer Präsentation zur Veranschaulichung
  • … zum Anheften von Bildern, Notizen oder ähnlichem im Rahmen einer Präsentation

Tipp: Glas-Magnettafeln sehen besonders schön aus. Da diese aber aus sehr dickem Glas bestehen, benötigen Sie dafür sehr starke Magnete, wie man sie zum Beispiel bei magnet-shop.net findet.

Magnettafeln werden entweder an der Wand befestigt, oder mobile Tafeln können auch aufgestellt und je nach Modell sogar mit Rollen bewegt werden. Die Mobilen Tafeln bieten den Vorteil, dass Sie sie in mehreren Räumen nutzen können. Dadurch sind sie vielseitiger einsetzbar als fest montierte Magnettafeln.

Projektor

Projektoren kommen in diversen Varianten daher – angefangen beim Overheadprojektor, über die Dokumentenkamera bis hin zum Videoprojektor oder auch Beamer genannt.

➡️ Overheadprojektor

Overheadprojektor
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Overheadprojektoren projizieren Bilder, Grafiken und Schrift von einer transparenten Folie in vergrößerter Form auf eine Bildwand. Sie eignen sich gut, wenn im Rahmen einer Präsentation Inhalte erarbeitet und noch Inhalte hinzugefügt werden sollen. Ebenso können auch einfach nur Folien mit bereits erstellten Grafiken und Statistiken als Untermauerung für die Präsentation dienen.

➡️ Overheadprojektor kombinieren

Fesselnder wird die Präsentation, wenn nicht nur der Overheadprojektor zum Einsatz kommt. Wird dieser nämlich mit einem Flipchart, einem Whiteboard oder einer Magnettafel kombiniert und nur zum Visualisieren von Bildern, Grafiken und ähnlichem genutzt, wird die Präsentation lebendiger.

Im Internet finden sich diverse Online-Shops, wie office-discount.de, die Overheadprojektoren anbieten.

Whiteboard

Whiteboard
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Das Whiteboard ist eine moderne Alternative zur Schultafel mit einer weißen glatten Oberfläche. Hierauf wird nicht mit Kreide, sondern mit speziellen Stiften geschrieben.

Es gibt zwei verschiedene Arten:

1. Analoges Whiteboard (mit Stiften beschreibbar)
2. Interaktives Whiteboard (mit Computer vernetzt)

Das Whiteboard und das Flipchart sind ungefähr zur gleichen Zeit entstanden. Das herkömmliche Whiteboard hat im Vergleich zum Flipchart den großen Unterschied, dass die Daten, die darauf notiert werden, im Anschluss mit einem Schwamm einfach weggewischt werden können. Das ist zum einen natürlich ein Vorteil, zum anderen aber auch ein Nachteil, denn die Daten können anschließend nicht weiter verwendet werden.

Gerade in Marketing- und Werbeabteilungen und im Redaktionsalltag werden diese Wände häufig verwendet, um spontane Ideen für alle sichtbar darzustellen. Auf einem Whiteboard können Sie aber nicht nur schreiben, sondern auch Papiere, Zeichnungen oder Grafiken mit einem Magneten befestigen.

Wichtiger Hinweis: Zur Nutzung von Whiteboards sollten unbedingt die speziellen Boardmarker verwendet werden, da andere Permanentmarker zu Kratzern führen können.

➡️ Interaktives Whiteboard Vorteile

Beim interaktiven Whiteboard ist es übrigens so, dass dieses mit einem Beamer oder ähnlichem bestrahlt werden kann. So gelangen die Daten, die auf dem PC sind, auf das Whiteboard und können durch handschriftliche Fakten direkt am Whiteboard über einen speziellen Stift ergänzt werden. Der größtmögliche Vorteil ist, dass die Daten, anders als beim analogen Whiteboard, auf dem Rechner gespeichert werden können. Sogar die handschriftlichen Daten werden erfasst und gespeichert.

➡️ Smarte Whiteboards Vorteile

Noch einen Schritt weiter gehen smarte Whiteboards. Das sind im Prinzip bis zu 75 Zoll (1,91 m) große Tablets, die Sie sich an die Bürowand hängen können. Mit Berührungsstiften (Touch-Pen) können Sie dann direkt digital auf dem Bildschirm schreiben, zeichnen, notieren. Mit dem Bildschirm selbst lässt sich alles aufrufen, was sie auch auf einem herkömmlichen Tablet aufrufen können (mehr dazu auf smartboardpro.de). Die Preise für so ein Hightech Gerät zur Präsentation beginnen bei ca. 6.000 Euro.

Dokumentenkamera

Dokumentenkamera
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Dokumentenkameras eignen sich dazu, Abbilder in Echtzeit von nicht transparenten Vorlagen (Bücher und Fotos – aber auch von dreidimensionalen Gegenständen) auf eine Bildwand zu projizieren. Sie eignen sich unter anderem hervorragend, um Auszüge aus Fachbüchern für die Zuhörer zu visualisieren. Sie funktionieren jedoch nur im Zusammenspiel mit einem Beamer, der die Bilder an die Wand projiziert.

➡️ Fazit Dokumentenkamera

Als alleiniges Präsentations-Medium ist die Dokumentenkamera ebenso wenig zu empfehlen wie der Overheadprojektor.

Beamer

Beamer
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Beim Beamer handelt es sich um einen Videoprojektor, der sowohl Schrift, Bilder und Grafiken als auch Videos aus einem visuellen Ausgabegerät – etwa einem Laptop – in vergrößerter Form auf die Bildwand projizieren kann.

➡️ Beamer Vorteile

Mit einem Beamer sind nicht nur Powerpoint-Präsentationen möglich. Vielmehr kann alles abgebildet werden, was auch auf dem visuellen Ausgabegerät möglich ist. So kann während der Präsentation auch auf Dokumente oder das Internet zugegriffen werden – alles in Echtzeit für den Zuhörer nachverfolgbar.

Somit eignen sich Beamer als alleiniges Präsentations-Medium oder auch als Zusatztool für ein anderes Medium, um die Inhalte besser visualisieren und so besonders anspruchsvolle Präsentationen gestalten zu können.

Fünf verschiedene Beamer-Arten gibt es auf dem Markt zu kaufen:

  • DLP-Beamer
  • LCD-Beamer
  • LCoS-Beamer
  • LED-Beamer
  • Laser-Beamer

➡️ Vorteile und Nachteile der verschiedenen Beamer

Beamer-ArtVorteileNachteile
LCD-Beamer
(Liquid Crystal Display)
  • relativ preiswert

  • scharfe Abgrenzung der Bildpunkte, dadurch gute Lesbarkeit

  • kleine und leichte Bauweise möglich

  • bessere Farbintensität als DLP-Beamer
  • bei Überhitzung würden Flüssigkristalle schmelzen – daher Lüftung erforderlich, die deutlich hörbar ist

  • LCD-Memory-Effekt – neuere Modelle mit längerer Lebensdauer, aber auch hier ist Einbrennen möglich

  • empfindlich gegen Staub und Rauch – Kühlung Lampe und LCDs mit frischer Luft nicht mehr möglich

DLP-Beamer
(Digital Light Processing)
  • sehr hohe Geschwindigkeit – dadurch auch für 3D-Projektion geeignet

  • Bild brennt nicht ein

  • höherer Kontrast als beim LCD-Beamer

  • bessere Pixelstruktur als bei LCD-Beamern

  • weniger staubempfindlich als LCD-Beamer
  • beste Qualität nur bei bestimmter Auflösung des Eingangsgerätes gegeben

  • bei Geräten mit Farbrad Regenbogeneffekte möglich

  • Geräuschentwicklung durch Lüfter und Farbrad
LED-Beamer
(Light Emitting Diode)
  • LEDs mit höherer Energieeffizienz als herkömmliche Projektorlampen – weniger Wärmeentwicklung und dadurch geringerer Kühlbedarf

  • geringere Lüftergeräusche

  • Akkubetrieb möglich

  • LEDs mit mehr als 20.000 Stunden Lebensdauer
  • beste Qualität nur bei bestimmter Auflösung des Eingangsgerätes gegeben

  • Lichtleitung LEDs teils erheblich geringer als herkömmlicher Projektorlampen

  • permanenter Lichtstromrückgang – Bild wird immer dunkler; Wechsel LED nicht immer ohne weiteres möglich
LCoS-Beamer
(Liquid Crystal on Silicon)
  • kompakte Bauweise

  • scharfe Bilder

  • bei Einsatz hochwertiger LCDs Helligkeitsverlust nur gering
  • beste Qualität nur bei bestimmter Auflösung des Eingangsgerätes gegeben

  • Bild zieht leicht nach

  • Bild kann einbrennen

  • Bildqualität wird mit zunehmender Betriebsdauer schlechter
Laser-Beamer
  • Fokussierung unnötig

  • sehr hoher Kontrast

  • großes Farbspektrum durch Mischung reiner Grundfarben
  • begrenzte Lichtstärke

  • Betrieb nur durch ausgebildetes Personal erlaubt

  • Gefahr für Augen bei Blick in Starhlenstraom

Fazit

Abschließend ist festzustellen, dass alle vorgestellten Möglichkeiten ihre Reize haben. Manchmal ist eine Kombination aus mehreren Präsentations-Medien sinnvoll, um den Zuhörer noch mehr zu fesseln.

Über Ringo Dühmke 633 Artikel
Gründer von Arbeitstipps.de und einigen anderen Websites. Gelernter Kaufmann mit großer Leidenschaft für (das Schreiben über) Unternehmen und Unternehmer aller Art, für Onlinemarketing, Digitalisierung und Automatisierung.