Das ethisch korrekte Unternehmen – leichter umsetzbar als gedacht

Von jetzt auf gleich das ethisch korrekte Unternehmen zu werden ist nicht machbar, aber Sie können Schritt für Schritt etwas dafür tun.

ethisches Unternehmen
© Marina Lohrbach – Fotolia.com

Wer es geschafft hat, sein eigenes Unternehmen aufzubauen, muss sich oft mit Neidern herumschlagen. Leider existiert in den Köpfen mancher Menschen immer noch das Bild vom geldgierigen Geschäftsmann. Dabei hat sich das moralische Denken schon längst gewandelt – den Mitarbeitern und auch der Umwelt gegenüber.

Verfolgt man die Wirtschaftspresse aufmerksam, wird deutlich, welchen Stellenwert „Nachhaltigkeit“ in Unternehmen mittlerweile hat. Immer mehr Betriebe beleuchten ihre Arbeitsabläufe und sind gewillt, ökologischer zu arbeiten. Im Prinzip kann sich jeder, auch der kleine Unternehmer, ein ethisches Unternehmen aufbauen. Nicht jeder Ansatz lässt sich umsetzen, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Unternehmensethik – was ist das überhaupt?

Natürlich will ein Unternehmen Profit machen, allerdings nicht mehr um jeden Preis. Das zunehmende, umweltbewusste und moralische Denken der Kunden, wirkt sich auch auf ihr Kaufverhalten aus. Unternehmensethik ist daher das Zusammenspiel von fairen Arbeitsbedingungen, sozialem Verhalten gegenüber den Mitarbeitern und ökologischem Arbeiten.

Jeder Schritt in die ökologische Richtung zählt

Es geht nicht darum, der Weltverbesserer Nummer 1 zu werden. Auch mit kleinen Mitteln tragen Sie als Unternehmer zum ethisch korrekten Handel bei. Zunächst gilt es also abzuwägen, welche Maßnahmen in Ihrer Firma umsetzbar sind. Nicht alles muss auf einmal geschaffen werden, Kleinvieh macht schließlich auch Mist.

➡️ Ökologische Betriebsmittel

Eine der einfachsten Maßnahmen zur Umsetzung der Unternehmensethik ist der Einsatz ökologischer Betriebsmittel. So simpel es auch klingt, jeder Stift, jedes Blatt Papier kann eine ethische Maßnahme sein. Hier einige Beispiele zur Verdeutlichung:

Papier sparen

Auch wenn vieles heute per Computer abgewickelt wird, ein Büro kommt nicht ohne Papier aus. Sparen kann man trotzdem, zum Beispiel so: Kopieren Sie wirklich nur die Anzahl, die Sie brauchen oder drucken Sie doch mal beidseitig. Noch mehr Tipps zum Papier sparen im Büro finden Sie in unserem kleinen Ratgeber.

Recycling-Papier verwenden

Und in diesem Sinne gleich der nächste Tipp. Verwenden Sie Recycling Papier zum Drucken, das kostet nicht mehr als normales Kopierpapier und von der Qualität unterscheidet es sich auch nicht von den meisten Varianten.


Ökologische Schreibutensilien

Benutzen Sie Holzbleistifte, oder Modelle mit auswechselbaren Minen. Das ist ökologisch, spart Kosten und für Notizen oder Anmerkungen braucht man nicht zwingend einen Tintenstift. Wenn es doch der Kugelschreiber sein soll, dann bitte die Varianten mit Nachfüllmienen und keine der billigen Wegwerfmodelle.

Technische Geräte

Drucker, Kopierer, Computer – all diese Geräte gibt es mittlerweile auch in umweltfreundlichen Varianten. Bei einer Neuanschaffung achten Sie auf bestimmte Prüfsiegel wie „Der blaue Engel“ oder „TCO Certified“. Dann können Sie sicher sein, dass diese keine gesundheitsschädlichen Materialien enthalten und umweltfreundlich hergestellt wurden.

Ein ethisch korrektes Unternehmen ist also durchaus realisierbar. Wussten Sie zum Beispiel, dass Sie sogar Investitionen umweltfreundlich finanzieren können? Wer sich für einen Geschäftskredit bei der Ethikbank entscheidet, kann sicher sein, dass sein Geld aus sozial-ökologischen Anlageprojekten stammt. Im Gegenzug muss das Unternehmen sich aktiv für eine nachhaltige Wirtschaftsweise engagieren – na, das klingt doch fair.

Ethisches Verhalten auch während der Arbeitspause

Nicht nur Sie als Chef, auch Ihre Mitarbeiter können ihren Beitrag dazu leisten, dem Unternehmen den „Ethikstempel“ aufzudrücken. Stellen Sie in der Unternehmensküche Porzellantassen statt Plastikbecher bereit. Achten Sie darauf, dass Müll getrennt und korrekt entsorgt wird. In den Sanitärräumen können Sie ebenfalls aktiv werden, mit Recycling-Toilettenpapier und Handtüchern aus Stoff statt den Wegwerfpapiertüchern.

Der ökologische Fußabdruck

Den Begriff grüner oder ökologischer Fußabdruck haben Sie sicher schon einmal gehört, oder? Er ist für privat genauso relevant wie für ein Unternehmen. Der grüne Fußabdruck zeigt auf, wie viele Ressourcen ein Unternehmen verbraucht und wie viel Müll es im Gegenzug produziert. Rechnet man diese Werte hoch, wird sichtbar, wie ökologisch verträglich das Unternehmen arbeitet. Wer ethisch korrekt handeln will, nimmt sich auch dieser Schiene an.

➡️ Co2-Neutrales Zertifikat für Unternehmen

Klimaschonend zu produzieren bzw. zu arbeiten bringt Ihrem Unternehmen nicht nur Einsparpotenziale, es steigert auch Ihr Image, denn immer mehr Kunden legen Wert auf eine ökologische Herstellung. Optimieren Sie Ihre Produktion dahin gehend, dass weniger oder gar kein Kohlendioxid mehr freigesetzt wird. Gelingt es Ihnen, nicht mehr Treibhausgase in die Erdatmosphäre auszustoßen, wie kompensiert werden können, spricht man von Klimaneutralität. Der TÜV Süd hilft Ihnen bei der Umsetzung und vergibt bei Erfolg auch das Co2-neutrale Zertifikat.

➡️ Autark durch Photovoltaik

Wenn es baulich machbar ist, bietet sich mit Photovoltaikanlagen eine weitere Möglichkeit der Unternehmensethik. Als Selbstversorger sparen Sie einen erheblichen Teil der monatlichen Stromkosten und erhöhen so Ihre Rendite. Auch wenn die gewonnene Sonnenenergie nicht für die komplette Produktion reicht, profitieren Sie von der Einspeisung ins öffentliche Netz.

Über Ringo Dühmke 633 Artikel
Gründer von Arbeitstipps.de und einigen anderen Websites. Gelernter Kaufmann mit großer Leidenschaft für (das Schreiben über) Unternehmen und Unternehmer aller Art, für Onlinemarketing, Digitalisierung und Automatisierung.

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