Berufe im Rettungsdienst: Vielfalt und Bedeutung für die medizinische Notfallversorgung

Berufe im Rettungsdienst sind wichtig und unverzichtbar. Erhalten Sie hier einen Einblick in die Berufe der medizinischen Notfallversorgung.

Der Notarzt als Teil des Rettungsteams.
Der Notarzt als Teil des Rettungsteams. © TOPIC / stock.adobe.com

Der Rettungsdienst spielt eine unverzichtbare Rolle bei der medizinischen Notfallversorgung und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Rettung von Menschenleben. In diesem Bereich gibt es eine Vielzahl von Berufen, die engagierte Fachkräfte dazu befähigen, schnelle und effektive Hilfe in Notsituationen zu leisten. Die Berufe im Rettungsdienst zeichnen sich durch ihre herausfordernden und verantwortungsvollen Aufgaben aus, bei denen es darum geht, Verletzte und Erkrankte zu versorgen, medizinische Maßnahmen durchzuführen und Patienten sicher in die geeigneten medizinischen Einrichtungen zu transportieren.

Die wichtigsten Berufe stellen wir hier vor.

Rettungssanitäter: Erste Hilfe und lebensrettende Maßnahmen

Rettungssanitäter sind die ersten, die am Notfallort eintreffen und lebensrettende Maßnahmen ergreifen. Ihre Ausbildung vermittelt grundlegende medizinische Kenntnisse und Fähigkeiten, um Erste-Hilfe-Maßnahmen durchzuführen und Patienten sicher zu versorgen und zu transportieren. Von der Erstversorgung von Verletzungen bis hin zur Durchführung von Wiederbelebungsmaßnahmen spielen Rettungssanitäter eine unverzichtbare Rolle bei der Stabilisierung und Betreuung von Patienten in akuten Notfällen.

Eine Ausbildung zum Rettungssanitäter bildet den Einstieg in den Rettungsdienst. Sie dauert in der Regel mehrere Monate und umfasst theoretischen Unterricht sowie praktische Ausbildungsinhalte. Während der Ausbildung erwerben angehende Rettungssanitäter Kenntnisse in Anatomie, Physiologie, Notfallmedizin, Erste Hilfe und weiteren relevanten Themen. Sie lernen, lebensrettende Maßnahmen durchzuführen, Patienten zu versorgen und zu stabilisieren sowie den Rettungsdienst im Team zu unterstützen. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten sie die staatliche Anerkennung als Rettungssanitäter.

Achtung: Rettungssanitäter ist kein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf.

Rettungsassistent: Erweiterte medizinische Kompetenzen und eigenständiges Handeln

Immer wieder ist die Rede vom Rettungsassistenten. Doch was genau ist damit gemeint?

Rettungsassistent war bis 2014 ein eigenständiger Ausbildungsberuf im Rettungswesen. Die Ausbildung dauerte zwei Jahre und wurde an Fachhochschulen absolviert. Voraussetzung war meist ein Hauptschulabschluss oder eine Berufsausbildung über mindesten zwei Jahre.


Ausbildungsinhalte waren unter anderem:

  • Anatomie und Physiologie
  • Naturwissenschaftliche Grundlagen in Physik, Biologie und Chemie
  • Krankheitslehre
  • Arzneimittellehre
  • Hygiene
  • allgemeine und spezielle Notfallmedizin
  • Organisation und Einsatztaktik
  • Berufs- und Gesetzeskunde

Der Rettungsassistenten wird vom Notfallsanitäter abgelöst.

Vom Rettungsassistenten zum Notfallsanitäter: Die Weiterentwicklung im Rettungsdienst

Mit der Einführung des Notfallsanitäters 2013/2014 wurden Ausbildungsdauer und Ausbildungsinhalte erweitert, um den Anforderungen des modernen Rettungsdienstes gerecht zu werden. Der Notfallsanitäter hat erweiterte Kompetenzen und Verantwortlichkeiten im Vergleich zum früheren Rettungsassistenten. Er kann eigenständig Diagnosen stellen, erweiterte medizinische Maßnahmen durchführen und medizinische Entscheidungen treffen. Diese Veränderung soll eine weitergehende Professionalisierung und Qualifizierung im Rettungsdienst sicherstellen.

Die Ausbildung dauert drei Jahre, vorausgesetzt wird ein mittlerer Schulabschluss, alternativ eine dreijährige Berufsausbildung. Dabei werden umfangreiche Kenntnisse in der Notfallmedizin, Traumaversorgung, Kinder- und Säuglingsversorgung sowie der psychiatrischen Notfallversorgung erworben.

Die Einsatzbereiche für Notfallsanitäter sind vielfältig. Sie arbeiten im Rettungsdienst, in Krankenhäusern, bei Luftrettungsdiensten, im Katastrophenschutz und in anderen Bereichen der medizinischen Notfallversorgung.

Notarzt: Facharzt für die medizinische Leitung im Rettungsdienst

Der Notarzt ist ein erfahrener Facharzt, der eine spezielle Zusatzausbildung im Bereich der Notfallmedizin absolviert hat. Notärzte tragen die medizinische Verantwortung bei schweren Notfällen und leiten das gesamte Rettungsteam vor Ort. Sie haben erweiterte medizinische Kompetenzen und können fortgeschrittene Maßnahmen wie die Durchführung von speziellen medizinischen Verfahren, das Verabreichen lebensrettender Medikamente oder die Durchführung von Notfallinterventionen eigenständig durchführen. Notärzte arbeiten eng mit Rettungs- und Notfallsanitätern zusammen, um eine optimale Patientenversorgung und einen reibungslosen Einsatzablauf zu gewährleisten.

Der Weg zum Notarzt sieht meist folgendermaßen aus:

  1. Medizinstudium
  2. Approbation als Arzt
  3. Klinische Erfahrung
  4. Facharztausbildung
  5. Zusatzausbildung zum Notarzt
  6. Weiterbildung und Fortbildung

Weitere Berufe im Rettungsdienst

Neben den oben genannten Hauptberufen gibt es weitere wichtige Berufe im Rettungsdienst, die zum reibungslosen Ablauf beitragen:

  • Rettungshelfer und Rettungsschwimmer: Sie unterstützen das Rettungsteam vor Ort und übernehmen Assistenzaufgaben bei der Versorgung von Patienten.
  • Disponenten in Rettungsleitstellen: Sie nehmen Notrufe entgegen, koordinieren den Einsatz von Rettungsmitteln und sorgen für eine effektive Kommunikation zwischen den Einsatzkräften.
  • Krankentransportfahrer und -begleiter: Sie sind für den sicheren und schonenden Transport von Patienten zuständig, die keine akute medizinische Versorgung benötigen.
  • Fort- und Ausbilder im Rettungsdienst: Sie sind für die Ausbildung und Fortbildung der Rettungsdienstmitarbeiter verantwortlich und sorgen dafür, dass diese stets auf dem neuesten Stand der medizinischen Standards und Verfahren sind.

Teamarbeit und Zusammenarbeit im Rettungsdienst

Die Zusammenarbeit und Teamarbeit zwischen den verschiedenen Berufen im Rettungsdienst ist von entscheidender Bedeutung für eine effektive und qualitativ hochwertige Patientenversorgung. Durch eine enge Koordination, klare Kommunikation und ein gemeinsames Verständnis der Aufgaben und Verantwortlichkeiten wird eine optimale Versorgung gewährleistet. Rettungssanitäter, Notfallsanitäter, Notärzte und weitere Rettungsdienstmitarbeiter arbeiten Hand in Hand, um Leben zu retten und Menschen in Not zu helfen.

Fazit

Die Berufe im Rettungsdienst sind vielfältig und spielen eine entscheidende Rolle bei der medizinischen Notfallversorgung. Sie leisten wertvolle Arbeit zum Wohl der Patienten. Von Rettungssanitätern, Notfallsanitätern bis hin zu Notärzten und anderen Rettungsdienstmitarbeitern tragen sie alle dazu bei, Menschenleben zu retten und schnelle medizinische Hilfe zu gewährleisten.

Der Rettungsdienst ist ein essenzieller Bestandteil des Gesundheitssystems, und die Menschen, die in diesem Bereich tätig sind, verdienen Anerkennung und Wertschätzung für ihre harte Arbeit, ihre Kompetenz und ihre Hingabe, Leben zu retten und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.

Über Anja 42 Artikel
Langjährige Erfahrungen als Angestellter, Selbstständiger und Arbeitgeber fließen in meine Arbeit ein genau wie meine Leidenschaft fürs Schreiben.