Richtiges Verhalten im Praktikum – 7 Tipps für Berufseinsteiger

Wodurch zeichnet sich richtiges Verhalten im Praktikum aus? Wie gebe ich mich am ersten Tag und sollte ich gleich meine Meinung sagen? 7 Tipps fürs Praktikum hier.

Praktikum in einer Schreinerei
Wer einen guten Eindruck im Praktikum hinterlassen will, muss Regeln beachten | © M.Dörr & M.Frommherz / stock.adobe.com

Ein Praktikum ist für viele Berufseinsteiger, Quereinsteiger und Studienabgänger der Einstieg ins Berufsleben. Es gibt ihnen die Möglichkeiten, bereits vor dem Abschluss eines Ausbildungs- oder Arbeitsvertrages die Gegebenheiten kennenzulernen, die sie später erwarten. Im Gegenzug lernt sie ihr zukünftiger Lehrausbilder oder Arbeitgeber bereits kennen, und dies wird den zukünftigen Start erleichtern.

Das Verhalten im Praktikum erfordert jedoch die Einhaltung etlicher Grundregeln. Sie sind der erste Eindruck, den ein Praktikant bei seinem zukünftigen Chef und dessen Mitarbeitern hinterlässt. Er wird ihn prägen und lässt sich nur schwer revidieren, wenn der Praktikant diese Grundregeln missachtet hat. Er ist dann in ein Muster eingestuft, welches seiner Stellung in der Firma abträglich ist. Verursacht hat er es selbst.

Wenn Sie die Absicht haben, ein Praktikum aufzunehmen, sollten Sie diese wichtigen Grundregeln beherzigen. Richtiges Verhalten im Praktikum heißt nicht, zu kuschen und unterwürfig sein, sondern vielmehr zu zeigen, dass Sie wissbegierig, loyal und leistungsbereit sind.

1. Verhalten im Praktikum – Das Vorstellungsgespräch

Sie haben sich bei einer Firma um einen Praktikumsplatz beworben und sind zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Bereits an diesem Tag beginnt Ihr Praktikum, denn Sie treffen sich erstmalig mit Ihrem Arbeitgeber oder Ausbilder.
Psychologen haben festgestellt, dass jeder Mensch nur circa 20 Sekunden benötigt, um sich ein Bild von seinem Gegenüber zu schaffen. Diese ersten Sekunden im Vorstellungsgespräch entscheiden wesentlich über Erfolg oder Ablehnung.

  • Pünktlichkeit zu diesem Termin und angemessene Kleidung müssen deshalb für Sie selbstverständlich sein.
  • Stellen Sie in diesem Vorstellungsgespräch Fragen, die die Firma und die Tätigkeit während des Praktikums betreffen. Sie zeigen damit Ihr Interesse an dem Beruf.

2. Der erste Tag im Praktikum

Er beginnt, wie jeder der nun folgenden Tage oder Wochen im Praktikum, mit Ihrem pünktlichen Erscheinen. Testen Sie im Zweifelsfall bereits vorher die Zeitdauer des Arbeitsweges und überzeugen Sie sich, durch welche Tür Sie die Firma früh betreten. Sie vermeiden damit Hektik und ein Zuspätkommen, wenn Sie den Eingang nicht finden.
Die Arbeit beginnt.

  • Hände gehören nicht in die Hosentaschen! Vor allem im Handwerk, wo die Gepflogenheiten ohnehin etwas rustikaler sind, werden Sie sonst sofort als faul eingestuft.
  • Wenn Sie nicht von einem Mitarbeiter angesprochen werden, müssen Sie selbst die Initiative ergreifen und fragen, wer für Sie zuständig ist.
  • Fragen Sie, wo Sie sich an der Arbeit beteiligen können. In vielen Firmen ist dies ein Test des Chefs oder Vorarbeiters, ob Sie bereit sind, mitzudenken.

3. Höflichkeitsformen: Du oder Sie?

Seien Sie nicht maulfaul. Grüßen Sie die Mitarbeiter, wenn sie Ihnen begegnen. Sie vermeiden damit den Eindruck, dass Sie nur an sich selbst interessiert sind. Dieses Verhalten im Praktikum wird Sie nun ständig begleiten. Integrieren Sie sich bereits mit einem freundlichen Gruß.
In vielen Firmen herrscht ein kameradschaftliches „Du“. Diese persönliche Ansprache ist für Sie ungeeignet, solange Ihnen nicht ausdrücklich das „Du“ angeboten wurde.

4. Zeigen Sie Interesse und Initiative

Niemand wird von Ihnen verlangen, dass Sie von Beginn an eine Arbeit selbstständig ausführen können. Stellen Sie aber Fragen, wenn Ihnen die Übertragung einer Aufgabe unklar ist. Stellen Sie auch Fragen zu den Materialien und ihrer Verwendung, mit denen Sie bei Ihrer Arbeit umgehen sollen. Sie zeigen damit Ihr Interesse. Außerdem lernen Sie viel mehr aus gestellten Fragen, als wenn Sie auf Erklärungen warten.

  • Mit jedem Tag werden Ihnen die Arbeitsabläufe klarer und Sie wissen nun bei einfachen Tätigkeiten, wie sie ausgeführt werden müssen.
  • Ergreifen Sie die Initiative und werden Sie eigenständig.
  • Gehen Sie dabei jedoch nicht über das Maß des Erlernten hinaus.
Verhalten im Praktikum - Zeigen Sie Interesse

5. Äußern Sie mit Bedacht Ihre Meinung

Nachdem Sie bereits einige Tage an Ihrem Praktikumsplatz gearbeitet haben, kann es sein, dass Ihnen Dinge auffallen, die Sie anders angehen würden. Vielleicht steckt nur die übliche Routine der Mitarbeiter dahinter, dass dieser Mangel noch nie bemerkt wurde. Sprechen Sie Ihre Meinung diskret aus. Wenn sie einen Nutzen bringt, haben Sie sich ein großes Plus erarbeitet.

6. Verletzen Sie keine Hierarchien

Ihr Ansprechpartner muss nicht der Chef sein. Vielleicht hat er einen Vorarbeiter eingesetzt, der Sie betreut und mit der Klärung der gängigen Bürofragen hat er ohnehin seine Sekretärin beauftragt. Verlangen Sie deshalb nicht nach dem Chef, wenn Sie Fragen haben. Dies wäre eine Missachtung der Kompetenzen des Vorarbeiters oder der Sekretärin.

7. Rechte und Pflichten des Praktikanten

Lassen Sie sich nicht ausnutzen während des Praktikums. Richtiges Verhalten im Praktikum erfordert, dass Sie die Ihnen aufgetragenen Arbeiten nach bestem Wissen erfüllen. Dazu gehören auch Nebenarbeiten wie das Ausfegen der Werkstatt, in der Sie arbeiten. Den Rasen des Chefs müssen Sie jedoch nicht mähen. Vielleicht fordert er Sie sogar dazu auf, um Ihre selbstbewusste Reaktion abzuwarten.

Denken Sie immer daran, richtiges Verhalten im Praktikum kann zum zukünftigen Arbeitsplatz führen.

Über Ringo Dühmke 640 Artikel
Gründer von Arbeitstipps.de und einigen anderen Websites. Gelernter Kaufmann mit großer Leidenschaft für (das Schreiben über) Unternehmen und Unternehmer aller Art, für Onlinemarketing, Digitalisierung und Automatisierung.

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