Ihr Kollege ist alkohlsüchtig und Sie wissen nicht wie Sie sich verhalten sollen? Unsere 5 Tipps unterstützen Sie und helfen sowohl ihm als auch Ihnen, einen Weg aus der Sucht zu finden.
Alkohol steht für die Meisten in direktem Zusammenhang mit Feiern und Spaß haben. Es ist auch nicht Verkehrtes daran, auf einer Party mit Freunden ein paar Cocktails zu trinken oder es sich mit den Kumpels beim Fußball gucken, mit einem Bier gemütlich zu machen. Leider hat Alkohol aber auch eine nicht zu unterschätzende Schattenseite. Es wird vermutet, dass jeder fünfte Berufstätige alkoholabhängig ist und jeder Zehnte in der Gefahr steht, es zu werden.
Besonders unangenehm für alle Beteiligten ist es, wenn ein Kollege alkoholsüchtig ist und sogar betrunken zur Arbeit kommt. Was können Sie tun, wenn sie merken, dass ein Kollege häufig mit Fahne am Arbeitsplatz erscheint und womöglich sogar lallt oder beim Gehen schwankt? Wie sollten Sie vorgehen, wenn Ihr Kollege alkoholsüchtig ist?
1. Alkoholabhängigkeit erkennen
Es ist nicht immer einfach zu erkennen, wo die Grenze zwischen normalem Alkoholkonsum und einer Sucht liegt. Wenn ein Kollege einmal montags morgens nach Schnaps riecht, muss das nicht unbedingt heißen, dass er abhängig ist. Viele Symptome, wie etwa Stimmungsschwankungen, können die Folgen einer psychischen Erkrankung sein. Eindeutiger sind jedoch die typischen körperlichen Anzeichen, wie
- glasige Augen,
- häufige Schweißausbrüche,
- Zittern
- oder ein gerötetes, aufgedunsenes Gesicht.
2. Auf keinen Fall ignorieren
Die häufigste Reaktion auf einen alkoholkranken Mitarbeiter ist, dass versucht wird, ihn zu decken. Gerade, wenn Sie sich mit der Person gut verstehen, ist es nicht einfach, die Sache anzusprechen. Dabei hilft es weder Ihnen, noch dem Betroffenen, wenn Sie schweigen. Sollten Sie aus Mitleid für den anderen mitarbeiten oder ihn vor anderen entschuldigen, führt das nur dazu, dass Sie coabhängig werden. Mit der Zeit werden Sie Ihren Kollegen eher hassen, während der Betreffende mehr und mehr in die Abhängigkeit abrutscht. Dabei kann diesen Personen am ehesten geholfen werden von der Flasche loszukommen, wenn sie noch nicht lange alkoholkrank sind.
3. Das persönliche Gespräch suchen
Nach dem Gesetz ist es in erster Linie Sache eines Vorgesetzten sich der Sache anzunehmen, wenn ein Kollege alkoholsüchtig ist. Doch häufig hat ein Chef nicht denselben Draht zu einem Mitarbeiter, wie ein Gleichgestellter. Zudem hat ein Vorgesetzter viel zu tun, sodass ihm der Alkoholkranke wahrscheinlich gar nicht auffällt. Als Kollege arbeiten Sie enger mit dem Betreffenden zusammen und können ihm besser helfen. Sie sollten sich nicht schämen oder Angst haben etwas Falsches zu tun, wenn Sie die Person auf ihr Problem ansprechen.
Tun sie das zunächst unter vier Augen und in einer ruhigen Atmosphäre. Sie sollten damit rechnen, dass Ihr Kollege sich daraufhin erst einmal angegriffen fühlen wird und sich eventuell von Ihnen distanziert. Ideal für ein Gespräch wäre deshalb die Zeit kurz vor Feierabend oder vorm Wochenende, damit der Betreffende erst einmal darüber nachdenken kann.
4. Gemeinsam helfen
Wahrscheinlich sind Sie nicht die einzige Person, die merkt, wenn ein Kollege alkoholsüchtig ist. Wenn Sie jemand darauf anspricht, erwähnen Sie ruhig, dass Sie bereits mit der Person gesprochen haben. Fordern Sie denjenigen auf, selbst zu dem alkoholkranken Kollegen zu gehen und ihn auf sein Problem aufmerksam zu machen. Häufig sind sich diese Personen Ihrer Sucht gar nicht bewusst.
Wenn der Alkoholiker von mehreren Seiten freundlich auf seine Krankheit angesprochen wird, mag ihm das sehr weiterhelfen. Natürlich gibt es keine Garantie, doch wenn die Kollegen gemeinschaftlich Interesse an dem Betroffenen zeigen, kann ihn das motivieren, etwas gegen die Alkoholabhängigkeit zu unternehmen.
5. Die Personalabteilung informieren
Alkoholkonsum am Arbeitsplatz ist kein Kavaliersdelikt. Ist ein Kollege alkoholsüchtig, gefährdet er nicht nur sich selbst damit, sondern auch diejenigen, die mit ihm zusammenarbeiten. Unter Alkoholeinfluss kann der Betreffende sein Handeln nicht abschätzen und es kann leicht zu einem Betriebsunfall kommen. Sie sollten sich deshalb keineswegs als Verräter fühlen, wenn Sie die Personalleitung auf den Alkoholiker aufmerksam machen. Vielmehr helfen Sie dem Betreffenden damit, sein Problem einzusehen.
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