Hürdenlauf bei Schreibblockaden – So lösen Sie die Sperre im Kopf

Wer als Texter oder Blogger mit Schreibblockaden zu kämpfen hat, vergeudet oft wertvolle Zeit. Wie es effektiver geht, zeigt unser symbolischer Hürdenlauf.

Eine Frau sitzt vor ihrem Latop am Schreibtisch und hält die Hände vor ihr Gesicht. Um den Laptop liegen zerknüllte Blätter.
An manchen Tagen geht einfach nichts mehr – Eine Schreibblockade verhindert erfolgreiches Texten. | © fizkes / stock.adobe.com

Wer als freischaffender Texter, wissenschaftlicher Mitarbeiter oder Freelancer mit redaktionellen Aufgaben betraut ist, kennt es sicher aus eigener Erfahrung: An manchen Tagen geht einfach gar nichts mehr. Eine Schreibblockade versperrt den Weg zur erfolgreichen Texterstellung. Wie der Hürdenlauf bei Textklemmen gelingt, verrät der akademische Ghostwriter Dr. Roland Franke, der bei seiner Arbeit schon so manches Hindernis überspringen musste.

1. Hürde: Die Vorbereitung

Der Schreibprozess braucht vor allem eines: Zeit. Viele meinen, gleich drauflosschreiben zu können. Dabei ist eine ordentliche Planung der wichtigste Schritt, und die beginnt mit der Themenfindung und Recherche. Wer versonnen auf seinem Stift kaut und auf die redaktionelle Muse wartet, sollte die Zeit lieber fürs Lesen, Markieren, Informieren, Brainstormen oder Strukturieren nutzen.

Techniken wie Mind-Maps, Kartenabfragen oder Assoziationsketten helfen, die Aufgabe in Teilschritte zu zerlegen, die sich anschließend leichter abarbeiten lassen. Planen Sie auf jeden Fall genügend Zeit für die Materialsammlung und den anschließenden Schreibprozess ein, denn unter Druck lässt sich nur schlecht springen.

2. Hürde: Die Inspiration

Manchmal hilft auch der Blick über den eigenen Tellerrand. Vielleicht haben Sie Zugriff auf ähnliche Texte oder können aus bestehenden Vorlagen einen Text neu zusammensetzen. Wenn Sie sich mit verwandten Texten beschäftigen, erhalten Sie nicht nur Inspiration, sondern verinnerlichen auch das nötige Fachvokabular. Manchmal lässt sich an vorhandene Gedanken anknüpfen, eine These weiterentwickeln, ein Argument ergänzen oder ein ganz neuer Aspekt finden.

3. Hürde: Die Schreibgewohnheiten

Vor dem ersten Kaffee am Morgen bringen Sie keine sinnvolle Silbe zu Papier? Ein voller Schreibtisch raubt Ihnen die Kreativität? Sie brauchen andere Menschen um sich herum, um produktiv arbeiten zu können? So unterschiedlich die Menschen sind, so unterschiedlich sind auch deren Schreibgewohnheiten.

Hier hilft nur, immer wieder selbst auszuprobieren, was Ihnen persönlich liegt. Missbrauchen Sie die Hürde jedoch nicht als Ausrede, um der lästigen Pflicht aus dem Weg zu gehen. Es findet sich sonst immer noch etwas anderes, das ebenfalls zu erledigen sein könnte.

4. Hürde: Der Perfektionismus

Lieber ein mittelmäßiger Text, den Sie anschließend noch verbessern können, als immer noch vor einem leeren Blatt Papier oder einem weißen Bildschirm zu sitzen. Einen „perfekten“ Text, der alle Anforderungen an Information, Fachlichkeit, Unterhaltsamkeit und Anspruch gleichermaßen berücksichtigt, gibt es ohnehin nicht. Ein Text kann zu einer Situation, zu einer Aufgabenstellung oder zu einer bestimmten Zielgruppe passen, doch niemals im Wortsinne „vollendet“ sein. Machen Sie sich also frei von unnötigem Perfektionismus und beginnen Sie zu schreiben!


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5. Hürde: Die professionelle Unterstützung

Manchmal ist es auch falscher Stolz, fremde Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wenn kein Rat mehr hilft, die Zeit bis zur Abgabe naht und Sie trotz aller Versuche noch immer nicht alle Hürden nehmen konnten, sollten Sie professionelle Unterstützung suchen. Entweder bei Branchenkollegen, die Ihnen als Sparringspartner zur Seite stehen (etwa für ein Brainstorming oder für ein wechselseitiges Schreiben), bei guter Fachliteratur in Form von Schreibratgebern oder auch bei Schreibbüros und Ghostwritern, die Sie bei der Vorbereitung und auch beim Schreiben selbst unterstützen können.

Überhaupt ist die Beschäftigung mit der Schreibblockade, mit ihren Ursachen und Wirkungen, der erste Schritt, die zuvor beschriebenen Hürden zu nehmen. Gehen Sie konstruktiv und lösungsorientiert damit um, indem Sie mögliche Alternativen in der scheinbar ausweglosen Situation suchen. Auch beim Hürdenlauf werden Sie nicht weit kommen, wenn Sie auf der Bank sitzen bleiben – ein paar Schritte, die ersten kleinen Sprünge oder zur Not der Weg um die Hürde herum, bringen die nötige Energie für den Rest der Strecke.

Dr. Roland Franke

Zum Autor:
Dr. Roland Franke ist Leiter eines wissenschaftlichen Schreibbüros. Hier werden seit über 25 Jahren professionelle Texte zu allen wissenschaftlichen Bereichen verfasst. Hauptschwerpunkt liegt in den Gebieten Forschung, BWL, Jura und Medizin. Unter dem Begriff „Akademische Ghostwriter“ recherchieren und schreiben ausschließlich hochqualifizierten Fachkräfte. Ebenso gehören Statistiken und Auswertungen zum Leistungsspektrum des professionellen Schreibbüros.

Über Ringo Dühmke 632 Artikel
Gründer von Arbeitstipps.de und einigen anderen Websites. Gelernter Kaufmann mit großer Leidenschaft für (das Schreiben über) Unternehmen und Unternehmer aller Art, für Onlinemarketing, Digitalisierung und Automatisierung.

2 Kommentare

  1. Danke für die super Tipps! Habe ein paar von ihnen auch schon angewendet, wenn ich mal nicht weiterkam. Besonders aber hat mir das Engagieren von Ghostwritern bzw. freien Blogger weitergeholfen, wenn es gar nicht bei meinem Blog ging. Da ich bei meinem Blog mehr oder weniger starre Deadlines habe, wann Leser neuen Content brauchen, kann ich da nicht einfach mal eine Woche wegschauen … Habe dann einfach mein Blogthema als Auftrag ins Netz gestellt und bin auf das beste Angebot eingegangen. Also wenn man sich bei der Überwindung einer üblen Schreibblockade nicht zu helfen weiß, ist man meiner Meinung nach am besten damit beraten, sie einfach zu übergehen.

  2. Vielen Dank für die nützlichen Tipps! Mit der Hürde 5 bin ich ganz einverstanden, manchmal lohnt es sich wirklich, nach einer Hilfe zu greifen und die eigene Zeit zu sparen!

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