Arbeiten in Norwegen – Wichtige Tipps zu Verdienstmöglichkeiten und Sozialsystem

Arbeiten in Norwegen kann finanziell sehr lukrativ sein. Mit welchem Sozialsystem Sie rechnen müssen und wie Sie am besten eine Wohnung finden, lesen Sie hier.

Symbolgrafik: Verschiedene Berufsgruppen und Norwegen Flagge

Norwegen gilt für viele Skandinavienfreunde als eines der schönsten Urlaubsländer überhaupt. Das Land der Fjorde und Seen ist aber nicht nur für Feriengäste attraktiv. Wenn Sie davon träumen, hierhin auszuwandern, sollten Sie dennoch gut überlegen und sorgfältig planen. Zunächst ist es wichtig, über das Arbeiten in Norwegen Bescheid zu wissen.

Arbeiten in Norwegen

Akuter Arbeitskräftemangel herrscht in dem skandinavischen Land vor allem im Tourismus- und im Gesundheitssektor. Besonders als Fachkraft – etwa als spezialisierte Krankenschwester – haben Sie gute Chancen, überdurchschnittlich zu verdienen. Doch auch in handwerklichen Berufen werden qualifizierte Mitarbeiter benötigt.

In einigen Berufsfeldern gibt es Verträge über einen Lohntarif zwischen den Tarifparteien und den Arbeitgeberorganisationen. Die Höhe des Mindestlohns variiert je nachdem, ob man Fachkraft oder angelernter Arbeiter ist.

» Sehr gute Verdienstmöglichkeiten

Zu welcher Berufsgruppe Sie sich persönlich auch zählen mögen, so können Sie davon ausgehen, dass Sie rein rechnerisch in Norwegen besser verdienen werden – in einigen Berufen sogar bis zu 50 Prozent mehr, als in Deutschland. Immerhin zählt Norwegen zu den Ländern mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen.

Allerdings sollten Sie bedenken, dass das nicht bedeutet, dass Sie am Ende vom Monat zwangsläufig auch mehr Geld übrig haben werden. Denn die Lebenshaltungskosten sind ebenfalls um einiges höher. Das betrifft zum einen einfache Lebensmittel, wie Wurst und Brot, vor allem aber Genussmittel, wie Alkohol und Zigaretten. Auch Kosmetik und Pflegemittel sind hier deutlich teurer.

Lebenshaltungskosten in Norwegen

Souvenirshop in Oslo
Die Lebenshaltungskosten in Norwegen sind sehr hoch, vor allem Genussmittel sind teuer | © Liaurinko / stock.adobe.com

Die guten Verdienstmöglichkeiten bedeuten aber nicht zwangsläufig mehr Geld am Ende des Monats. Die Lebenshaltungskosten in Norwegen sind um einiges höher als in Deutschland. Das betrifft zum einen Lebensmittel, wie

  • Wurst
  • Brot
  • Kaffee
  • Milch

Vor allem aber Genussmittel, wie Alkohol und Zigaretten. Auch Kosmetik und Pflegemittel sind hier deutlich teurer.


Wohnung finden in Norwegen

Wohnhaus in Oslo / Norwegen
Auch Wohnraum in Norwegen hat seinen Preis | © dudlajzov / stock.adobe.com

» Zeitungsinserate lesen

Miet- und Kaufangebote finden Sie in der öffentlichen Zeitung Aftenposten oder in regionalen Zeitungen. Hier können Sie auch selbst inserieren oder Sie suchen im Internet nach einer passenden Bleibe. Im World Wide Web kommen Sie auch an einen Standardmietvertrag, den Sie dann gemeinsam mit dem Vermieter Ihres neuen Heims unterzeichnen.

» Hauskauf über Makler oder Rechtsanwalt realisieren

Zum Kauf einer Immobilie wenden Sie sich am besten an einen regionalen Immobilienmakler, eine Bank oder einen Rechtsanwalt. Norwegische Banken machen das Angebot den Kauf eines Eigenheims zu finanzieren, wobei die Immobilie dann als Sicherheit dient.

» Aufenthaltserlaubnis für Norwegen

Hier gelten dieselben Prinzipien, wie in den EU-Ländern, sodass Arbeiten in Norwegen bis zu 3 Monate ohne Genehmigung möglich ist. Möchten Sie länger bleiben, beantragen Sie Ihre Aufenthaltserlaubnis zunächst für maximal fünf Jahre bei der Fremdenpolizei des Wohnortes oder bei der Botschaft. Wichtig ist dabei, dass Sie über genügend finanzielle Mittel verfügen oder nachweisen können, dass Sie einer Beschäftigung mit entsprechendem Verdienst nachgehen werden. Für die Einreichung der Unterlagen müssen Sie dann noch die Botschaft oder ein Konsulat kontaktieren, um einen Termin für die Abgabe zu vereinbaren. Nach der Anmeldung beim Einwohnermeldeamt bekommen Sie dann Ihre Personnenkennziffer und sind offiziell in Norwegen registriert.

Sozialsystem in Norwegen

» Sozialversicherung für Arbeitnehmer

Möchten Sie an der staatlichen norwegischen Sozialversicherung Anteil haben, so erfolgt dies automatisch, sobald Sie hier bei einem Betrieb angestellt sind. Die Beiträge werden direkt vom Arbeitgeber übermittelt, wobei der Arbeitnehmeranteil gleich vom Gehalt einbehalten wird. Im Gegensatz zu Deutschland ist der Arbeitgeberpart in diesem Bereich höher, als der des Arbeitnehmers. Überhaupt sind die Sozialabgaben hier niedriger, was sich im Endeffekt durch die höheren Steuern aber wieder ausgleicht.

Zu den Leistungen des staatlichen Versicherungssystems zählen

  • Pensionen,
  • Unterstützung bei Unfall oder Krankheit,
  • Schwangerschaftsgeld
  • Zuwendungen für alleinerziehende Eltern.

Die Krankenversicherung hingegen deckt nur einen Teil der Leistungen und Medikamente ab. Als Patient müssen Sie häufig einen Eigenanteil zuzahlen, wobei pro Jahr ein fester Höchstbetrag nicht überschritten werden kann.

Aufgrund des erwähnten Arbeitskräftemangels im Gesundheitsbereich kann es allerdings unabhängig von der Geltung der Versicherung zu Engpässen kommen.

Familienfreundliche Jobs

Was Frauenquote, Kitaplätze und Vätermonate angeht, sind die skandinavischen Länder Vorreiter. Beim Arbeiten in Norwegen ist es etwa üblich, die Kinder mit ins Büro zu nehmen. Dem Doppelverdiener-Modell wurde hier ein Doppeleltern-Modell entgegengesetzt, sodass Frauen die Möglichkeit haben zu arbeiten und Männer die Möglichkeit an der Sorge um die Kinder teilzuhaben.

Über Ringo Dühmke 632 Artikel
Gründer von Arbeitstipps.de und einigen anderen Websites. Gelernter Kaufmann mit großer Leidenschaft für (das Schreiben über) Unternehmen und Unternehmer aller Art, für Onlinemarketing, Digitalisierung und Automatisierung.

2 Kommentare

  1. Hallo,
    wie sieht es zur Zeit aus? Ich möchte in Norwegen arbeitaufnehmen.
    Ein bekannter sagte zu mir, das jetzt alle die kein Norwegisch sprechen nach hause geschickt werden. Stimmt dies ? Norwegisch ist doch fast wie englisch. In einer gewissen Zeit eignet man sich doch die Sprache an.

    Mit freundlichen Gruß Gerd Juch

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