Refill- oder Rebuilt-Toner – Was eignet sich besser zum Toner nachfüllen?

Original-Toner kosten Unmengen an Geld. Günstiger ist es, diese nachzufüllen. Mit Refill und Rebuilt-Tonern erreichen sie eine fast originale Druckqualität. Doch welche ist besser geeignet?

Toner nachfüllen - Refill- oder Rebuilt-Toner
Toner selber nachfüllen spart in jedem Fall Kosten. © magneticmcc / stock.adobe.com

Drucker sind im Vergleich zu den Verbrauchsmitteln wie Papier und Farbpatronen häufig relativ günstig. Erst bei den Tonern langen die Hersteller meist kräftig zu, um den günstigen Preis des Gerätes wieder hereinzubekommen. So wird das günstige Drucker-Schnäppchen schnell zur teuren Angelegenheit.

Was eignet sich zum Nachfüllen?

Was bei Tintenstrahldruckern schon lange normal ist, nimmt nun auch im Bereich Toner stark zu. Die Rede ist natürlich vom Nachfüllen. Hier können bis zu 70 Prozent an Kosten gespart werden, wenn man auf den Kauf eines Neuproduktes verzichtet.

Bei den Tintenpatronen funktioniert das Nachfüllen recht einfach und sicher. Anders verhält es sich jedoch bei Tonern. Hier haben Sie schon allein zwei unterschiedliche Möglichkeiten:

  • Refill-Toner
  • Rebuilt-Toner

Bei beiden Varianten werden die gebrauchten und leeren Toner verwendet, um sie mit neuem Tonerpulver zu befüllen.

Wichtiges zu Refill-Tonern

➡️ Worum handelt es sich bei Refill-Tonern?

Refill ist englisch und bedeutet nichts anderes als Nachfüllen bzw. Wiederbefüllen. Bei dieser Methode wird der Toner mit einem kompatiblen Nachfülltoner eines Fremdherstellers verwendet, ohne Verschleißteile am Toner auszuwechseln. Diese Teile werden also ein zweites oder auch drittes Mal verwendet. Hierzu sollte erwähnt werden, dass diese Verschleißteile in den Geräten seitens der Hersteller nicht für die Ewigkeit gebaut werden. Sie können also jederzeit defekt gehen.

Die Refill-Toner sind sehr preiswert zu bekommen. Bei einigen Anbietern sogar bis zu 70 Prozent günstiger als das Original. Die Qualität ist aber oft nur durchschnittlich.


➡️ Refill Toner selbst nachfüllen oder nachfüllen lassen?

Bei Refill-Tonern können Sie das Nachfüllen selbst durchführen oder aber dies von einem Profi durchführen lassen. Wer sich selbst an die Arbeit machen möchte, der sollte unbedingt auf das richtige Tonerpulver achten. Jeder Hersteller verwendet unterschiedliche Systeme und damit ist die Zusammensetzung der Tonerpulver verschieden. Wer das falsche Tonerpulver verwendet, riskiert einen Defekt am Gerät.

Eine genaue Anleitung zum Nachfüllen sollte je nach Anbieter beim Produkt mit enthalten sein, denn auch hier gibt es wesentliche Unterschiede. Bei einigen Produkten muss die alte Kartusche vollständig entleert sein, bei anderen wiederum sollte sie nicht restlos aufgebraucht sein. Da sollten Sie unbedingt genau in der Anleitung nachlesen.

➡️ Vor- und Nachteile von Refill-Tonern im Überblick

VorteileNachteile
bedeutend günstiger als das Original Druckqualität verschlechtert sich mit der Zeit
umweltschonend durch nochmaliges Verwenden der Kartusche Selbstständiges Nachfüllen kann gesundheitsschädlich sein
Chip am Toner kann Drucken unmöglich machen
Fehlerhaftes Nachfüllen kann Gerät schädigen

» Hinweis: Viele Tonerkassetten sind mit einem Chip ausgestattet, dass dem Drucker das Signal gibt „Toner leer“. Wenn Sie den Toner nun selbstständig nachfüllen, muss der Chip zurückgesetzt werden. Andernfalls gibt er dem Drucker weiterhin das Signal, dass der Toner leer ist. In vielen Fällen ist dieser Chip von den Herstellern allerdings so verbaut, dass Sie ihn nicht finden bzw. dieser Chip nur erreichbar ist, wenn der Toner eingesetzt ist.

Wichtiges zu Rebuilt-Tonern

➡️ Worum handelt es sich bei Rebuilt-Tonern?

Auch Rebuilt-Toner werden mit einem kompatiblen Nachfülltoner eines Fremdherstellers aufgefüllt. Der Unterschied zum Refill-Toner ist allerdings, dass hier die Verschleißteile ausgetauscht werden. Durch den Einsatz von hochwertigen Ersatzteilen kann hier eine hohe Druckqualität erreicht werden, die kaum bzw. nicht vom Original zu unterscheiden ist.

Bei günstigen Anbietern kann eine Kostenersparnis von bis zu 50 Prozent gegenüber dem Original-Toner erreicht werden.

➡️ Relaunch von Profis durchführen lassen

Als Laie ohne spezielles Werkzeug sollte man auf keinen Fall versuchen Verschleißteile auszutauschen und den Toner neu zu befüllen. Diese Aufgabe ist und bleibt Profis vorbehalten.

Beim Austausch der Ersatzteile kann es sich unter anderem um folgende Komponenten handeln:

  • Chip
  • Belichtungstrommel
  • Magnetwalze
  • andere mechanische Teile

Welche Teile speziell ausgetauscht werden, entscheidet der jeweilige Hersteller und damit ergibt sich auch die Qualität des aufbereiteten Toners. Es kann natürlich auch hier passieren, dass es zu Problemen mit der Kompatibilität kommt, da einfach keine Originalteile eingesetzt werden.

Herstellung und Aufarbeitung von Rebuilt-Tonern

Hier noch ein interessantes Video zur Herstellung und Aufarbeitung von Rebuilt-Tonern:

➡️ Handel mit Toner-Leergut

Aufgewertete Toner zu bekommen, ist im Prinzip vom jeweiligen Gerät abhängig. Für ältere Druckermodelle gibt es wesentlich mehr wieder aufbereitete Toner als bei neuen Laserdruckern. Hier ist oftmals auch die Qualität der Rebuilt-Toner bislang nicht so optimal, da das benutzte Tonerpulver bisher nicht perfekt auf die Bildtrommerwalze abgestimmt ist oder der eingebaute Chip bis jetzt nicht richtig arbeitet. Das spiegelt sich natürlich auch im Preis gegenüber lang genutztem Leergut wider. Aufbereitete Toner von neuen Modellen sind nur minimal günstiger als das Original. Das liegt aber nicht allein an der entsprechenden Qualität, sondern vor allem auch an der Knappheit der speziellen Toner.

Kurz gesagt: Für neue Modelle ein Rebuilt-Toner zu bekommen, kann schwierig und teuer sein!

➡️ Strategien von Original-Herstellern

Dass Kunden keine Originalkartuschen für ihre Drucker kaufen, ist für die Hersteller natürlich ein Dorn im Auge. Da das Nachfüllen von Toner nach EU-Recyclingsverordnung legal ist, suchen die Hersteller natürlich nach Ideen und Strategien, um die Kunden an sich zu binden und um die Kartuschen nicht in die Hände der Fremdhersteller gelangen zu lassen. Dazu werden teilweise so die AGB verändert, dass der Kunde beim Öffnen der Verpackung bereits verpflichtet ist, die Kartuschen wieder an den Hersteller zurückzugeben. So ist das zum Beispiel bei der Firma Lexmark, die in diesem Zusammenhang von „Prebate“ spricht. Dieses Vorgehen ist nicht nur praktisch unmöglich, weil eine Kontrolle einfach nicht durchführbar ist, sondern es ist ebenso juristisch sehr umstritten.

➡️ Vor- und Nachteile im Überblick

VorteileNachteile
Umweltfreundlich durch Recycling der Tonerkartuschen Toner für neue Laserdrucker schwerer zu bekommen
hohe Druckqualität Probleme mit Kompatibilität möglich
erneuerte Verschleißteile – längere Haltbarkeit

Garantieverlust durch nachgefüllte Toner

„Verwenden Sie nur Original Druckerzubehör, ansonsten verfällt der Anspruch auf Garantie und Gewährleistung“ – So oder so ähnlich steht es häufig in den Bedienungsanleitungen des jeweiligen Druckers.

Gesetzlich ist es allerdings so geregelt: In den ersten 6 Monaten nach Kauf muss der Hersteller beweisen, dass der Gerätedefekt auf die Rebuilt- bzw. Refill Tonerkartusche zurückzuführen ist (siehe §479 BGB unter gesetze-im-internet.de). Kann er dies nicht, hat der Kunde Anspruch auf Reparatur bzw. Ersatz.

Anders sieht es nach den 6 Monaten aus. Dann wendet sich das Blatt. Nun ist der Kunde in der Beweispflicht. Er muss nachweisen, dass der Drucker schon im Vorfeld fehlerhaft war. Um diese Sache zu umgehen, sollten Sie Rebuilt- und Refill-Toner von Fremdherstellern bevorzugen, die eine eigene Garantie auf die jeweiligen Produkte geben.

Fazit:

Umweltschonender ist definitiv die Variante Refill-Toner, denn hier fällt absolut kein Abfall an. Beim Rebuilt-Toner sind es allerdings im Gegensatz zur Neuware nur etwa 20 Prozent, die in den Müll landen. Vertretbar – meiner Meinung nach. Mein Favorit ist der Rebuilt-Toner, da die Druckqualität einfach entsprechend besser und lang anhaltender ist als bei Refill-Tonern.

Über Ringo Dühmke 633 Artikel
Gründer von Arbeitstipps.de und einigen anderen Websites. Gelernter Kaufmann mit großer Leidenschaft für (das Schreiben über) Unternehmen und Unternehmer aller Art, für Onlinemarketing, Digitalisierung und Automatisierung.

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